Jugend ohne Gott
Der Roman erschien 1937 im Amsterdamer Exil-Verlag Allert de Lange und begründete den internationalen Erfolg Horváths; binnen eines Jahres wurde er in acht Sprachen übersetzt. Die Nationalsozialisten verboten Jugend ohne Gott – wegen seiner „pazifistischen Tendenz“ wurde er auf die „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ gesetzt. Heute gehört der Roman neben Horváths Volksstück Geschichten aus dem Wiener Wald zum Kanon der Schullektüre, nicht zuletzt aufgrund seiner einschlägigen Lehrer-Schüler-Thematik sowie Zeit- und Faschismuskritik.
Der Roman […] schildert, wie Schüler zu Menschenverachtung und Haß erzogen werden. In der Schule lernen sie „Zucht“, „Gehorsam“ und Rassenhaß; bei Geländeübungen und Lagerfeuerromantik lernen sie das Kriegshandwerk. Die seichten Kollektiverlebnisse lassen sie verrohen und machen sie zu willfährigen Mitläufern des faschistischen Staates. Der humanistisch gesinnte Lehrer bemerkt die wachsende Gefühllosigkeit seiner Schüler, doch er tut zunächst nichts dagegen, sondern folgt den Anordnungen der vorgesetzten Dienstbehörde. Da wird ein Schüler ermordet. Nun folgt der Lehrer der Stimme Gottes und findet den Weg zur Wahrheit. Für einige Schüler wird sein Vorbild wegweisend. Gemeinsam verbünden sie sich gegen Lüge und Abstumpfung und klären das Verbrechen auf. (Horváth. Einem Schriftsteller auf der Spur, S. 146)
Weitere Kapitel:
Der Roman erschien 1937 im Amsterdamer Exil-Verlag Allert de Lange und begründete den internationalen Erfolg Horváths; binnen eines Jahres wurde er in acht Sprachen übersetzt. Die Nationalsozialisten verboten Jugend ohne Gott – wegen seiner „pazifistischen Tendenz“ wurde er auf die „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ gesetzt. Heute gehört der Roman neben Horváths Volksstück Geschichten aus dem Wiener Wald zum Kanon der Schullektüre, nicht zuletzt aufgrund seiner einschlägigen Lehrer-Schüler-Thematik sowie Zeit- und Faschismuskritik.
Der Roman […] schildert, wie Schüler zu Menschenverachtung und Haß erzogen werden. In der Schule lernen sie „Zucht“, „Gehorsam“ und Rassenhaß; bei Geländeübungen und Lagerfeuerromantik lernen sie das Kriegshandwerk. Die seichten Kollektiverlebnisse lassen sie verrohen und machen sie zu willfährigen Mitläufern des faschistischen Staates. Der humanistisch gesinnte Lehrer bemerkt die wachsende Gefühllosigkeit seiner Schüler, doch er tut zunächst nichts dagegen, sondern folgt den Anordnungen der vorgesetzten Dienstbehörde. Da wird ein Schüler ermordet. Nun folgt der Lehrer der Stimme Gottes und findet den Weg zur Wahrheit. Für einige Schüler wird sein Vorbild wegweisend. Gemeinsam verbünden sie sich gegen Lüge und Abstumpfung und klären das Verbrechen auf. (Horváth. Einem Schriftsteller auf der Spur, S. 146)