Georg Sebastian Plinganser

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Georg Sebastian Plinganser bei der Eroberung von Braunau, Gemäldeausschnitt von Georg v. Seybold.

Georg Sebastian Plinganser (1861-1738) aus Postmünster/Thurnstein war ein bedeutender Anführer der rebellischen Bauern. Der Student der Rechte hatte zusammen mit seinem Schulfreund Johann Georg Meindl Braunau erobert und hielt auch nach der Sendlinger Mordweihnacht am Aufstand fest. Er glaubte fest an die Unterstützung durch Kurfürst Maximilian II. Emanuel, die jedoch ausblieb. Plinganser wurde nach den Kämpfen in Braunau in Altötting gefangengenommen. Nach längerer Untersuchungshaft erhielt er Asyl in Mengkofen und wurde später Rechtsanwalt in München. Bei seinem Tod war er Kanzler des Reichsstifts St. Ulrich und Afra in Augsburg.

Zwar ist die in der romantisch-patriotischen Literatur des 19. Jahrhunderts vielbesungene und realiter denkmalgeschmückte Figur des berühmten Schmied von Kochel, der, riesenhaft und seinen Schmiedehammer schwingend, bei jedem Oktoberfesteinzug mitzieht, Legende, nicht aber der tapfere Anführer des Landesdefensionskongresses Plinganser und der mutige (katholische) Pfarrer Miller von Oberviechtach, und keine Legende ist die Sendlinger Mordweihnacht vom 24. Dezember 1705, in der die österreichischen Truppen die schlecht bewaffneten Bauern, selbst als sie sich schon ergeben hatten, buchstäblich abschlachteten.

(Herbert Rosendorfer: Deutsche Geschichte. Ein Versuch. Das Jahrhundert des Prinzen Eugen. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2009, S. 184)

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Dr. Michaela Karl

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