At Odds (1863)

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Chiemsee

At Odds (1863, deutsch: Uneins) ist der letzte Roman von Jemima von Tautphoeus, der 30 Jahre vor ihrem Tod veröffentlicht wird. Sie verfasst ihn während einer langen Krankheitsphase und er ist laut Tautphoeus ihr am wenigsten erfolgreicher Roman. Die Handlung ist eng mit den Geschehnissen der Napoleonischen Kriege verbunden – in der Einführung beschreibt Tautphoeus, wie lebendig die Erinnerung daran im Gedächtnis von vielen Leuten, mit denen sie in Bayern spricht, ist; besonders ihre Schwiegermutter erzählt ihr viel über ihre Erfahrungen. Die Autorin endet die Einführung damit, den Lesenden zu versichern, dass sie in der Erzählung die geschichtlichen Ereignisse nicht verändert, aber vor allem eine Erzählerin und keine Lehrerin ist.

Das Buch handelt von der adligen Familie Waldering und spielt zunächst westlich des Chiemsees im fiktiven Schloss Westenried Anfang des 19. Jahrhunderts. Das alte Familienoberhaupt Count Waldering ist in der Schlacht bei Hohenlinden (1800) gestorben, sodass der Besitz des Schlosses auf seinen Bruder Director Waldering übergeht; der nächste Erbe ist sein Sohn Sigmund, der einen jüngeren Bruder namens Emmeran hat. Der andere Teil der Familie besteht aus der Countess Waldering, die aus Irland stammt und eine ältere Tochter Doris O’More aus ihrer ersten Ehe sowie eine jüngere Tochter Hilda O’More aus ihrer Ehe mit Count Waldering hat. Der Cousin der beiden Halbschwestern, Frank O’More, ist Soldat in der österreichischen Armee und besucht seine Familie regelmäßig.

Ein großer Teil des Romans ist durch die komplizierten Liebesgeschichten zwischen den Charakteren gekennzeichnet. Hilda ist mit Sigmund verlobt, der in seiner Zuneigung aber zwischen ihr, Doris und Mina, einem Mädchen aus dem benachbarten Dorf, schwankt. Frank, mit dem Doris in Irland aufgewachsen ist, ist in sie verliebt; nach einem Missverständnis sieht es aber so aus, als ob Hilda und Frank zusammen durchbrennen, sodass Hilda und Sigmund ihre (unglückliche) Verlobung auflösen und Hilda und Frank heiraten. Frank ist weiterhin in Doris verliebt, die seine Gefühle erwidert, aber sich nicht gegen ihre Schwester stellen will. Sigmund hingegen hat Mina versprochen, sie nach der Auflösung seines Verlöbnisses mit Hilda zu heiraten, macht aber stattdessen Doris einen Antrag und wird abgewiesen; Mina hingegen verlobt sich mit Sigmunds Vater, aber nach einem Streit mit Sigmund ertränkt sie sich. Hilda und Frank sind lange unglücklich, finden am Ende aber zueinander, und Doris und Emmeran heiraten ebenfalls.

Verfasst von: Johanna Hadyk

Sekundärliteratur:

Garned, Richard & Alicia Gribben (2004): Tautphoeus [née Montgomery], Jemima von, Baroness von Tautphoeus. In: Oxford Dictionary of National Biography.

Quellen:

Tautphoeus, Jemima von (1863): At Odds. Bd. I und II. Leipzig, Bernhard Tauchnitz.

Dies. (1863): Uneins. Bd. I, II und III. Leipzig, L. Wiedemann.