Schlimm wie noch nie

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Monopteros. Foto: Rüdiger Rohrbach

Thiels Kollege und Freund Franz Gersthofer klärt ihn nicht nur über den aktuellen Fall auf, sondern weist auf Übereinstimmungen mit anderen Überfällen hin:

Drei relativ kräftige und recht gesunde Burschen innerhalb von so kurzer Zeit – und immer hinterrücks erschlagen und ins Gestrüpp ´neingezerrt! Den einen haben wir weiter hinten, direkt beim Eisbach, gefunden, den andern hinten, ganz nah am Monopteros, also alle drei hier im Englischen Garten, und zwar ganz exakt im südlichen Teil.

Gersthofer ist aufgewühlt. Obwohl er ein erfahrener Polizist ist, der schon viel erlebt hat, beunruhigen ihn die Veränderungen, die er in der Stadt spürt, in hohem Maße:

Thiel, da stimmt was nicht, sag ich dir. Überhaupt stimmt was nicht in München. In letzter Zeit wird immer mehr geprügelt und aufeinander eingeschlagen. Kaum ein Tag vergeht ohne Rauferei in der Stadt, immerzu braucht´s einen Schandi, um zu klären oder zu schlichten. So schlimm war´s schon lang nimmer, wenn überhaupt jemals, seit ich hier im Dienst steh. Und das tu ich, wie du weißt, seit über zwanzig Jahren.

(Heidi Rehn: Tod im Englischen Garten. Emons Verlag, Köln 2007, S. 17)

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Gunna Wendt