Franz Marc: Militärische Karriere

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Erinnerungstafel zum Gedenken an Franz Marc in Gussainville, 2006

Die militärische Laufbahn von Franz Marc erstreckt sich über mehrere Jahre. Am 1. Oktober 1899 wird er als Einjährig-Freiwilliger beim Königlich Bayerischen 1. Feldartillerieregiment eingezogen und im April 1900 zum überzähligen Gefreiten befördert. Im September zur Reserve entlassen, wird Franz Marc als Bedienungsmann und in den wesentlichen Zweigen eines Unteroffiziers und Geschützführers ausgebildet. Zwar nimmt er auch an der Ausbildung zum Reserve-Offizier teil, eine Eignung als Bewerber ist aber nicht zu erwarten. Von 1903 bis 1905 nimmt Marc aus verschiedenen Gründen nicht an Wehrübungen teil; später wird er aufgrund der Musterungsergebnisse zurückgestellt und 1912 zur Landwehr versetzt.

Sein eigentlicher Kriegsdienst beginnt am 6. August 1914, als er infolge Mobilmachung bei der I. Ersatz-Abteilung seines Feldartillerieregiments eingerückt wird. Zum Unteroffizier befördert und zur leichten Munitions-Kolonne versetzt, gelangt Franz Marc am 30. August 1914 mit der Kolonne erstmals ins Feld. Seine Auszeichnungen lassen nicht lange auf sich warten: Am 28. März 1915 wird er zum Vizewachtmeister und Offizier-Aspiranten befördert und schon im August mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet bzw. im Oktober mit der Stelle eines Offiziersstellvertreters beliehen. Gleich darauf, am 13. Oktober 1915, erfolgt die Beförderung zum Leutnant der Landwehr des I. Aufgebots der Feldartillerie bei der leichten Munitions-Kolonne der Reserve.

Marc nimmt von August 1914 bis Dezember 1915 an den Schlachten vor Nancy und Epinal, an den Stellungskämpfen in den mittleren Vogesen und im Sundgau sowie an den Kämpfen im Ailly-Wald teil. 1916 wird er in die „Liste der bedeutendsten Künstler Deutschlands“ aufgenommen und vom Kriegsdienst befreit. Kurz vor seiner Freistellung, am 4. März 1916 nachmittags 4 Uhr, stirbt er durch einen Granatsplitter im Kopf bei einer Wegeerkundung zwischen Braquis und Herméville in der Schlacht von Verdun. Sein Leichnam wird erst 1917 geborgen, nach Kochel am See überführt und dort beigesetzt, nachdem man ihn zuvor notdürftig im Schlosshof in Gussainville begraben hat.

(Franz Marc: Briefe aus dem Feld 1914-1916, S. 170f.)

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Dr. Peter Czoik