Tod in Dachau

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Gedenktafel in Le Lavandou

Am 16. Januar 1945 wurde Emil Alphons Rheinhardt, der zunächst im Krankenrevier eingesetzt war, in den Quarantäneblock versetzt. Hier herrschte Flecktyphus. Am 15. Februar 1945 kehrte Rheinhardt mit Flecktyphus ins Krankenrevier zurück, wo er am 25. Februar 1945 verstarb. Nico Rost war untröstlich über den Verlust seines Freundes.

Ich wollte ihn noch einmal sehen, ihn ein letztes Mal grüßen, und ging ihn suchen, als er in der Straße vor der Totenkammer lag – zwischen den hundertfünfzig anderen Toten der letzten Nacht. Er war kaum noch zu erkennen, sein Gesicht war geschwollen und krampfhaft verzerrt. Sein Tod ist nicht nur für uns, für seine Freunde, ein sehr harter Schlag und ein schmerzlicher Verlust, sondern er wird sich bereits in einer nahen Zukunft auch als ein unersetzlicher Verlust für Österreich erweisen. [...]

Wenn ich jedoch jemals lebend herauskommen sollte, werde ich versuchen, über Rheinhardts Gesamtwerk ausführlich zu schreiben, so ausführlich und eingehend, wie es diese Arbeiten und du selbst, mein Freund, verdienen – und dann auch über dein Leben – dein tapferes Leben...

(Nico Rost: Goethe in Dachau. Verlag Volk & Welt, Berlin 2000, S. 243f.)

Am 14. Juli 1945, dem ersten Nationalfeiertag nach der Befreiung Frankreichs, ehrte die Stadt Le Lavandou ihre Widerstandskämpfer mit einer Gedenktafel, auf der auch der Name Emil Alphons Rheinhardt steht.

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Dr. Michaela Karl