Lena Christ
Für Lena Christ wurden ihre Kriegsskizzen, die unter dem Titel Unsere Bayern anno 14/15 in drei Bänden erschienen, ein Verkaufsschlager. Sie schildert darin auch das Leben auf dem Lande, nimmt eine Perspektive ein, die den meisten Autorinnen, die aus der bürgerlichen Mitte stammten, verwehrt blieb.
Vor der Kirche steht die Neuhäuslerin und die Grislmüllerin.
Sie reden vom Krieg.
„Ja mei!“ sagt die Neuhäuslerin; „beim Kriag, da bleibt gar koana verschont. Da findts an jeden.“
„Ja Wabn,- da hast recht“; erwidert die Grislmüllerin; „der Kriag der hat scho a diam oan kloamüati gmacht a dera Zeit. I denk grad auf d´Hechenthalerin. Was hat des Wie voneh für an Hochmuat ghabt! – Koa Mensch hat nixen sagn derfa von Kriag! – Was geht ins da Kriag o! hats gsagt; ins geht er gar nixen o! Insane Buam brauchan net furt – der oa is freiganga des vori Jahr – no – und der ander kaam erscht aufs Jahr zum Spieln. – Der Mo, sagts is scho z´alt, den holn s´nimma [...].“
„No – und jatz? – Schaug, jetzt is er halt a so dahinganga, der Kriag. Ja. – Und na hams eahm zerscht des besser Roß gnomma – d´ Fanny. [...] Und na hams an Knecht gholt – a Gschwisterkind von ihr. – Da is s´scho a wenig stader worn, d´ Hechenthalerin. Ja. – Und na is der Bauer furt – mitn Landsturm. – Dees is eahm schon recht hart ankommen. Ja. – Da hats na a Wallfahrt gmacht aufn Birkastoa. Und wia´s hoam kimmt, steht der älter Bua, der Kaschba da und sagt: Muatta – pfüat di Good – i geh in Kriag. – Geht also vom freien Stuck. – Na und heunt hams d´Rekruten aa gholt.- Jetzt is s´kloa worn.“
„Ja ja, der Kriag“; sagt die Neuhäuslerin langsam; „der Kriag is a diam ganz heilsame! Der klopft bei de Großkopfatn grad a so an , wia bei de Häuslleut“
(Lena Christ: Unsere Bayern anno 14. Edition Monacensia. Allitera Verlag, München 2014, S. 163.)
Weitere Kapitel:
Für Lena Christ wurden ihre Kriegsskizzen, die unter dem Titel Unsere Bayern anno 14/15 in drei Bänden erschienen, ein Verkaufsschlager. Sie schildert darin auch das Leben auf dem Lande, nimmt eine Perspektive ein, die den meisten Autorinnen, die aus der bürgerlichen Mitte stammten, verwehrt blieb.
Vor der Kirche steht die Neuhäuslerin und die Grislmüllerin.
Sie reden vom Krieg.
„Ja mei!“ sagt die Neuhäuslerin; „beim Kriag, da bleibt gar koana verschont. Da findts an jeden.“
„Ja Wabn,- da hast recht“; erwidert die Grislmüllerin; „der Kriag der hat scho a diam oan kloamüati gmacht a dera Zeit. I denk grad auf d´Hechenthalerin. Was hat des Wie voneh für an Hochmuat ghabt! – Koa Mensch hat nixen sagn derfa von Kriag! – Was geht ins da Kriag o! hats gsagt; ins geht er gar nixen o! Insane Buam brauchan net furt – der oa is freiganga des vori Jahr – no – und der ander kaam erscht aufs Jahr zum Spieln. – Der Mo, sagts is scho z´alt, den holn s´nimma [...].“
„No – und jatz? – Schaug, jetzt is er halt a so dahinganga, der Kriag. Ja. – Und na hams eahm zerscht des besser Roß gnomma – d´ Fanny. [...] Und na hams an Knecht gholt – a Gschwisterkind von ihr. – Da is s´scho a wenig stader worn, d´ Hechenthalerin. Ja. – Und na is der Bauer furt – mitn Landsturm. – Dees is eahm schon recht hart ankommen. Ja. – Da hats na a Wallfahrt gmacht aufn Birkastoa. Und wia´s hoam kimmt, steht der älter Bua, der Kaschba da und sagt: Muatta – pfüat di Good – i geh in Kriag. – Geht also vom freien Stuck. – Na und heunt hams d´Rekruten aa gholt.- Jetzt is s´kloa worn.“
„Ja ja, der Kriag“; sagt die Neuhäuslerin langsam; „der Kriag is a diam ganz heilsame! Der klopft bei de Großkopfatn grad a so an , wia bei de Häuslleut“
(Lena Christ: Unsere Bayern anno 14. Edition Monacensia. Allitera Verlag, München 2014, S. 163.)