Geisterbahn

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Geisterbahn auf dem Oktoberfest 1961. Fotosammlung, ZBE_B0063 (Stadtarchiv München)

Geisterbahnen gehen auf die seit 1896 in Vergnügungsparks und auf Volksfesten aufgebauten Grottenbahnen zurück. Zeigte die Grottenbahn den durchfahrenden Besuchern noch sagen- und märchenhafte Szenarien, zielen die Geisterbahnen darauf ab, beim Fahrgast Grusel und Angstlust auszulösen.

Vor der Geisterbahn wartet die Kette der Pärchen. Bei Gott, es ist die alte Geisterbahn, die alte Lust. Wie vielen hat man seitdem von der Geisterbahn erzählt, von den Spukerscheinungen und den klappernden Gerippen, von den im Dunklen herunterhängenden Haaren, von dem schrecklichen Geheul und der undurchdringlichen Finsternis, aus der plötzlich ein rotflammender Teufel auftauchte und die Zunge bleckte. Jedes Wägelchen faßte zwei Personen. Das war das Ei des Kolumbus, da nach menschlichem Ermessen zu rechnen war, daß das Mädchen aus Furcht seine Nähe suchte.

Rolf Flügel: Wies'n-Impressionen 1947. In: Hans-Joachim Sperr (Hg.): Die Kameltränke. Ein Almanach des Münchner Tagebuchs in fünf Kapiteln. Neue Münchner Verlags-GmbH, München 1950, S. 59

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek

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