Die Geliebte des Kaisers: Barbara Blomberg
Wann genau Barbara Blomberg das Licht der Welt erblickte ist unklar. Es heißt, sie sei wohl 1527 als Tochter von Sibilla und Wolfgang Plumberger in der Kramgasse in Regensburg zur Welt gekommen. Ihr Vater war Gürtlermeister und verstarb früh. Barbara wuchs zu einer stadtbekannten Schönheit heran, die eines Tages auch Kaiser Karl V. ins Auge fiel. Dieser weilte während des Reichstags 1546 in Regensburg. Nach seiner Abreise erwartete Barbara ein Kind, das am 24. Februar 1547 unter strenger Geheimhaltung in Regensburg das Licht der Welt erblickte. Der Junge wurde auf den Namen Hieronymus getauft. Auf Geheiß des Kaisers wurde er jedoch schon im Kindesalter von seiner Mutter getrennt und nach Spanien gebracht. In seinem Testament erkannte ihn Karl V. offiziell als seinen Sohn an und nach dem Tod des Kaisers 1558 führte der Knabe, gesegnet mit einer großzügigen Apanage, den Namen Don Juan de Austria. Barbara Blomberg hatte den Kaiser nach dem Reichstag 1546 nicht mehr wiedergesehen. Sie war auf seinen Wunsch hin mit Hieronymus Kegel, einem Musterungs- und Kriegskommissär der kaiserlichen Armee, verheiratet worden. Mit ihm zog sie 1551 nach Brüssel. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. 1569 starb Kegel. Der Sohn Karl V., König Philipp II. von Spanien, dem der flotte Lebenswandel der verwitweten Regensburgerin nicht gefiel, hätte es gerne gesehen, wäre sie nach dem Tode ihres Mannes in ein Kloster gegangen. Doch Barbara Blomberg wollte ihr selbstbestimmtes Leben nicht aufgeben – auch nicht gegen eine verbesserte finanzielle Absicherung. Don Juan de Austria wurde 1571 zum „Retter des Abendlandes“ erklärt, nachdem er als Oberbefehlshaber der Mittelmeerflotte in der Seeschlacht von Lepanto über die Türken siegte. 1576 wurde er zum Generalstatthalter der Niederlande ernannt. Hier traf er zum ersten Mal seit seiner Kindheit seine Mutter. Wohl auch auf sein Drängen hin erklärte sich Barbara Blomberg nun bereit, dem Wunsch des Königs zu entsprechen und in ein Kloster nach Spanien zu gehen. Nachdem Don Juan de Austria 1578 im Alter von nur 31 Jahren verstorben war, stellte ihr Philipp II. frei, ihren Aufenthaltsort zu wählen. Zuletzt bewirtschaftete Barbara gemeinsam mit ihren Kindern ein Landgut in Ambrosero. Am 18. Dezember 1597 starb Barbara Blomberg in Spanien ohne Regensburg jemals wiedergesehen zu haben.
(Panzer, Marita A. [1995]: Barbara Blomberg. Bürgerstochter und Kaisergeliebte. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg)
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Wann genau Barbara Blomberg das Licht der Welt erblickte ist unklar. Es heißt, sie sei wohl 1527 als Tochter von Sibilla und Wolfgang Plumberger in der Kramgasse in Regensburg zur Welt gekommen. Ihr Vater war Gürtlermeister und verstarb früh. Barbara wuchs zu einer stadtbekannten Schönheit heran, die eines Tages auch Kaiser Karl V. ins Auge fiel. Dieser weilte während des Reichstags 1546 in Regensburg. Nach seiner Abreise erwartete Barbara ein Kind, das am 24. Februar 1547 unter strenger Geheimhaltung in Regensburg das Licht der Welt erblickte. Der Junge wurde auf den Namen Hieronymus getauft. Auf Geheiß des Kaisers wurde er jedoch schon im Kindesalter von seiner Mutter getrennt und nach Spanien gebracht. In seinem Testament erkannte ihn Karl V. offiziell als seinen Sohn an und nach dem Tod des Kaisers 1558 führte der Knabe, gesegnet mit einer großzügigen Apanage, den Namen Don Juan de Austria. Barbara Blomberg hatte den Kaiser nach dem Reichstag 1546 nicht mehr wiedergesehen. Sie war auf seinen Wunsch hin mit Hieronymus Kegel, einem Musterungs- und Kriegskommissär der kaiserlichen Armee, verheiratet worden. Mit ihm zog sie 1551 nach Brüssel. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. 1569 starb Kegel. Der Sohn Karl V., König Philipp II. von Spanien, dem der flotte Lebenswandel der verwitweten Regensburgerin nicht gefiel, hätte es gerne gesehen, wäre sie nach dem Tode ihres Mannes in ein Kloster gegangen. Doch Barbara Blomberg wollte ihr selbstbestimmtes Leben nicht aufgeben – auch nicht gegen eine verbesserte finanzielle Absicherung. Don Juan de Austria wurde 1571 zum „Retter des Abendlandes“ erklärt, nachdem er als Oberbefehlshaber der Mittelmeerflotte in der Seeschlacht von Lepanto über die Türken siegte. 1576 wurde er zum Generalstatthalter der Niederlande ernannt. Hier traf er zum ersten Mal seit seiner Kindheit seine Mutter. Wohl auch auf sein Drängen hin erklärte sich Barbara Blomberg nun bereit, dem Wunsch des Königs zu entsprechen und in ein Kloster nach Spanien zu gehen. Nachdem Don Juan de Austria 1578 im Alter von nur 31 Jahren verstorben war, stellte ihr Philipp II. frei, ihren Aufenthaltsort zu wählen. Zuletzt bewirtschaftete Barbara gemeinsam mit ihren Kindern ein Landgut in Ambrosero. Am 18. Dezember 1597 starb Barbara Blomberg in Spanien ohne Regensburg jemals wiedergesehen zu haben.
(Panzer, Marita A. [1995]: Barbara Blomberg. Bürgerstochter und Kaisergeliebte. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg)