El Libro Libre
Der Verlag El Libro Libre – Das freie Buch wird am 10. Mai 1942 von deutschsprachigen Emigranten in Mexiko-Stadt ins Leben gerufen: „Wir antifaschistischen Schriftsteller hier in Mexiko haben an diesem Tag einen Verlag gegründet, `Das Freie Buch’.“ (Freies Deutschland, Mexiko, 10. Mai 1942). Da Ausländern in Mexiko Verlagsgründungen untersagt sind, wird offiziell der mexikanische Schriftsteller Antonio Castro Real als Besitzer eingetragen. Ziel des Verlages ist es, den Mexikanern ein authentisches Bild des Nationalsozialismus zu vermitteln und antifaschistischen deutschsprachigen Autoren eine Möglichkeit zur Veröffentlichung zu bieten.
In den vier Jahren seines Bestehens veröffentlicht der Verlag 26 Titel, allesamt Erstausgaben. Zu den herausragenden Werken, die hier erscheinen, gehört Anna Seghers Das siebte Kreuz (1942), Egon Erwin Kischs Marktplatz der Sensationen (1942) und Entdeckungen in Mexiko (1945), Heinrich Manns Lidice (1943) sowie Lion Feuchtwangers Der Teufel in Frankreich (1942).
Seit die Nazis die deutsche Wissenschaft gleichschalteten und jede Lehrkanzel, jeden Forschungssitz zu einem elektrischen Stuhl machten, tappen ganze Wissensgebiete vorsichtig zwischen diesem Leitungsdraht und dem Stacheldraht. Eines unrühmlichen Todes starb der deutsche Zweig der Mexikoforschung, deren Vater ein Deutscher gewesen war. Aber er, Alexander von Humboldt, steht in Nazideutschland, wenngleich man seinen Namen außenpolitisch auswertet, innenpolitisch nicht hoch im Schwange. Denn er bestritt, dass es minderwertige Menschenrassen gäbe, und war, horribile dictu, ein Freund und Lobpreiser der Juden.
(Egon Erwin Kisch: Mexikoforschung bei den Nazis. In: Entdeckungen in Mexiko. Aufbau Verlag, Berlin 1952, S. 203)
1946 stellt der Verlag seine Tätigkeit ein, da die meisten deutschsprachigen Emigranten das Land mit Ende des Krieges verlassen.
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Der Verlag El Libro Libre – Das freie Buch wird am 10. Mai 1942 von deutschsprachigen Emigranten in Mexiko-Stadt ins Leben gerufen: „Wir antifaschistischen Schriftsteller hier in Mexiko haben an diesem Tag einen Verlag gegründet, `Das Freie Buch’.“ (Freies Deutschland, Mexiko, 10. Mai 1942). Da Ausländern in Mexiko Verlagsgründungen untersagt sind, wird offiziell der mexikanische Schriftsteller Antonio Castro Real als Besitzer eingetragen. Ziel des Verlages ist es, den Mexikanern ein authentisches Bild des Nationalsozialismus zu vermitteln und antifaschistischen deutschsprachigen Autoren eine Möglichkeit zur Veröffentlichung zu bieten.
In den vier Jahren seines Bestehens veröffentlicht der Verlag 26 Titel, allesamt Erstausgaben. Zu den herausragenden Werken, die hier erscheinen, gehört Anna Seghers Das siebte Kreuz (1942), Egon Erwin Kischs Marktplatz der Sensationen (1942) und Entdeckungen in Mexiko (1945), Heinrich Manns Lidice (1943) sowie Lion Feuchtwangers Der Teufel in Frankreich (1942).
Seit die Nazis die deutsche Wissenschaft gleichschalteten und jede Lehrkanzel, jeden Forschungssitz zu einem elektrischen Stuhl machten, tappen ganze Wissensgebiete vorsichtig zwischen diesem Leitungsdraht und dem Stacheldraht. Eines unrühmlichen Todes starb der deutsche Zweig der Mexikoforschung, deren Vater ein Deutscher gewesen war. Aber er, Alexander von Humboldt, steht in Nazideutschland, wenngleich man seinen Namen außenpolitisch auswertet, innenpolitisch nicht hoch im Schwange. Denn er bestritt, dass es minderwertige Menschenrassen gäbe, und war, horribile dictu, ein Freund und Lobpreiser der Juden.
(Egon Erwin Kisch: Mexikoforschung bei den Nazis. In: Entdeckungen in Mexiko. Aufbau Verlag, Berlin 1952, S. 203)
1946 stellt der Verlag seine Tätigkeit ein, da die meisten deutschsprachigen Emigranten das Land mit Ende des Krieges verlassen.