Es lebe die Weltrevolution! Wladimir Iljitsch Lenin und Nadeschda Konstantinowna Krupskaja
Am Beginn des 20. Jahrhunderts ließen sich der russische Revolutionär Wladimir Iljitsch Lenin und seine Frau Nadeschda Krupskaja in der bayerischen Landeshauptstadt nieder, um von hier aus eine neue Zeitung zu editieren, die das revolutionäre Bewusstsein in Russland stärken sollte.
Wladimir Iljitsch Uljanow, geboren am 22. April 1870 in Simbirsk als Sohn eines geadelten Schulinspektors, beschäftigt sich schon als Gymnasiast mit den Schriften von Karl Marx. Als sein älterer Bruder Alexander aufgrund eines geplanten Attentats auf den Zaren 1887 gehängt wird, wandelt sich Wladimir Iljitsch endgültig zum Revolutionär. Nach dem Studium der Rechte arbeitet er als Rechtsanwalt in Samara und St. Petersburg. Gemeinsam mit Julij Martow, dem späteren Sprecher der Menschewiki, gründet er 1895 eine der ersten politischen Arbeiterorganisationen Russlands, den Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse. Noch im selben Jahr wird er für seine politische Agitation zu zwei Jahren Gefängnis und drei Jahren Verbannung in Schuschenskoje, Sibirien, verurteilt.
Hierhin darf ihm seine Lebensgefährtin, die ebenfalls wegen revolutionärer Umtriebe verbannte Pädagogin Nadeschda Krupskaja, unter der Bedingung folgen, dass das Paar heiratet.
Nadeschda Krupskaja, geboren am 26. Februar 1869, ist die Tochter eines adeligen Offiziers aus St. Petersburg. Als Lehrerin unterrichtet sie nebenbei die Arbeiterschaft und bewegt sich in St. Petersburgs marxistischen Studentenkreisen, wo ihr Wladimir Iljitsch begegnet. In der Verbannung reift bei ihm die Idee, eine Zeitung herauszubringen, um das Volk aufzuklären und auf die kommende Revolution einzuschwören. Aufgrund der herrschenden Zensur muss diese jedoch im Ausland hergestellt und nach Russland eingeschmuggelt werden. Der in München-Schwabing lebende russische Revolutionär Alexander Helphand, genannt Parvus, schlägt das liberale München als Verlagsort vor. Lenins Aufenthalt in München wird vom 29. Juli 1900 bis zum 12. April 1902 dauern und einen entscheidenden Baustein für die Oktoberrevolution darstellen. In der bayerischen Hauptstadt wird aus Waldimir Iljitsch Uljanow der Genosse Lenin. Im Dezember 1900 verwendet er jenen Decknamen, unter dem er Geschichten schreiben, wird zum ersten Mal.
Sekundärliteratur:
Bäumler, Ernst (1991): Verschwörung in Schwabing. Lenins Begegnung mit Deutschland. Piper, München und Zürich.
Hoffmann, Volker (2013): Nadeschda Konstantinowna Krupskaja – „Ich war Zeugin der größten Revolution in der Welt“. Leben, Kampf und Werk der Frau und Weggefährtin Lenins. Verlag Neuer Weg, Essen.
Service, Robert (2000): Lenin: Eine Biographie. Verlag C. H. Beck, München.
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Am Beginn des 20. Jahrhunderts ließen sich der russische Revolutionär Wladimir Iljitsch Lenin und seine Frau Nadeschda Krupskaja in der bayerischen Landeshauptstadt nieder, um von hier aus eine neue Zeitung zu editieren, die das revolutionäre Bewusstsein in Russland stärken sollte.
Wladimir Iljitsch Uljanow, geboren am 22. April 1870 in Simbirsk als Sohn eines geadelten Schulinspektors, beschäftigt sich schon als Gymnasiast mit den Schriften von Karl Marx. Als sein älterer Bruder Alexander aufgrund eines geplanten Attentats auf den Zaren 1887 gehängt wird, wandelt sich Wladimir Iljitsch endgültig zum Revolutionär. Nach dem Studium der Rechte arbeitet er als Rechtsanwalt in Samara und St. Petersburg. Gemeinsam mit Julij Martow, dem späteren Sprecher der Menschewiki, gründet er 1895 eine der ersten politischen Arbeiterorganisationen Russlands, den Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse. Noch im selben Jahr wird er für seine politische Agitation zu zwei Jahren Gefängnis und drei Jahren Verbannung in Schuschenskoje, Sibirien, verurteilt.
Hierhin darf ihm seine Lebensgefährtin, die ebenfalls wegen revolutionärer Umtriebe verbannte Pädagogin Nadeschda Krupskaja, unter der Bedingung folgen, dass das Paar heiratet.
Nadeschda Krupskaja, geboren am 26. Februar 1869, ist die Tochter eines adeligen Offiziers aus St. Petersburg. Als Lehrerin unterrichtet sie nebenbei die Arbeiterschaft und bewegt sich in St. Petersburgs marxistischen Studentenkreisen, wo ihr Wladimir Iljitsch begegnet. In der Verbannung reift bei ihm die Idee, eine Zeitung herauszubringen, um das Volk aufzuklären und auf die kommende Revolution einzuschwören. Aufgrund der herrschenden Zensur muss diese jedoch im Ausland hergestellt und nach Russland eingeschmuggelt werden. Der in München-Schwabing lebende russische Revolutionär Alexander Helphand, genannt Parvus, schlägt das liberale München als Verlagsort vor. Lenins Aufenthalt in München wird vom 29. Juli 1900 bis zum 12. April 1902 dauern und einen entscheidenden Baustein für die Oktoberrevolution darstellen. In der bayerischen Hauptstadt wird aus Waldimir Iljitsch Uljanow der Genosse Lenin. Im Dezember 1900 verwendet er jenen Decknamen, unter dem er Geschichten schreiben, wird zum ersten Mal.
Bäumler, Ernst (1991): Verschwörung in Schwabing. Lenins Begegnung mit Deutschland. Piper, München und Zürich.
Hoffmann, Volker (2013): Nadeschda Konstantinowna Krupskaja – „Ich war Zeugin der größten Revolution in der Welt“. Leben, Kampf und Werk der Frau und Weggefährtin Lenins. Verlag Neuer Weg, Essen.
Service, Robert (2000): Lenin: Eine Biographie. Verlag C. H. Beck, München.