Zu Selbstzweifeln neigend
Franzen gilt als smart, witzig und zu Selbstzweifeln neigend und fähig, wie er im Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom 11./12.9.2010 („Kein Leben zu haben, vergiftet das Werk“), erklärt: „Das Schreiben selbst dauerte ein Jahr, aber davor habe ich acht Jahre vergeblich versucht, damit anzufangen. Ich hoffe jeden Tag, dass mir der Durchbruch gelingt. Ich mache Notizen, nehme immer neue Anläufe. Manchmal schrieb ich einen Absatz, manchmal zwanzig Seiten, bevor ich dann beschloss, dass sie mir nicht gefielen. Noch acht Wochen bevor ich fertig war, kämpfte ich mit elementaren Problemen des Plots.“ Ohne aufzugeben, wie Franzen im weiteren Verlauf in ebenjenem Interview erwähnt: „Und dennoch muss man irgendwie weitermachen und mit der eigenen Unfähigkeit zurechtkommen, den Gang der Dinge nicht beeinflussen zu können, und mit der Notwendigkeit, es dennoch zu versuchen.“
Zugleich ist Jonathan Franzen in manchen Kreisen und teilweise bei Journalisten als elitär, engstirnig und abgehoben verpönt. Antje Weber schreibt bezüglich dieser Ambivalenz in der öffentlichen Wahrnehmung von Franzen in der Süddeutschen Zeitung vom 14.10.2015 in ihrem Beitrag „Angst und Alpen-Traum“: „Wer es noch nicht wusste: Es gibt zwei Jonathan Franzens. Beide sind sie 1959 in Western Springs in Illinois geboren, beide sind sie sehr berühmte Schriftsteller. Der eine allerdings wird in US-amerikanischen Medien als arroganter, unkooperativer, frauenfeindlicher Typ beschrieben. Der andere gilt in Deutschland als schüchterner, sanfter Mensch, der Vögel liebt und auch den Frauen zugetan ist.“
Jonathan Franzens Verhältnis zu seinem Schriftstellerkollegen und Freund David Foster Wallace, hierzulande bekannt etwa für den Roman Unendlicher Spaß (1996, auf Deutsch 2009), ist zu dessen Lebenszeiten wegen einer Art von Rivalität zwischen den beiden und nach dessen Selbstmord im Jahr 2009 zwiespältig. Philipp Oehmke schreibt dazu in seinem Beitrag „Korrekturen der Freiheit”, im SPIEGEL vom 6.9.2010: „Er [Franzen] und David Foster Wallace waren ein merkwürdiges Freundespaar. Franzen sagt, er habe Dave geliebt, doch sie waren auch die härtesten Rivalen. Sie schickten sich gegenseitig jeden Text, sobald er fertig war, um den anderen zu beeindrucken. Wallace hatte ganze Fanscharen und galt als der geniale, schwierige Autor, dessen Texte man sich hart erarbeiten musste und die von Literaturprofessoren an den Universitäten bis auf die letzte Allegorie überprüft wurden. Franzen aber galt als Autor, der Blockbusterliteratur für Vorstadthausfrauen mit Buchclubmitgliedschaft schrieb. Einerseits. Andererseits fühlte sich Dave, so erzählt es Franzen, auch nicht gerade gut, als er, Franzen, völlig unerwartet mit seiner Familiensaga Die Korrekturen ein Superstar wurde.“
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Franzen gilt als smart, witzig und zu Selbstzweifeln neigend und fähig, wie er im Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom 11./12.9.2010 („Kein Leben zu haben, vergiftet das Werk“), erklärt: „Das Schreiben selbst dauerte ein Jahr, aber davor habe ich acht Jahre vergeblich versucht, damit anzufangen. Ich hoffe jeden Tag, dass mir der Durchbruch gelingt. Ich mache Notizen, nehme immer neue Anläufe. Manchmal schrieb ich einen Absatz, manchmal zwanzig Seiten, bevor ich dann beschloss, dass sie mir nicht gefielen. Noch acht Wochen bevor ich fertig war, kämpfte ich mit elementaren Problemen des Plots.“ Ohne aufzugeben, wie Franzen im weiteren Verlauf in ebenjenem Interview erwähnt: „Und dennoch muss man irgendwie weitermachen und mit der eigenen Unfähigkeit zurechtkommen, den Gang der Dinge nicht beeinflussen zu können, und mit der Notwendigkeit, es dennoch zu versuchen.“
Zugleich ist Jonathan Franzen in manchen Kreisen und teilweise bei Journalisten als elitär, engstirnig und abgehoben verpönt. Antje Weber schreibt bezüglich dieser Ambivalenz in der öffentlichen Wahrnehmung von Franzen in der Süddeutschen Zeitung vom 14.10.2015 in ihrem Beitrag „Angst und Alpen-Traum“: „Wer es noch nicht wusste: Es gibt zwei Jonathan Franzens. Beide sind sie 1959 in Western Springs in Illinois geboren, beide sind sie sehr berühmte Schriftsteller. Der eine allerdings wird in US-amerikanischen Medien als arroganter, unkooperativer, frauenfeindlicher Typ beschrieben. Der andere gilt in Deutschland als schüchterner, sanfter Mensch, der Vögel liebt und auch den Frauen zugetan ist.“
Jonathan Franzens Verhältnis zu seinem Schriftstellerkollegen und Freund David Foster Wallace, hierzulande bekannt etwa für den Roman Unendlicher Spaß (1996, auf Deutsch 2009), ist zu dessen Lebenszeiten wegen einer Art von Rivalität zwischen den beiden und nach dessen Selbstmord im Jahr 2009 zwiespältig. Philipp Oehmke schreibt dazu in seinem Beitrag „Korrekturen der Freiheit”, im SPIEGEL vom 6.9.2010: „Er [Franzen] und David Foster Wallace waren ein merkwürdiges Freundespaar. Franzen sagt, er habe Dave geliebt, doch sie waren auch die härtesten Rivalen. Sie schickten sich gegenseitig jeden Text, sobald er fertig war, um den anderen zu beeindrucken. Wallace hatte ganze Fanscharen und galt als der geniale, schwierige Autor, dessen Texte man sich hart erarbeiten musste und die von Literaturprofessoren an den Universitäten bis auf die letzte Allegorie überprüft wurden. Franzen aber galt als Autor, der Blockbusterliteratur für Vorstadthausfrauen mit Buchclubmitgliedschaft schrieb. Einerseits. Andererseits fühlte sich Dave, so erzählt es Franzen, auch nicht gerade gut, als er, Franzen, völlig unerwartet mit seiner Familiensaga Die Korrekturen ein Superstar wurde.“