Allgäuliebhaber
Das schöne friedliche Allgäu und ein kaltblütiger Mord, der Gegensatz würde die Leute beschäftigen.
(Volker Klüpfel & Michael Kobr: Milchgeld. Kluftingers erster Fall. Piper Verlag, München 2005, S. 15)
Auf die Frage, welche Erwartungen sie an ihren ersten Roman Milchgeld geknüpft hätten, antwortete Volker Klüpfel, nachdem er die ersten Exemplare erhalten hatte: „Die werden wie Blei in den Regalen liegen.“ Michael Kobr war etwas optimistischer und vermutete: „1000 Exemplare werden schon verkauft werden.“ Sie hatten sich getäuscht: Mittlerweile wurden knapp eine Million Bücher verkauft. Eine Erfolgsgeschichte, die nicht zu planen war und ist – ein „Märchen aus der Provinz“: Kluftinger, der Protagonist des Autorenduos Klüpfel/Kobr, wurde zur literarischen Kultfigur geworden: 8 Bände sind bisher erschienen.
A.I. Kluftinger, dessen Vornamen nicht verraten werden, wohnt in Altusried im Allgäu und arbeitet als Kriminalhauptkommissar in Kempten. Er mag keine Leichen, keine Nachtschichten und keine technischen Neuerungen – weder im Beruf noch zu Hause. Er tut sich schwer mit Fremdsprachen, hat Flugangst, mag alte Autos und liebt Allgäuer Speisen, vor allem Kässpatzen. Weil sich niemand sonst dafür gefunden hat, spielt er im örtlichen Musikverein die große Trommel.
Auch seine „Väter“, die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr, stammen aus dem Allgäu, Klüpfel sogar aus Kluftingers Heimatort Altusried. Der 1971 geborene Klüpfel war in der Kulturredaktion der Augsburger Allgemeinen tätig, Kobr, Jahrgang 1973, arbeitete als Lehrer an verschiednen bayerischen Realschulen, bis sie sich ausschließlich aufs Schreiben konzentrierten. Mit ihrem Protagonisten teilen sie die Liebe fürs Allgäu:
Es verschlug Kluftinger manchmal fast den Atem, so sehr liebte er diese Landschaft. Besonders um diese Tageszeit, wenn eine eigentümliche Schwermut über den Wiesen, den Hügeln und den Wäldern lag. Wenn der Bodennebel alles in ein milchiges, fahles Licht tauchte. Es war dann nicht das Klischee-Allgäu, nicht das Allgäu, das die unzähligen Touristen, die hier jedes Jahr herkamen, sehen wollten. Es gab keinen Almabtrieb und keine Alphörner, keine Blasmusik, kein Alpenglühen. Jetzt war es sein Allgäu. Die satten Farben des Tages verbargen sich noch in einem kühlen morgendlichen Grau. Frisch gemähtes Gras verströmte einen vertrauten Duft. Manche ließ diese Stimmung vielleicht kalt, Kluftinger zauberte sie ein Lächeln auf die Lippen. Für einen kurzen Moment war er glücklich. Einfach so.
(Ebda., S. 267)
Weitere Kapitel:
Das schöne friedliche Allgäu und ein kaltblütiger Mord, der Gegensatz würde die Leute beschäftigen.
(Volker Klüpfel & Michael Kobr: Milchgeld. Kluftingers erster Fall. Piper Verlag, München 2005, S. 15)
Auf die Frage, welche Erwartungen sie an ihren ersten Roman Milchgeld geknüpft hätten, antwortete Volker Klüpfel, nachdem er die ersten Exemplare erhalten hatte: „Die werden wie Blei in den Regalen liegen.“ Michael Kobr war etwas optimistischer und vermutete: „1000 Exemplare werden schon verkauft werden.“ Sie hatten sich getäuscht: Mittlerweile wurden knapp eine Million Bücher verkauft. Eine Erfolgsgeschichte, die nicht zu planen war und ist – ein „Märchen aus der Provinz“: Kluftinger, der Protagonist des Autorenduos Klüpfel/Kobr, wurde zur literarischen Kultfigur geworden: 8 Bände sind bisher erschienen.
A.I. Kluftinger, dessen Vornamen nicht verraten werden, wohnt in Altusried im Allgäu und arbeitet als Kriminalhauptkommissar in Kempten. Er mag keine Leichen, keine Nachtschichten und keine technischen Neuerungen – weder im Beruf noch zu Hause. Er tut sich schwer mit Fremdsprachen, hat Flugangst, mag alte Autos und liebt Allgäuer Speisen, vor allem Kässpatzen. Weil sich niemand sonst dafür gefunden hat, spielt er im örtlichen Musikverein die große Trommel.
Auch seine „Väter“, die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr, stammen aus dem Allgäu, Klüpfel sogar aus Kluftingers Heimatort Altusried. Der 1971 geborene Klüpfel war in der Kulturredaktion der Augsburger Allgemeinen tätig, Kobr, Jahrgang 1973, arbeitete als Lehrer an verschiednen bayerischen Realschulen, bis sie sich ausschließlich aufs Schreiben konzentrierten. Mit ihrem Protagonisten teilen sie die Liebe fürs Allgäu:
Es verschlug Kluftinger manchmal fast den Atem, so sehr liebte er diese Landschaft. Besonders um diese Tageszeit, wenn eine eigentümliche Schwermut über den Wiesen, den Hügeln und den Wäldern lag. Wenn der Bodennebel alles in ein milchiges, fahles Licht tauchte. Es war dann nicht das Klischee-Allgäu, nicht das Allgäu, das die unzähligen Touristen, die hier jedes Jahr herkamen, sehen wollten. Es gab keinen Almabtrieb und keine Alphörner, keine Blasmusik, kein Alpenglühen. Jetzt war es sein Allgäu. Die satten Farben des Tages verbargen sich noch in einem kühlen morgendlichen Grau. Frisch gemähtes Gras verströmte einen vertrauten Duft. Manche ließ diese Stimmung vielleicht kalt, Kluftinger zauberte sie ein Lächeln auf die Lippen. Für einen kurzen Moment war er glücklich. Einfach so.
(Ebda., S. 267)