TransAtlantik
Das Kulturmagazin
Hans Magnus Enzensberger und Gaston Salvatore entscheiden sich Ende der siebziger Jahre aus Unzufriedenheit mit der deutschen Presselandschaft, zur Gründung einer eigenen Kulturzeitschrift. Vorbild ist die amerikanische Zeitschrift New Yorker - darauf verweist der Titel Transatlantik. Die beiden lernen in Charles Schumanns Lokal, Harry's Bar in München, den Verleger Heinz van Nouhuys kennen, der Ende der siebziger Jahre seinen Verlag NewMag gegründet hat: „Die Skrupellosigkeit dieses abenteuerlichen Unternehmers hat uns imponiert. Wir wußten, daß nur ein Mann, der vor nichts zurückschreckte, für unser Projekt in Frage kam“, schreibt Enzensberger in Meine Lieblings-Flops, gefolgt von einem Ideen-Magazin.
1980 erscheint die erste Ausgabe von TransAtlantik. Herausgeberin ist von Anfang an Marianne Schmidt. Enzensberger und Salvatore behalten sich aber ein Vetorecht vor. In der Zeitschrift veröffentlichen Autorinnen und Autoren wie Martin Mosebach, Christoph Ransmayr und Irene Dische. Schon 1983 scheiden Salvatore und Enzensberger aus der Zeitschrift aus, weil es wegen schlechter Verkaufszahlen Reibungen mit dem Verlag gegeben hat.
Zur „Förderung der Geschmacksbildung des Publikums“ gibt es die Rubrik „Journal des Luxus und der Moden“. Den weiteren Inhalt stellen Essays, literarische Texte, Kommentare und ausführliche Reportagen. Der redaktionelle Teil ist die ersten Jahre konsequent in schwarz-weiß gehalten. Späteren Ausgaben wird ein kalenderartig gestalteter Kulturfahrplan beigelegt.
Ab dem Frühjahr 1985 erscheint TransAtlantik nur mehr vierteljährlich. 1989 übernimmt der Spiegel-Verlag die Zeitschrift. Seitdem erscheint sie wieder monatlich. Marianne Schmidt bleibt Chefredakteurin. Die Verkaufszahlen bleiben aber trotz aller Bemühungen gering: 1990 werden nur etwa 15.000 Hefte monatlich verkauft. Deshalb wird die Zeitschrift im März 1991 eingestellt.
Hans Magnus Enzensberger: Meine Lieblings-Flops, gefolgt von einem Ideen-Magazin. Berlin 2011.
Nachruf auf die TransAtlantik von Gundolf S. Freyermuth. Erstveröffentlichung „Traumschläger“. In: TEMPO, März 1991, S. 86-89. Digitaler Reprint folgt der Buchfassung Endspieler: Vom Aufstieg und Fall des schönen Lebens. Reportagen, Essays und Erzählungen. 287 Seiten. Edition Tiamat: Berlin 1993, S. 86-89.
TransAtlantik
Das Kulturmagazin
Hans Magnus Enzensberger und Gaston Salvatore entscheiden sich Ende der siebziger Jahre aus Unzufriedenheit mit der deutschen Presselandschaft, zur Gründung einer eigenen Kulturzeitschrift. Vorbild ist die amerikanische Zeitschrift New Yorker - darauf verweist der Titel Transatlantik. Die beiden lernen in Charles Schumanns Lokal, Harry's Bar in München, den Verleger Heinz van Nouhuys kennen, der Ende der siebziger Jahre seinen Verlag NewMag gegründet hat: „Die Skrupellosigkeit dieses abenteuerlichen Unternehmers hat uns imponiert. Wir wußten, daß nur ein Mann, der vor nichts zurückschreckte, für unser Projekt in Frage kam“, schreibt Enzensberger in Meine Lieblings-Flops, gefolgt von einem Ideen-Magazin.
1980 erscheint die erste Ausgabe von TransAtlantik. Herausgeberin ist von Anfang an Marianne Schmidt. Enzensberger und Salvatore behalten sich aber ein Vetorecht vor. In der Zeitschrift veröffentlichen Autorinnen und Autoren wie Martin Mosebach, Christoph Ransmayr und Irene Dische. Schon 1983 scheiden Salvatore und Enzensberger aus der Zeitschrift aus, weil es wegen schlechter Verkaufszahlen Reibungen mit dem Verlag gegeben hat.
Zur „Förderung der Geschmacksbildung des Publikums“ gibt es die Rubrik „Journal des Luxus und der Moden“. Den weiteren Inhalt stellen Essays, literarische Texte, Kommentare und ausführliche Reportagen. Der redaktionelle Teil ist die ersten Jahre konsequent in schwarz-weiß gehalten. Späteren Ausgaben wird ein kalenderartig gestalteter Kulturfahrplan beigelegt.
Ab dem Frühjahr 1985 erscheint TransAtlantik nur mehr vierteljährlich. 1989 übernimmt der Spiegel-Verlag die Zeitschrift. Seitdem erscheint sie wieder monatlich. Marianne Schmidt bleibt Chefredakteurin. Die Verkaufszahlen bleiben aber trotz aller Bemühungen gering: 1990 werden nur etwa 15.000 Hefte monatlich verkauft. Deshalb wird die Zeitschrift im März 1991 eingestellt.
Hans Magnus Enzensberger: Meine Lieblings-Flops, gefolgt von einem Ideen-Magazin. Berlin 2011.
Nachruf auf die TransAtlantik von Gundolf S. Freyermuth. Erstveröffentlichung „Traumschläger“. In: TEMPO, März 1991, S. 86-89. Digitaler Reprint folgt der Buchfassung Endspieler: Vom Aufstieg und Fall des schönen Lebens. Reportagen, Essays und Erzählungen. 287 Seiten. Edition Tiamat: Berlin 1993, S. 86-89.