Luitpoldbrücke
Bald verließ er den Park und ging zur Isar hinab, über die Luitpoldbrücke, über den Platz, am Springbrunnen vorbei und auf die Terrasse hinauf. Er wollte heute seine Nerven auf die Probe stellen und versuchte das Bild ruhig in sich aufzufassen. Die Isarstadt, wie sie vor ihm lag.
Geradeaus eine Perspektive von tanzenden Lichtern, beginnend mit den Kandelabern der Luitpoldbrücke und dann sich in die Königsstraße hin verlierend. Links, rechts, dunkle Häusermassen, Türme, Lichter.
(Wahnsinn in Sämtliche Werke 5, S. 76. Erschienen in: Simplicissimus, Jg. 1, Nr. 7, 16.5.1896, S. 2f)
Franziska zu Reventlows Kurzgeschichte Wahnsinn erscheint im Mai 1896 in der gerade von Albert Langen gegründeten Satirezeitschrift Simplicissimus. Der Protagonist ihrer Geschichte ist ein aus Norddeutschland stammender Bildhauer, der in München lebt und arbeitet. Auf seinem nächtlichen Spaziergang an der Isar betrachtet er die Stadt mit den Augen des bildenden Künstlers und lässt seiner Phantasie freien Lauf. Seinem Streben nach Genialität werden durch seine durchschnittliche Begabung Grenzen gesetzt. Der Konflikt zwischen Anspruch und Wirklichkeit zehrt an seinen Nerven.
Weitere Kapitel:
Bald verließ er den Park und ging zur Isar hinab, über die Luitpoldbrücke, über den Platz, am Springbrunnen vorbei und auf die Terrasse hinauf. Er wollte heute seine Nerven auf die Probe stellen und versuchte das Bild ruhig in sich aufzufassen. Die Isarstadt, wie sie vor ihm lag.
Geradeaus eine Perspektive von tanzenden Lichtern, beginnend mit den Kandelabern der Luitpoldbrücke und dann sich in die Königsstraße hin verlierend. Links, rechts, dunkle Häusermassen, Türme, Lichter.
(Wahnsinn in Sämtliche Werke 5, S. 76. Erschienen in: Simplicissimus, Jg. 1, Nr. 7, 16.5.1896, S. 2f)
Franziska zu Reventlows Kurzgeschichte Wahnsinn erscheint im Mai 1896 in der gerade von Albert Langen gegründeten Satirezeitschrift Simplicissimus. Der Protagonist ihrer Geschichte ist ein aus Norddeutschland stammender Bildhauer, der in München lebt und arbeitet. Auf seinem nächtlichen Spaziergang an der Isar betrachtet er die Stadt mit den Augen des bildenden Künstlers und lässt seiner Phantasie freien Lauf. Seinem Streben nach Genialität werden durch seine durchschnittliche Begabung Grenzen gesetzt. Der Konflikt zwischen Anspruch und Wirklichkeit zehrt an seinen Nerven.