München
Im April 1806 gehen Schelling und Caroline nach München. Sie leben sich nur langsam ein, wie Caroline in einem Brief ihrer Freundin Luise Wiedemann berichtet: „Wir sind alleweile im Karneval begriffen – seltsam genug, dass alle öffentlichen Gesellschaften, Bälle, usw. sich auf die kurze Zeit von Heiligdreikönig bis Aschermittwoch beschränken. Jetzt gibt es alle Tage etwas, außerdem aber gar nichts, den ganzen Winter über nicht einmal ein Konzert.“ (Caroline Schlegel-Schelling an Luise Wiedemann, Brief vom 31. Januar 1807. In: Caroline Schlegel-Schelling: Briefe aus der Frühromantik. Hg. von Erich Schmidt. Bd. 2. Insel Verlag, Leipzig 1913, S. 371.)
Zwei Jahre später klingen ihre Briefe schon ganz anders:
Meines Mannes hiesige Lage [ist] um ein Ansehnliches dadurch verbessert worden [...], dass ihn der König neben seiner Stelle als Mitglied der Akademie der Wissenschaften zum Generalsekretär der Akademie der bildenden Künste, welche soeben eingesetzt worden, ernannt hat, mit dem Charakter und Rang eines Kollegiendirektors in einer Gehaltszulage, durch die er nun auf 2700 bis 3000 fl. fixum steht. [...] Was Schelling außerdem noch freut, ist, dass die Baiern hier ganz ungemein damit zufrieden sind, und ihm die Stelle gönnen, da sie den meisten anderen Fremden ihre errungenen Vortheile weder gönnen, noch sie deswegen achten. [...]
Wahrlich, wir sind so ziemlich das einzige Land, wo nicht Verwirrung und Noth an der Tagesordnung sind, wo Regent und Volk noch Eins sind, und ich war in diesem Betracht allein schon gern hier, so wie mein Mann, auch da wir uns noch keines besonderen Wohlseyns zu rühmen hatten.
(Caroline Schlegel an Luise Gotter. München 6. Juni 1808. In: Caroline Schlegel-Schelling: „Lieber Freund, ich komme weit her schon an diesem frühen Morgen“. Briefe. Hg. von Sigrid Damm. Luchterhand, Darmstadt 1980, S. 336-338.)
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Im April 1806 gehen Schelling und Caroline nach München. Sie leben sich nur langsam ein, wie Caroline in einem Brief ihrer Freundin Luise Wiedemann berichtet: „Wir sind alleweile im Karneval begriffen – seltsam genug, dass alle öffentlichen Gesellschaften, Bälle, usw. sich auf die kurze Zeit von Heiligdreikönig bis Aschermittwoch beschränken. Jetzt gibt es alle Tage etwas, außerdem aber gar nichts, den ganzen Winter über nicht einmal ein Konzert.“ (Caroline Schlegel-Schelling an Luise Wiedemann, Brief vom 31. Januar 1807. In: Caroline Schlegel-Schelling: Briefe aus der Frühromantik. Hg. von Erich Schmidt. Bd. 2. Insel Verlag, Leipzig 1913, S. 371.)
Zwei Jahre später klingen ihre Briefe schon ganz anders:
Meines Mannes hiesige Lage [ist] um ein Ansehnliches dadurch verbessert worden [...], dass ihn der König neben seiner Stelle als Mitglied der Akademie der Wissenschaften zum Generalsekretär der Akademie der bildenden Künste, welche soeben eingesetzt worden, ernannt hat, mit dem Charakter und Rang eines Kollegiendirektors in einer Gehaltszulage, durch die er nun auf 2700 bis 3000 fl. fixum steht. [...] Was Schelling außerdem noch freut, ist, dass die Baiern hier ganz ungemein damit zufrieden sind, und ihm die Stelle gönnen, da sie den meisten anderen Fremden ihre errungenen Vortheile weder gönnen, noch sie deswegen achten. [...]
Wahrlich, wir sind so ziemlich das einzige Land, wo nicht Verwirrung und Noth an der Tagesordnung sind, wo Regent und Volk noch Eins sind, und ich war in diesem Betracht allein schon gern hier, so wie mein Mann, auch da wir uns noch keines besonderen Wohlseyns zu rühmen hatten.
(Caroline Schlegel an Luise Gotter. München 6. Juni 1808. In: Caroline Schlegel-Schelling: „Lieber Freund, ich komme weit her schon an diesem frühen Morgen“. Briefe. Hg. von Sigrid Damm. Luchterhand, Darmstadt 1980, S. 336-338.)