Die zweite Chance
Sollte die Prophezeiung des Marktschreiers durch das Versehen und die Unachtsamkeit Jupiters nun doch nicht in Erfüllung gehen? Jupiter fragt seine drei Berater, Sartorius, Faber und Sturm, was ihrer Ansicht nach zu tun sei:
Sartorius schlägt vor:
„Die Umstände abzuschaffen, die verhindern,
Dass zwei Menschen sich ewig lieben. [...]
Da ist zum Beispiel das Älterwerden
Mit dem Vergessen von dem,
Worauf es ankommt. [...]
Ich bitte zu verhindern,
Dass ein blondes Haar weiß wird
Und ein schöner Gang dahinfällt.
Ich bitt aber auch, darauf achtzugeben,
Dass ein jeder inwendig frischbleibt
Und jugendlich gehalten. [...]
Ich bitte,
Die Umstände abzuschaffen, die verhindern,
Dass zwei Menschen sich ewig lieben.“
(Die Beiden aus Verona)
Herr Faber geht in seinen Forderungen noch einen Schritt weiter:
„Ich muss Sie drum bitten,
Die Liebe abzuschaffen. [...]
Die Nächte wegzutun,
Die für einen Menschen zuviel sind. [...]
Ich hab nichts gegen sie
Als einen Zeitvertreib
Oder als ein Aneinander-mal-Denken.
Ich bitte jedoch
Um ein bissel Vernunft und um ein Einsehn, [...]
Den Namen kann man ja stehenlassen,
Die Liebe abzuschaffen.“
(Die Beiden aus Verona)
Der Dritte im Bunde, Herr Sturm, braucht nicht lange zu überlegen:
„Die Sache ist ganz klar.
Ich muss Sie bitten,
Den Menschen abzuschaffen, [...]
Was man Liebe nennt,
Ist von daher vorübergehend und gar nicht der Rede wert.
Gehasst wird wie geliebt
Und gelebt wie gestorben,
Und sie wissen nicht, wozu.
Aus diesen
Und anderen triftigen Gründen bitt ich darum,
Den Menschen abzuschaffen.“
(Die Beiden aus Verona)
Jupiter schafft weder die Umstände ab, die verhindern, dass zwei Menschen sich ewig lieben, noch die Liebe, noch den Menschen. Stattdessen dreht er die Zeit zurück und lässt die Beiden aus Verona auf die Erde zurückkehren, um sich noch einmal zu lieben. Er gibt ihnen die Möglichkeit, die Prophezeiung des Marktschreiers zu erfüllen, das Liebespaar Romeo und Julia der Weltliteratur zu werden und ihre Liebe von Dichtern besingen zu lassen. Er gibt der Kunst eine Chance.
Weitere Kapitel:
Sollte die Prophezeiung des Marktschreiers durch das Versehen und die Unachtsamkeit Jupiters nun doch nicht in Erfüllung gehen? Jupiter fragt seine drei Berater, Sartorius, Faber und Sturm, was ihrer Ansicht nach zu tun sei:
Sartorius schlägt vor:
„Die Umstände abzuschaffen, die verhindern,
Dass zwei Menschen sich ewig lieben. [...]
Da ist zum Beispiel das Älterwerden
Mit dem Vergessen von dem,
Worauf es ankommt. [...]
Ich bitte zu verhindern,
Dass ein blondes Haar weiß wird
Und ein schöner Gang dahinfällt.
Ich bitt aber auch, darauf achtzugeben,
Dass ein jeder inwendig frischbleibt
Und jugendlich gehalten. [...]
Ich bitte,
Die Umstände abzuschaffen, die verhindern,
Dass zwei Menschen sich ewig lieben.“
(Die Beiden aus Verona)
Herr Faber geht in seinen Forderungen noch einen Schritt weiter:
„Ich muss Sie drum bitten,
Die Liebe abzuschaffen. [...]
Die Nächte wegzutun,
Die für einen Menschen zuviel sind. [...]
Ich hab nichts gegen sie
Als einen Zeitvertreib
Oder als ein Aneinander-mal-Denken.
Ich bitte jedoch
Um ein bissel Vernunft und um ein Einsehn, [...]
Den Namen kann man ja stehenlassen,
Die Liebe abzuschaffen.“
(Die Beiden aus Verona)
Der Dritte im Bunde, Herr Sturm, braucht nicht lange zu überlegen:
„Die Sache ist ganz klar.
Ich muss Sie bitten,
Den Menschen abzuschaffen, [...]
Was man Liebe nennt,
Ist von daher vorübergehend und gar nicht der Rede wert.
Gehasst wird wie geliebt
Und gelebt wie gestorben,
Und sie wissen nicht, wozu.
Aus diesen
Und anderen triftigen Gründen bitt ich darum,
Den Menschen abzuschaffen.“
(Die Beiden aus Verona)
Jupiter schafft weder die Umstände ab, die verhindern, dass zwei Menschen sich ewig lieben, noch die Liebe, noch den Menschen. Stattdessen dreht er die Zeit zurück und lässt die Beiden aus Verona auf die Erde zurückkehren, um sich noch einmal zu lieben. Er gibt ihnen die Möglichkeit, die Prophezeiung des Marktschreiers zu erfüllen, das Liebespaar Romeo und Julia der Weltliteratur zu werden und ihre Liebe von Dichtern besingen zu lassen. Er gibt der Kunst eine Chance.