Herz aus Glas // Paul Friedl / Herbert Achternbusch
Paul Friedl, Volkskundlern besser bekannt als der „Baumsteftenlenz“, hat einen neuen Typ des „Heimatromans“ geschaffen, der neben der Handlung ein lebenstreues Bild der Waldlandschaft, ihrer Menschen und ihrer Sitten aufzeigt. Auch als Begründer des Sänger- und Musikantenwettstreits mit dem „Zwieseler Finken“ wurde er über die weiß-blauen Grenzen hinaus bekannt. Sein wohl berühmtester Roman ist Mühlhiasl / Der Waldprophet (2. Auflage 1968) mit dem Geheimnis des böhmischen blutroten Rubin-Glases einer Waldglashütte des frühen 19. Jahrhunderts.
Er regte 1976 den surrealistischen Sprach-Akrobaten Herbert Achternbusch an, das Drehbuch für den Werner Herzog-Film Herz aus Glas zu schreiben. Wenn sich die beiden auf den ersten Blick so ungleichen Figuren, der Glashüttenbesitzer und der legendäre bayerische Hellseher, am Schluss im Gefängnis treffen, enthüllt ihr Gespräch doch eine wichtige Gemeinsamkeit:
Hias: „Ich will den Wald wiedersehen.“
Hüttenbesitzer: „Und Menschen willst du keine sehen? Du gefällst mir. Du hast ein Herz aus Glas.“
Im Kern nähern sich die beiden deutlich an, beide agieren ohne Rücksicht auf Konsequenzen oder auf ihre Mitmenschen bei der Verfolgung eines vorgezeigten Weges, eines höheren Ziels. Dabei fällt dem Hias die uneigennützige und unerwünschte Aufgabe zu, der Menschheit in Visionen vorauszueilen.
Einmalige, äußerst beeindruckende pathetische Bildvisionen in einer Atmosphäre von Halluzinationen, Prophetie und Visionärem treffen sich mit der Erzählhaltung, die auch absichtlich zeitliche Abläufe verwischt.
Weitere Kapitel:
Paul Friedl, Volkskundlern besser bekannt als der „Baumsteftenlenz“, hat einen neuen Typ des „Heimatromans“ geschaffen, der neben der Handlung ein lebenstreues Bild der Waldlandschaft, ihrer Menschen und ihrer Sitten aufzeigt. Auch als Begründer des Sänger- und Musikantenwettstreits mit dem „Zwieseler Finken“ wurde er über die weiß-blauen Grenzen hinaus bekannt. Sein wohl berühmtester Roman ist Mühlhiasl / Der Waldprophet (2. Auflage 1968) mit dem Geheimnis des böhmischen blutroten Rubin-Glases einer Waldglashütte des frühen 19. Jahrhunderts.
Er regte 1976 den surrealistischen Sprach-Akrobaten Herbert Achternbusch an, das Drehbuch für den Werner Herzog-Film Herz aus Glas zu schreiben. Wenn sich die beiden auf den ersten Blick so ungleichen Figuren, der Glashüttenbesitzer und der legendäre bayerische Hellseher, am Schluss im Gefängnis treffen, enthüllt ihr Gespräch doch eine wichtige Gemeinsamkeit:
Hias: „Ich will den Wald wiedersehen.“
Hüttenbesitzer: „Und Menschen willst du keine sehen? Du gefällst mir. Du hast ein Herz aus Glas.“
Im Kern nähern sich die beiden deutlich an, beide agieren ohne Rücksicht auf Konsequenzen oder auf ihre Mitmenschen bei der Verfolgung eines vorgezeigten Weges, eines höheren Ziels. Dabei fällt dem Hias die uneigennützige und unerwünschte Aufgabe zu, der Menschheit in Visionen vorauszueilen.
Einmalige, äußerst beeindruckende pathetische Bildvisionen in einer Atmosphäre von Halluzinationen, Prophetie und Visionärem treffen sich mit der Erzählhaltung, die auch absichtlich zeitliche Abläufe verwischt.