Lebensmensch Marta
Lion Feuchtwanger und Marta Löffler heirateten am 28. Juni 1912 im alten Rathaus in Überlingen am Bodensee – er war 27, sie 21 Jahre alt. Das Paar blieb zeitlebens zusammen. Am 11. September 1912 kam ihr einziges Kind, die Tochter Marianne, in Lausanne zur Welt. Sie starb am 17. November 1912 in Pietra Ligure an der Riviera, wo sich das junge Ehepaar zur Erholung aufhielt.
Marta Löffler wurde am 21. Januar 1891 als drittes Kind des jüdischen Textilkaufmanns Leopold Löffler und seiner Frau Johanna in München geboren. Als 18-Jährige stieß sie zum ersten Mal auf den Namen Lion Feuchtwanger:
Eines Tages las ich in einer Feuilleton-Spalte der Münchner Neuesten Nachrichten den Namen Lion Feuchtwanger. Es war im Zusammenhang mit einem für das kleinstädtische München unerhörten Skandal. Da hieß es, der literarische Verein Phoebus, von dem Herausgeber des Spiegel, einer literarischen Zeitschrift, gegründet, habe gestern einen Ball veranstaltet, zu dem die Spitzen der Münchner Gesellschaft geladen waren. Als die Gäste, darunter ein Minister, in Abendkleidern und Frack erschienen, wurden sie nicht hereingelassen. Die Arbeiter waren dabei, die Dekorationen herabzureißen. Sie erklärten schimpfend, dass sie nicht bezahlt worden waren. Die Polizei wurde gerufen und stellte die Ordnung wieder her. Das Fest konnte beginnen; doch ein gerichtliches Nachspiel wird folgen.
(Marta Feuchtwanger: Nur eine Frau, a.a.O., S. 5ff.)
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Lion Feuchtwanger und Marta Löffler heirateten am 28. Juni 1912 im alten Rathaus in Überlingen am Bodensee – er war 27, sie 21 Jahre alt. Das Paar blieb zeitlebens zusammen. Am 11. September 1912 kam ihr einziges Kind, die Tochter Marianne, in Lausanne zur Welt. Sie starb am 17. November 1912 in Pietra Ligure an der Riviera, wo sich das junge Ehepaar zur Erholung aufhielt.
Marta Löffler wurde am 21. Januar 1891 als drittes Kind des jüdischen Textilkaufmanns Leopold Löffler und seiner Frau Johanna in München geboren. Als 18-Jährige stieß sie zum ersten Mal auf den Namen Lion Feuchtwanger:
Eines Tages las ich in einer Feuilleton-Spalte der Münchner Neuesten Nachrichten den Namen Lion Feuchtwanger. Es war im Zusammenhang mit einem für das kleinstädtische München unerhörten Skandal. Da hieß es, der literarische Verein Phoebus, von dem Herausgeber des Spiegel, einer literarischen Zeitschrift, gegründet, habe gestern einen Ball veranstaltet, zu dem die Spitzen der Münchner Gesellschaft geladen waren. Als die Gäste, darunter ein Minister, in Abendkleidern und Frack erschienen, wurden sie nicht hereingelassen. Die Arbeiter waren dabei, die Dekorationen herabzureißen. Sie erklärten schimpfend, dass sie nicht bezahlt worden waren. Die Polizei wurde gerufen und stellte die Ordnung wieder her. Das Fest konnte beginnen; doch ein gerichtliches Nachspiel wird folgen.
(Marta Feuchtwanger: Nur eine Frau, a.a.O., S. 5ff.)