Der Frauenschwarm

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Georg Jennerwein, vor 1877.

Georg Jennerwein galt als ausgesprochener Frauenschwarm. Mit einer Sennerin hatte er eine uneheliche Tochter, zahlreiche Liebschaften wurden ihm nachgesagt. Eine seiner Freundinnen war die Resl, Kellnerin beim Hennerer in Schliersee, der Stammwirtschaft von Georg Jennerwein. Jennerwein galt als äußerst gesellig, war ein guter Zitherspieler und ausgezeichneter Tänzer. Da er auch den Frauen anderer Männer nachstellte kam es immer wieder zu Reibereien. Eifersucht soll auch für Johann Josef Pföderl das zentrale Motiv gewesen sein, Jennerwein zu töten.

Der Hennererwirt, der mit einem Holzmeister am Ofentisch geplaudert hatte, sprang auf. „Resl –„, rief er. „Resl – ,„ doch die Gerufene ließ sich nicht blicken. Da machte er sich zum Ecktisch vor und sammelte die leeren Krüge. „Herrschaft, is dös a Kreuz! Dö ganze Stubn voller Leut und d´Kellnerin treibt s´allweil, woaß Gott wo, ´rum!“ greinte er.

„Schau, wo der Jennerwein steckt, da wird d´Resl aa nit weit weg sei!“ riet ein Holzknecht und zwinkerte mit den bierselig blickenden Augen.

„Der Kerl macht no alle Weiber rabiatisch!“

(Georg Stöger-Ostin: Georg Jennerwein der Wildschütz. Eine Erzählung aus den Bergen nach wahren Begebenheiten. Gesellschaft alpiner Bücherfreunde. München. O. J., S. 46)

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Dr. Michaela Karl

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