München durch die Augen einer Adligen
Auch wenn Margaret mit Geldproblemen zu kämpfen hat, ist sie durch die Heirat mit dem Baron Teil des Adels und stammt selbst aus einer wohlhabenden englischen Familie. Sie ist gebildet und dank ihrer Freundin Ludmilla, Tochter eines Hofbeamten, in die gehobene Gesellschaft Münchens integriert; sie besucht Opern, Bälle und Ausstellungen und beschäftigt eine Bedienstete, Barbette. Figuren aus der Unterschicht sind dagegen meist nicht mehr als stereotypische Karikaturen. Margaret muss eine Uhr verpfänden, um die Schulden ihres Manns bezahlen zu können und nutzt dafür die Dienste der „‚coffee-sisters‘“ (Margaret von Ehrenberg, the Artist-Wife, S. 76), die gegen einen kleinen Prozentsatz die gewünschten Artikel verpfänden und so Diskretion ermöglichen. Ihre Beschreibung erinnert an alte Hexen aus einem Märchen.
[A] group of these old hags, with blear eyes, hanging lips, and skinny fingers, approached her suddenly and stealthily from out the gloom of a heavy old door. ‘Does the gracious lady want her little business done prettily?’ chimed these cracked old voices, in discordant whispers; ‘We are the girls to do it pretty!’
(Margaret von Ehrenberg, the Artist-Wife, S. 76)
Auch Barbette wird in einem negativen Licht dargestellt. Wenn die Gendarmen kommen, um Margaret festzunehmen, verfällt sie in unkontrollierbare Ausrufe – „Oh, Herr Je! Herr Je! Jesus–Maria–Petrus–Paulus and Nicholaus!“ (ebd., S. 79) –, weil sie scheinbar so besorgt um Margaret ist; doch wenig später macht sie klar, dass sie sich nur um ihren Lohn sorgt, der wegfallen würde, würde Margaret festgenommen werden.
Wie The Initials spielt Margaret von Ehrenberg, the Artist-Wife in München und beide Texte haben einige Gemeinsamkeiten, wie das Einbauen kleiner Details über das Leben in München – beispielsweise die Erwähnung, dass in München mit Holz geheizt wird – oder die Darstellung eines Faschingsballs. Margaret von Ehrenberg, the Artist-Wife fokussiert sich aber auf die künstlerische Seite Münchens und hat einen ernsteren Ton, auch der Münchner Gesellschaft gegenüber. Die Novelle beschäftigt sich auch mehr mit feministischen Anliegen als The Initials.
Weitere Kapitel:
Auch wenn Margaret mit Geldproblemen zu kämpfen hat, ist sie durch die Heirat mit dem Baron Teil des Adels und stammt selbst aus einer wohlhabenden englischen Familie. Sie ist gebildet und dank ihrer Freundin Ludmilla, Tochter eines Hofbeamten, in die gehobene Gesellschaft Münchens integriert; sie besucht Opern, Bälle und Ausstellungen und beschäftigt eine Bedienstete, Barbette. Figuren aus der Unterschicht sind dagegen meist nicht mehr als stereotypische Karikaturen. Margaret muss eine Uhr verpfänden, um die Schulden ihres Manns bezahlen zu können und nutzt dafür die Dienste der „‚coffee-sisters‘“ (Margaret von Ehrenberg, the Artist-Wife, S. 76), die gegen einen kleinen Prozentsatz die gewünschten Artikel verpfänden und so Diskretion ermöglichen. Ihre Beschreibung erinnert an alte Hexen aus einem Märchen.
[A] group of these old hags, with blear eyes, hanging lips, and skinny fingers, approached her suddenly and stealthily from out the gloom of a heavy old door. ‘Does the gracious lady want her little business done prettily?’ chimed these cracked old voices, in discordant whispers; ‘We are the girls to do it pretty!’
(Margaret von Ehrenberg, the Artist-Wife, S. 76)
Auch Barbette wird in einem negativen Licht dargestellt. Wenn die Gendarmen kommen, um Margaret festzunehmen, verfällt sie in unkontrollierbare Ausrufe – „Oh, Herr Je! Herr Je! Jesus–Maria–Petrus–Paulus and Nicholaus!“ (ebd., S. 79) –, weil sie scheinbar so besorgt um Margaret ist; doch wenig später macht sie klar, dass sie sich nur um ihren Lohn sorgt, der wegfallen würde, würde Margaret festgenommen werden.
Wie The Initials spielt Margaret von Ehrenberg, the Artist-Wife in München und beide Texte haben einige Gemeinsamkeiten, wie das Einbauen kleiner Details über das Leben in München – beispielsweise die Erwähnung, dass in München mit Holz geheizt wird – oder die Darstellung eines Faschingsballs. Margaret von Ehrenberg, the Artist-Wife fokussiert sich aber auf die künstlerische Seite Münchens und hat einen ernsteren Ton, auch der Münchner Gesellschaft gegenüber. Die Novelle beschäftigt sich auch mehr mit feministischen Anliegen als The Initials.