Adele Spitzeder im Film

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Münchner Platzl. Hier errichtete Adele Spitzeder im Orlandohaus ihre Volksküche, in der bis zu 4000 Menschen täglich verköstigt wurden.

Bereits 1972 hatte Martin Sperr ein Drehbuch für einen Film über Adele Spitzeder geschrieben. Unter der Regie von Peer Raben spielte Ruth Drexel die legendäre Bankrotteurin.

DIREKTOR: Ich habe mich mit meinen Kollegen von den anderen Privatinstituten unterhalten. Und wir alle müssen uns bei Ihnen beschweren.

ADELE: Beschweans eana.

DIREKTOR: Nun, wir haben schon den Fall, dass wir in der Bodenkreditbank kurzfristig Hypotheken kündigen müssen, um weitermachen zu können.

ADELE: Des is ned mei Schuid.

DIREKTOR: Die Leute holen ihr Geld und bringen es zu Ihnen. Es ist geschäftsunüblich, eine Provision zu zahlen für Vermittlung. Wo kämen wir hin, wenn wir das dulden würden.

ADELE: Bei mia is des üblich Hea Graf, obses duidn odaned.

(Martin Sperr: Drehbuch zum Film Adele Spitzeder. 1972, S. 56f. Auszug als PDF. DVD Adele Spitzeder. Edition Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2012)

Nach dem Dokumentarfilm von Hannes Spring aus dem Jahre 1992 Adele Spitzeder oder das Märchen von den Zinsen wurde der Stoff 2012 unter dem Titel Die Verführerin Adele Spitzeder von Regisseur Xaver Schwarzenberger neu verfilmt. Birgit Minichmayr übernahm diesmal die Rolle der Adele Spitzeder, die Schwarzenberger als selbstbewusste Karrierefrau zeigt, die skrupellos genug ist, sich in der männerdominierten Finanzwelt zu behaupten, und dabei auch ein Herz für die Schwachen der Gesellschaft hat – die letztlich jedoch durch ihr Finanzgebaren in den Ruin getrieben werden.

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Dr. Michaela Karl

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