Lena Christs Großvater Mathias Pichler
Die ersten sieben Lebensjahre, die Lena Christ als Großelternkind in Glonn verbrachte, zählten zu ihren glücklichsten. Nichts deutete darauf hin, dass dieser Zustand einmal enden könnte. Fast jeder Erlebnisbericht aus ihrer Kindheit im Hansschusterhaus kommt einer Liebeserklärung an ihren Großvater gleich. Mathias Pichler „verstand sich auf alles, und wo man im Dorf eine Hilfe brauchte, da wurde er geholt. Er war Schreiner, Maurer, Maler, Zimmermann und Kuhdoktor, und manchmal hat er auch dem Totengräber ausgeholfen“. (Erinnerungen einer Überflüssigen, S. 10) Nie habe der Großvater Wohlverhalten von ihr verlangt – weder nachträglich, weil sie ein Geschenk bekommen hatte, noch vorsorglich, um eins zu erhalten. Er gab es ihr einfach und damit noch sehr viel mehr: Er vermittelte ihr das Gefühl, geliebt zu werden – um ihrer selbst willen.
Mathias Pichler hatte 1851, vierundzwanzigjährig, die fünf Jahre ältere Anna Hauser aus Öd geheiratet und mit ihr fünf Kinder bekommen. Lena Christs Mutter Magdalena wurde am 1. Januar 1860 als zweitjüngstes Kind geboren. Noch vor der Hochzeit hatte Mathias Pichler von seinen Eltern das „Hansschusterhaus“ übernommen. In Lena Christs Werken wird das Anwesen, in dem sie aufwuchs, stets das „Handschusterhaus“ genannt. In der Charakteristik ihres Großvaters fährt sie fort: „Und weil er so überall zur Hand war, hieß man ihn den Handschuster, und der Name wurde der Hausname, und ich war die Handschusterleni.“ Sie war fasziniert von seinen Händen, denn er „hatte trotz der mannigfachen schweren Arbeit schlanke schöne Hände. Die habe ich in späterer Zeit oft betrachtet, wenn er am Abend auf der Hausbank saß und über irgend etwas nachdachte.“ (Erinnerungen einer Überflüssigen, S. 10)
Weitere Kapitel:
Die ersten sieben Lebensjahre, die Lena Christ als Großelternkind in Glonn verbrachte, zählten zu ihren glücklichsten. Nichts deutete darauf hin, dass dieser Zustand einmal enden könnte. Fast jeder Erlebnisbericht aus ihrer Kindheit im Hansschusterhaus kommt einer Liebeserklärung an ihren Großvater gleich. Mathias Pichler „verstand sich auf alles, und wo man im Dorf eine Hilfe brauchte, da wurde er geholt. Er war Schreiner, Maurer, Maler, Zimmermann und Kuhdoktor, und manchmal hat er auch dem Totengräber ausgeholfen“. (Erinnerungen einer Überflüssigen, S. 10) Nie habe der Großvater Wohlverhalten von ihr verlangt – weder nachträglich, weil sie ein Geschenk bekommen hatte, noch vorsorglich, um eins zu erhalten. Er gab es ihr einfach und damit noch sehr viel mehr: Er vermittelte ihr das Gefühl, geliebt zu werden – um ihrer selbst willen.
Mathias Pichler hatte 1851, vierundzwanzigjährig, die fünf Jahre ältere Anna Hauser aus Öd geheiratet und mit ihr fünf Kinder bekommen. Lena Christs Mutter Magdalena wurde am 1. Januar 1860 als zweitjüngstes Kind geboren. Noch vor der Hochzeit hatte Mathias Pichler von seinen Eltern das „Hansschusterhaus“ übernommen. In Lena Christs Werken wird das Anwesen, in dem sie aufwuchs, stets das „Handschusterhaus“ genannt. In der Charakteristik ihres Großvaters fährt sie fort: „Und weil er so überall zur Hand war, hieß man ihn den Handschuster, und der Name wurde der Hausname, und ich war die Handschusterleni.“ Sie war fasziniert von seinen Händen, denn er „hatte trotz der mannigfachen schweren Arbeit schlanke schöne Hände. Die habe ich in späterer Zeit oft betrachtet, wenn er am Abend auf der Hausbank saß und über irgend etwas nachdachte.“ (Erinnerungen einer Überflüssigen, S. 10)