Die Bücherverbrennung
Am 10. Mai 1933 verbrannten deutsche Studenten in ganz Deutschland sogenanntes „undeutsches Schrifttum“. Die Bücherverbrennung war der Höhepunkt der Kampagne „wider den undeutschen Geist“. In München fand die Aktion auf dem Königsplatz statt, in Berlin vor Oper. Hier wurde der Schriftsteller Erich Kästner Zeuge des Ungeheuerlichen:
Und im Jahre 1933 wurden meine Bücher in Berlin, auf dem großen Platz neben der Staatsoper, von einem gewissen Herrn Goebbels mit düster feierlichem Pomp verbrannt. Vierundzwanzig deutsche Schriftsteller, die symbolisch für immer ausgetilgt werden sollten, rief er triumphierend bei Namen. Ich war der einzige der Vierundzwanzig, der persönlich erschienen war, um dieser theatralischen Frechheit beizuwohnen. Ich stand vor der Universität, eingekeilt zwischen Studenten in SA-Uniform, den Blüten der Nation, sah unsere Bücher in die zuckenden Flammen fliegen und hörte die schmalzigen Tiraden des kleinen abgefeimten Lügners. [...] Es war widerlich.
(Erich Kästner: Bei Durchsicht meiner Bücher. Deutscher Taschenbuch Verlag, München. 1997, S. 9)
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Am 10. Mai 1933 verbrannten deutsche Studenten in ganz Deutschland sogenanntes „undeutsches Schrifttum“. Die Bücherverbrennung war der Höhepunkt der Kampagne „wider den undeutschen Geist“. In München fand die Aktion auf dem Königsplatz statt, in Berlin vor Oper. Hier wurde der Schriftsteller Erich Kästner Zeuge des Ungeheuerlichen:
Und im Jahre 1933 wurden meine Bücher in Berlin, auf dem großen Platz neben der Staatsoper, von einem gewissen Herrn Goebbels mit düster feierlichem Pomp verbrannt. Vierundzwanzig deutsche Schriftsteller, die symbolisch für immer ausgetilgt werden sollten, rief er triumphierend bei Namen. Ich war der einzige der Vierundzwanzig, der persönlich erschienen war, um dieser theatralischen Frechheit beizuwohnen. Ich stand vor der Universität, eingekeilt zwischen Studenten in SA-Uniform, den Blüten der Nation, sah unsere Bücher in die zuckenden Flammen fliegen und hörte die schmalzigen Tiraden des kleinen abgefeimten Lügners. [...] Es war widerlich.
(Erich Kästner: Bei Durchsicht meiner Bücher. Deutscher Taschenbuch Verlag, München. 1997, S. 9)