Maximilian Schmidt am Starnberger See I
Der im Bayerischen Wald geborene Heimatschriftsteller Maximilian Schmidt schreibt überwiegend Geschichten aus dem oberbayerischen Raum (u.a. Der Schutzgeist von Oberammergau, 1880; Der Musikant von Tegernsee, 1886). Für sein Hauptwerk Die Fischerrosl von St. Heinrich, eine „Starnberger See-Geschichte“, wird ihm 1884 von König Ludwig II. der Titel eines königlichen Hofrats verliehen. Den „stillen, anspruchslosen“ Wallfahrtsort Sankt Heinrich beschreibt Schmidt wie folgt:
Der stille, anspruchslose Wallfahrtsort Sankt Heinrich blüht, wie das Veilchen in einem unbeachteten Winkel des Gartens, bescheiden am obersten östlichen Ufer des Sees. Die Kirche sowie die wenigen Häuser sind wegen des prächtigen Eschen- und Buchenhaines, hinter welchen sie liegen, vom Wasser aus kaum sichtbar, nur das weiße Türmchen mit der roten, runden Kuppel ragt malerisch schön aus dem frischen Grün empor und grüßt freundlich hinaus auf See und Land. Hinter dem Dörfchen und den dunklen Tannenforsten lagert in gewaltiger Breite der Rücken der Benediktenwand und enthüllt sein kahles Gesicht und seine tiefen Felsenrunsen. Glaswand, Jochberg, Herzogstand, Heimgarten, Ettaler Manndl, übertürmt von dem schimmernden Eisgiebel des Karwendel, den scharfkantigen Spitzen des Wettersteins und dem grauen Felsenkopfe der Zugspitze, gruppieren sich hier zu einem Bilde, wie es schöner und farbenreicher kaum gedacht werden kann. (Zit. aus: Maximilian Schmidt: Starnbergersee-Geschichten. Erster Teil. Der Himmelbrand. Die Fischerrosl von St. Heinrich. Kultur- und Lebensbilder. Gesammelte Werke, Bd. 1. Leipzig 1936, S. 133-135.)
Sekundärliteratur:
Tworek, Elisabeth (2011): Literarische Sommerfrische. Künstler und Schriftsteller im Alpenvorland. Ein Lesebuch. Allitera Verlag, München, S. 31, S. 263.
Weitere Kapitel:
Der im Bayerischen Wald geborene Heimatschriftsteller Maximilian Schmidt schreibt überwiegend Geschichten aus dem oberbayerischen Raum (u.a. Der Schutzgeist von Oberammergau, 1880; Der Musikant von Tegernsee, 1886). Für sein Hauptwerk Die Fischerrosl von St. Heinrich, eine „Starnberger See-Geschichte“, wird ihm 1884 von König Ludwig II. der Titel eines königlichen Hofrats verliehen. Den „stillen, anspruchslosen“ Wallfahrtsort Sankt Heinrich beschreibt Schmidt wie folgt:
Der stille, anspruchslose Wallfahrtsort Sankt Heinrich blüht, wie das Veilchen in einem unbeachteten Winkel des Gartens, bescheiden am obersten östlichen Ufer des Sees. Die Kirche sowie die wenigen Häuser sind wegen des prächtigen Eschen- und Buchenhaines, hinter welchen sie liegen, vom Wasser aus kaum sichtbar, nur das weiße Türmchen mit der roten, runden Kuppel ragt malerisch schön aus dem frischen Grün empor und grüßt freundlich hinaus auf See und Land. Hinter dem Dörfchen und den dunklen Tannenforsten lagert in gewaltiger Breite der Rücken der Benediktenwand und enthüllt sein kahles Gesicht und seine tiefen Felsenrunsen. Glaswand, Jochberg, Herzogstand, Heimgarten, Ettaler Manndl, übertürmt von dem schimmernden Eisgiebel des Karwendel, den scharfkantigen Spitzen des Wettersteins und dem grauen Felsenkopfe der Zugspitze, gruppieren sich hier zu einem Bilde, wie es schöner und farbenreicher kaum gedacht werden kann. (Zit. aus: Maximilian Schmidt: Starnbergersee-Geschichten. Erster Teil. Der Himmelbrand. Die Fischerrosl von St. Heinrich. Kultur- und Lebensbilder. Gesammelte Werke, Bd. 1. Leipzig 1936, S. 133-135.)
Tworek, Elisabeth (2011): Literarische Sommerfrische. Künstler und Schriftsteller im Alpenvorland. Ein Lesebuch. Allitera Verlag, München, S. 31, S. 263.