Café Luitpold

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Café Luitpold, Palmengarten (Foto: Privatbesitz)

April 1902

Dann das Rendezvous mit Wedekind im Luitpold, das etwas ins Wasser fällt. Rodis Gegenwart Verschwinden und Wiederkommen erschwert die Sache und erzeugt Verlegenheit. Ich begleite W. noch ein Stück, wobei der etwas wärmer wird, aber es wurde nichts Rechtes mehr.

(Tagebücher, S. 254)

Zu den bevorzugten Treffpunkten der Schwabinger Boheme zählt das Café Luitpold in der Brienner Straße 11. Otto Falckenberg arrangiert für Franziska zu Reventlow ein Rendezvous mit Frank Wedekind, für den sie schwärmt. Der aus Hannover stammende Wedekind ist einer der großen Künstlerpersönlichkeiten der Schwabinger Boheme. Erich Mühsam bezeichnet ihn „als Kämpfer, als Bekenner, als Revolutionär“. Wedekind schreibt – wie Franziska zu Reventlow – Texte für den von Albert Langen herausgegebenen Simplicissimus. 1895 wird Wedekind wegen Majestätsbeleidigung zu sieben Monaten Festungshaft verurteilt. Anschließend gründet er, zusammen mit zehn anderen Künstlern, das Kabarett „Die Elf Scharfrichter“.

Verfasst von: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek / Gunna Wendt

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