Rettung
Mit der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau durch die US-Armee am 29. April 1945 gelangte auch Edgar Kupfer-Koberwitz endlich in Freiheit. Doch nach der Befreiung zeigte sich, dass Grundwasser den Zementboden, unter dem sein Manuskript lag, überschwemmt hatte. Die große Befürchtung, dass alles zerstört war, begleitete die Ausgrabungsarbeiten:
Stani zog mit viel Mühe die Pakete ans Tageslicht, nachdem wir die Stahlstangen weggeräumt und er den Zement aufgehauen hatte. Die Stoffhüllen fielen vermodert ab, das Ölpapier war zersetzt, auch die Silberfolien, – die Manuskripte selbst waren schwere nasse Papierballen geworden. Alles wurde geborgen. Die amerikanischen Befreier stellten mir Räume zur Verfügung, um das Manuskript zu retten. Ich baute eine Trockenanlage, erhielt einen Sekretär zur Hilfe. Das Manuskript war vorsorglich mit Tintenstift geschrieben. Einiges war lesbar, das meiste schien verloren. Einen Monat arbeitete Stani unermüdlich, trocknete die Blätter. Es erforderte viel Kunst und Geduld und er hatte Erfolg. Nur wenige Seiten blieben gänzlich zerstört.
(S. 12)
Weitere Kapitel:
Mit der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau durch die US-Armee am 29. April 1945 gelangte auch Edgar Kupfer-Koberwitz endlich in Freiheit. Doch nach der Befreiung zeigte sich, dass Grundwasser den Zementboden, unter dem sein Manuskript lag, überschwemmt hatte. Die große Befürchtung, dass alles zerstört war, begleitete die Ausgrabungsarbeiten:
Stani zog mit viel Mühe die Pakete ans Tageslicht, nachdem wir die Stahlstangen weggeräumt und er den Zement aufgehauen hatte. Die Stoffhüllen fielen vermodert ab, das Ölpapier war zersetzt, auch die Silberfolien, – die Manuskripte selbst waren schwere nasse Papierballen geworden. Alles wurde geborgen. Die amerikanischen Befreier stellten mir Räume zur Verfügung, um das Manuskript zu retten. Ich baute eine Trockenanlage, erhielt einen Sekretär zur Hilfe. Das Manuskript war vorsorglich mit Tintenstift geschrieben. Einiges war lesbar, das meiste schien verloren. Einen Monat arbeitete Stani unermüdlich, trocknete die Blätter. Es erforderte viel Kunst und Geduld und er hatte Erfolg. Nur wenige Seiten blieben gänzlich zerstört.
(S. 12)