La Wally
Wilhelmine von Hillerns Geier-Wally wurde sogar zur Heldin einer Oper und verhalf dem italienischen Komponisten Alfredo Catalani zu seinem größten Triumpf. Dieser entdeckte 1887 in der Mailänder Zeitung La Perseveranza Hillerns Bestseller als Fortsetzungsroman. Für das Libretto konnte er Luigi Illica gewinnen, der auch die Libretti zu den Puccini-Opern Tosca, Madame Butterfly und La Boheme verfasste. Er stellte die unbeugsame Frau in den Mittelpunkt eines spannenden Psychodramas und verlegte die lyrische Oper in vier Akten La Wally, die am Beginn des 19. Jahrhundert spielt, nach Sölden. Auch wenn sich in ihr viele Motive aus von Hillerns Roman wiederfinden, fällt die entscheidende Episode am Adlerhorst weg, und es gibt ganz operndramaturgisch für Wally und ihren Geliebten kein versöhnliches Ende. Catalanis Oper, die in Deutschland nur selten auf dem Spielplan steht, wurde 1892 in der Mailänder Scala uraufgeführt. Sie gilt heute als eine der bedeutendsten Opern in den Jahren zwischen Verdi und Puccini. Der Dirigent Arturo Toscanini, der die Uraufführung dirigierte, schätzte Catalani und seine Oper so sehr, dass er seine Tochter nach der Hauptfigur „Wally“ nannte.
Die Arie der Wally aus dem ersten Akt „Ebben? Ne andrò lontana“ (Nun denn, so werd ich in die Ferne ziehen) eroberte von der Bühne aus das Kino. Catalani hatte die Musik bereits 1876 als Chanson Groenlandaise komponiert und sie später als Arie in seine Oper eingebaut.
In mehr als 20 Filmen kam die Arie bis heute zum Tragen. Besondere Popularität erlangte sie 1981 durch den französischen Kultfilm Diva von Jean-Jacques Beineix. Gesungen von Maria Callas ist die Arie auch im Film Philadelphia, einem Aidsdrama mit Tom Hanks aus dem Jahre 1993, zu hören.
Ebben? Ne andrò lontana,
Come va l'eco della pia campana ...
Là, fra la neve bianca!
Là fra le nubi d'or!
Laddove la speranza, la speranza,
È rimpianto, è rimpianto, è dolor!
O della madre mia casa gioconda,
La Wally ne andrà da te, da te lontana assai,
E forse a te, e forse a te non farà mai più ritorno,
Ne più la rivedrai!
(Alfredo Catalani: La Wally. Dramma lirico in vier Akten. Text von Luigi Illica nach dem Roman Die Geierwally von Wilhelmine von Hillern, 1. Akt)
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Wilhelmine von Hillerns Geier-Wally wurde sogar zur Heldin einer Oper und verhalf dem italienischen Komponisten Alfredo Catalani zu seinem größten Triumpf. Dieser entdeckte 1887 in der Mailänder Zeitung La Perseveranza Hillerns Bestseller als Fortsetzungsroman. Für das Libretto konnte er Luigi Illica gewinnen, der auch die Libretti zu den Puccini-Opern Tosca, Madame Butterfly und La Boheme verfasste. Er stellte die unbeugsame Frau in den Mittelpunkt eines spannenden Psychodramas und verlegte die lyrische Oper in vier Akten La Wally, die am Beginn des 19. Jahrhundert spielt, nach Sölden. Auch wenn sich in ihr viele Motive aus von Hillerns Roman wiederfinden, fällt die entscheidende Episode am Adlerhorst weg, und es gibt ganz operndramaturgisch für Wally und ihren Geliebten kein versöhnliches Ende. Catalanis Oper, die in Deutschland nur selten auf dem Spielplan steht, wurde 1892 in der Mailänder Scala uraufgeführt. Sie gilt heute als eine der bedeutendsten Opern in den Jahren zwischen Verdi und Puccini. Der Dirigent Arturo Toscanini, der die Uraufführung dirigierte, schätzte Catalani und seine Oper so sehr, dass er seine Tochter nach der Hauptfigur „Wally“ nannte.
Die Arie der Wally aus dem ersten Akt „Ebben? Ne andrò lontana“ (Nun denn, so werd ich in die Ferne ziehen) eroberte von der Bühne aus das Kino. Catalani hatte die Musik bereits 1876 als Chanson Groenlandaise komponiert und sie später als Arie in seine Oper eingebaut.
In mehr als 20 Filmen kam die Arie bis heute zum Tragen. Besondere Popularität erlangte sie 1981 durch den französischen Kultfilm Diva von Jean-Jacques Beineix. Gesungen von Maria Callas ist die Arie auch im Film Philadelphia, einem Aidsdrama mit Tom Hanks aus dem Jahre 1993, zu hören.
Ebben? Ne andrò lontana,
Come va l'eco della pia campana ...
Là, fra la neve bianca!
Là fra le nubi d'or!
Laddove la speranza, la speranza,
È rimpianto, è rimpianto, è dolor!
O della madre mia casa gioconda,
La Wally ne andrà da te, da te lontana assai,
E forse a te, e forse a te non farà mai più ritorno,
Ne più la rivedrai!
(Alfredo Catalani: La Wally. Dramma lirico in vier Akten. Text von Luigi Illica nach dem Roman Die Geierwally von Wilhelmine von Hillern, 1. Akt)