Konstantin Wecker - Musikalisches Sympathisantentum
Der Münchener Liedermacher und Dichter Konstantin Wecker versteht sich als politischer Künstler. In vielen seiner Werke setzt er sich mit politischem Tagesgeschehen auseinander und wurde so zum musikalischen Sympathisanten der Unterdrückten, Armen und Geknechteten. Er spielt bei Demonstrationen gegen Fremdenfeindlichkeit und bei Veranstaltungen der Friedensbewegung. Sein berühmtes Lied „Willy“ setzt sich mit der Ernüchterung nach 1968, dem alltäglichen Faschismus und dem Kampf gegen denselben auseinander: „Freiheit hoaßt, koa Angst haben vor nix und neamands.“
(Konstantin Wecker: Die Kunst des Scheitern. Tausend unmögliche Wege, das Glück zu finden. Piper Verlag, München/Zürich 2011, S. 178)
Bei all seinem Engagement ist Wecker jedoch immer auch selbstkritisch geblieben, ein Zweifler, der sich dennoch alternativlos sieht:
Kann man wütend sein und weise,
laut sein und im Lauten leise,
macht gerechter Zorn nicht müde,
ist vielleicht nur Attitüde?
(Konstantin Wecker: Wut und Zärtlichkeit. In: Konstantin Wecker: Jeder Augenblick ist ewig. Die Gedichte. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2012, S. 239)
Niemals dürfen wir die Poesie der Politik opfern. Vielmehr müssen wir dafür sorgen, dass die Politik von der Poesie lernt. Und wenn sie das nicht kann oder will, dann müssen wir ihr auf die Sprünge helfen – mit Kreativität und Anarchie, mit Musik, Tanz und Gedicht!
[...]
Deshalb fordere ich eine Kunst, die Mut zur Utopie hat. Es ist die Kunst, die Wege zu neuen Ufern weisen kann. Darin liegt ihre Größe. Die Kunst unterstützt darin, uns selbst im anderen zu erkennen. [...]
Poetisierung ist das Gebot der Stunde. Und Solidarisierung. Die Rückeroberung der Herzen in einer Gesellschaft der Herzlosigkeit, der Einzug der Poesie in eine Welt, die sich an die Materie klammert, die Begeisterung einer zunehmend geistlosen Gesellschaft. Und hierfür brauchen wir die Rebellion der Unangepassten.
(Konstantin Wecker: Meine rebellischen Freunde. Ein persönliches Lesebuch. Langen Müller Verlag, München 2012, S. 11-16)
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Der Münchener Liedermacher und Dichter Konstantin Wecker versteht sich als politischer Künstler. In vielen seiner Werke setzt er sich mit politischem Tagesgeschehen auseinander und wurde so zum musikalischen Sympathisanten der Unterdrückten, Armen und Geknechteten. Er spielt bei Demonstrationen gegen Fremdenfeindlichkeit und bei Veranstaltungen der Friedensbewegung. Sein berühmtes Lied „Willy“ setzt sich mit der Ernüchterung nach 1968, dem alltäglichen Faschismus und dem Kampf gegen denselben auseinander: „Freiheit hoaßt, koa Angst haben vor nix und neamands.“
(Konstantin Wecker: Die Kunst des Scheitern. Tausend unmögliche Wege, das Glück zu finden. Piper Verlag, München/Zürich 2011, S. 178)
Bei all seinem Engagement ist Wecker jedoch immer auch selbstkritisch geblieben, ein Zweifler, der sich dennoch alternativlos sieht:
Kann man wütend sein und weise,
laut sein und im Lauten leise,
macht gerechter Zorn nicht müde,
ist vielleicht nur Attitüde?
(Konstantin Wecker: Wut und Zärtlichkeit. In: Konstantin Wecker: Jeder Augenblick ist ewig. Die Gedichte. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2012, S. 239)
Niemals dürfen wir die Poesie der Politik opfern. Vielmehr müssen wir dafür sorgen, dass die Politik von der Poesie lernt. Und wenn sie das nicht kann oder will, dann müssen wir ihr auf die Sprünge helfen – mit Kreativität und Anarchie, mit Musik, Tanz und Gedicht!
[...]
Deshalb fordere ich eine Kunst, die Mut zur Utopie hat. Es ist die Kunst, die Wege zu neuen Ufern weisen kann. Darin liegt ihre Größe. Die Kunst unterstützt darin, uns selbst im anderen zu erkennen. [...]
Poetisierung ist das Gebot der Stunde. Und Solidarisierung. Die Rückeroberung der Herzen in einer Gesellschaft der Herzlosigkeit, der Einzug der Poesie in eine Welt, die sich an die Materie klammert, die Begeisterung einer zunehmend geistlosen Gesellschaft. Und hierfür brauchen wir die Rebellion der Unangepassten.
(Konstantin Wecker: Meine rebellischen Freunde. Ein persönliches Lesebuch. Langen Müller Verlag, München 2012, S. 11-16)