Johann Bissel / Oberpfälzer Litera-Tour
Vernachlässigt in der Barockforschung wird oft der schwäbische Jesuit Johann Bissel (1601-1682), der 1637 in Ingolstadt seinen amüsanten Reisebericht ICARIA verlegte, die Schilderung einer Flucht 1632 vor den Schweden in die Obere Pfalz:
Über die Wendeltreppe gelangten wir von da zur Orgel, einer recht stattlichen und prunkvollen und – was ich ja für die Seele des Werkes erachte – angenehm klangvollen.
[…]
„Schreibt“, sagte er: „In Weiden, in seiner Mitte, haben wir unsere Orgel aufgehängt.“
Die Inschrift deutet den lateinischen Text um. Psalm 136,2 besagt ursprünglich: „An den Weiden, in seiner [Babylons] Mitte, haben wir unsere Instrumente aufgehängt.“ Weiden heißt hier lateinisch-humoristisch verballhornt SALICESURBS. Der Buchtitel ICARIUS, eigentlich der Name einer ägäischen Insel, ist auf die Oberpfalz gemünzt – als eine Insel im Kriegsgetümmel des Dreißigjährigen Krieges.
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Vernachlässigt in der Barockforschung wird oft der schwäbische Jesuit Johann Bissel (1601-1682), der 1637 in Ingolstadt seinen amüsanten Reisebericht ICARIA verlegte, die Schilderung einer Flucht 1632 vor den Schweden in die Obere Pfalz:
Über die Wendeltreppe gelangten wir von da zur Orgel, einer recht stattlichen und prunkvollen und – was ich ja für die Seele des Werkes erachte – angenehm klangvollen.
[…]
„Schreibt“, sagte er: „In Weiden, in seiner Mitte, haben wir unsere Orgel aufgehängt.“
Die Inschrift deutet den lateinischen Text um. Psalm 136,2 besagt ursprünglich: „An den Weiden, in seiner [Babylons] Mitte, haben wir unsere Instrumente aufgehängt.“ Weiden heißt hier lateinisch-humoristisch verballhornt SALICESURBS. Der Buchtitel ICARIUS, eigentlich der Name einer ägäischen Insel, ist auf die Oberpfalz gemünzt – als eine Insel im Kriegsgetümmel des Dreißigjährigen Krieges.