Tödliches Bayern
In seinem Buch Tödliches Bayern – Kriminalfälle aus zwei Jahrhunderten wendet Robert Hültner, preisgekrönter Autor historischer Krimis um Inspektor Kajetan, ein ähnliches Verfahren an wie Andrea Maria Schenkel. Tatsächliche Kriminalfälle bilden die Grundlage seiner Erzählungen. Die erste trägt den Titel Tartuffe auf dem Land und geht auf das Jahr 1807 zurück, die letzte, Einer von uns, ist mit 2004 datiert.
Er habe nur selten die vollständigen Ermittlungs- und Verfahrensprotokolle einsehen können; die meisten Archive hätten die Lücken mit Verlusten durch Kriegsfolgen oder politisch motivierte „Bereinigungen“ begründet, so der Autor. Daher habe er auf zeitgenössische Presseberichte, Tagebücher, Memoiren und Gespräche mit Zeitzeugen zurückgegriffen, um die Komplexität des jeweiligen Falles zu rekonstruieren.
Was zunächst kaum mehr als eine vage kriminologische Hypothese war, bestätigte sich: Jede politische, wirtschaftliche und kulturelle Umwälzung bewirkt soziale Konflikte und Belastungen, auf die die Betroffenen mit zuweilen fataler Konsequenz reagieren. Tatsächlich bildet sich hinter jedem der geschilderten Fälle der jeweilige historische Hintergrund überdeutlich ab; er erzeugt nicht nur zeitspezifische dramatische Konstellationen, Motivlagen und Methoden sowohl kriminellen wie staatlichen Agierens, sondern zeigt sich auch darin, wie Verbrechen in der jeweiligen Epoche gewertet und geahndet wurden.
(Robert Hültner: Tödliches Bayern. Kriminalfälle aus zwei Jahrhunderten. btb Verlag, München 2013, S. 5)
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In seinem Buch Tödliches Bayern – Kriminalfälle aus zwei Jahrhunderten wendet Robert Hültner, preisgekrönter Autor historischer Krimis um Inspektor Kajetan, ein ähnliches Verfahren an wie Andrea Maria Schenkel. Tatsächliche Kriminalfälle bilden die Grundlage seiner Erzählungen. Die erste trägt den Titel Tartuffe auf dem Land und geht auf das Jahr 1807 zurück, die letzte, Einer von uns, ist mit 2004 datiert.
Er habe nur selten die vollständigen Ermittlungs- und Verfahrensprotokolle einsehen können; die meisten Archive hätten die Lücken mit Verlusten durch Kriegsfolgen oder politisch motivierte „Bereinigungen“ begründet, so der Autor. Daher habe er auf zeitgenössische Presseberichte, Tagebücher, Memoiren und Gespräche mit Zeitzeugen zurückgegriffen, um die Komplexität des jeweiligen Falles zu rekonstruieren.
Was zunächst kaum mehr als eine vage kriminologische Hypothese war, bestätigte sich: Jede politische, wirtschaftliche und kulturelle Umwälzung bewirkt soziale Konflikte und Belastungen, auf die die Betroffenen mit zuweilen fataler Konsequenz reagieren. Tatsächlich bildet sich hinter jedem der geschilderten Fälle der jeweilige historische Hintergrund überdeutlich ab; er erzeugt nicht nur zeitspezifische dramatische Konstellationen, Motivlagen und Methoden sowohl kriminellen wie staatlichen Agierens, sondern zeigt sich auch darin, wie Verbrechen in der jeweiligen Epoche gewertet und geahndet wurden.
(Robert Hültner: Tödliches Bayern. Kriminalfälle aus zwei Jahrhunderten. btb Verlag, München 2013, S. 5)