Bargfelder Bote
Materialien zum Werk Arno Schmidts
Kurz nach dem Erscheinen des Monumentalwerks Zettel’s Traum von Arno Schmidt, initiiert der Münchner Literaturwissenschaftler und -kritiker Jörg Drews 1971 ein Treffen der Schmidt-Anhänger in Bargfeld in Niedersachsen, dem Heimatort Schmidts. Im Gasthaus Bangemann versammeln sich 23 Literaten, Studierende und andere Begeisterte, um ihre Entdeckungen und Erkenntnisse auszutauschen.
Der Spiegel schreibt 1971:
Drews wußte: Allzu zahlreich sind in diesem Riesenroman die „versteckten und offenen literarischen, mythologischen und historischen Zitate“, allzu verzwickt die von Schmidt „Etyms“ genannten Schachtelwörter, Sprachabwandlungen, Verballhornungen, Kalauer und multilingualen Wortspiele, als daß sie selbst der versierte Schmidt-Leser in ihrer Fülle und Vieldeutigkeit aufschlüsseln könnte. Hier sei, so meinte Drews, ein individuell-isoliertes Forschen einfach nicht mehr zureichend; hier sei „literaturanalytische Teamarbeit“ nötig. (Spiegel 43/1971)
Um sich zukünftig besser austauschen zu können, wird – inspiriert vom „A Wake Newslitter“ der Joyce-Forschung – die Vierteljahreszeitschrift Bargfelder Bote gegründet, deren Herausgabe Drews bis zu seinem Tod 2009 verantwortet.
Das Profil der Zeitschrift ändert sich im Laufe der Jahre: Anfangs will der Bargfelder Bote nur die „Bausteine“ zur Deutung des Werks bieten, philologisches Hilfsorgan für die Schmidt-Forschung sein und durch die Entschlüsselung von Zitaten und Fußnoten zur Dechiffrierung des Werks beitragen. Die ersten dünnen Hefte soll Schmidt noch mit den Worten „ungenügend“ und „sehr wenig“ kommentiert haben, wie Drews im Vorwort zur 300. Ausgabe 2007 schreibt.
Bald schon entwickelt sich der Bargfelder Bote zu einer literaturwissenschaftlichen Zeitschrift, die Aufsätze, Essays, Rezensionen, Glossen, Fotomaterial und Briefe veröffentlicht – vorausgesetzt, es besteht ein inhaltlicher Zusammenhang mit Leben und Werk Arno Schmidts. In jeder Ausgabe wird auch die Bibliographie zur Schmidt-Forschung ergänzt. Sonderveröffentlichungen in Buchform ergänzen die Beiträge der Zeitschrift. Der Bargfelder Bote avanciert zum wichtigsten Organ der Arno-Schmidt-Forschung.
Nach dem Tod Jörg Drews 2009 übernimmt auf dessen Wunsch der Literaturkritiker und Schriftsteller Friedhelm Rathjen die Herausgeberschaft. Axel Dunker, Kurt Jauslin, Sabine Kyora, Doris Plöschberger, Rudi Schweikert und Robert Weninger fungieren als redaktionelle Beraterinnen und Berater.
Bargfelder Bote
Materialien zum Werk Arno Schmidts
Kurz nach dem Erscheinen des Monumentalwerks Zettel’s Traum von Arno Schmidt, initiiert der Münchner Literaturwissenschaftler und -kritiker Jörg Drews 1971 ein Treffen der Schmidt-Anhänger in Bargfeld in Niedersachsen, dem Heimatort Schmidts. Im Gasthaus Bangemann versammeln sich 23 Literaten, Studierende und andere Begeisterte, um ihre Entdeckungen und Erkenntnisse auszutauschen.
Der Spiegel schreibt 1971:
Drews wußte: Allzu zahlreich sind in diesem Riesenroman die „versteckten und offenen literarischen, mythologischen und historischen Zitate“, allzu verzwickt die von Schmidt „Etyms“ genannten Schachtelwörter, Sprachabwandlungen, Verballhornungen, Kalauer und multilingualen Wortspiele, als daß sie selbst der versierte Schmidt-Leser in ihrer Fülle und Vieldeutigkeit aufschlüsseln könnte. Hier sei, so meinte Drews, ein individuell-isoliertes Forschen einfach nicht mehr zureichend; hier sei „literaturanalytische Teamarbeit“ nötig. (Spiegel 43/1971)
Um sich zukünftig besser austauschen zu können, wird – inspiriert vom „A Wake Newslitter“ der Joyce-Forschung – die Vierteljahreszeitschrift Bargfelder Bote gegründet, deren Herausgabe Drews bis zu seinem Tod 2009 verantwortet.
Das Profil der Zeitschrift ändert sich im Laufe der Jahre: Anfangs will der Bargfelder Bote nur die „Bausteine“ zur Deutung des Werks bieten, philologisches Hilfsorgan für die Schmidt-Forschung sein und durch die Entschlüsselung von Zitaten und Fußnoten zur Dechiffrierung des Werks beitragen. Die ersten dünnen Hefte soll Schmidt noch mit den Worten „ungenügend“ und „sehr wenig“ kommentiert haben, wie Drews im Vorwort zur 300. Ausgabe 2007 schreibt.
Bald schon entwickelt sich der Bargfelder Bote zu einer literaturwissenschaftlichen Zeitschrift, die Aufsätze, Essays, Rezensionen, Glossen, Fotomaterial und Briefe veröffentlicht – vorausgesetzt, es besteht ein inhaltlicher Zusammenhang mit Leben und Werk Arno Schmidts. In jeder Ausgabe wird auch die Bibliographie zur Schmidt-Forschung ergänzt. Sonderveröffentlichungen in Buchform ergänzen die Beiträge der Zeitschrift. Der Bargfelder Bote avanciert zum wichtigsten Organ der Arno-Schmidt-Forschung.
Nach dem Tod Jörg Drews 2009 übernimmt auf dessen Wunsch der Literaturkritiker und Schriftsteller Friedhelm Rathjen die Herausgeberschaft. Axel Dunker, Kurt Jauslin, Sabine Kyora, Doris Plöschberger, Rudi Schweikert und Robert Weninger fungieren als redaktionelle Beraterinnen und Berater.