Hollywood: Heinrich Mann
Nach verschiedenen Umzügen lässt sich Heinrich Mann 1942 in einem Haus am S. Swall Drive nieder. Er ist in Los Angeles sehr produktiv, schreibt unter anderem die Romane Lidice, Der Atem, Empfang bei der Welt und seine Autobiografie Ein Zeitalter wird besichtigt.
Was alles gegen die menschliche Natur zeugen möchte, ihre monströsen Erkrankungen, ihre Wirrnis und Schwäche – dieses Zeitalter verdient Dank, dass es zum Schluß die bessere Seite freigelegt hat, die rechte, die sich sehen lassen kann. Die Arbeit war unverhältnißmäßig teuer, die Handwerker kamen spät und sind längst nicht fertig geworden. Gleichviel: „Man kann einander wieder in die Augen sehen“ sagte im vorigen Krieg eine Theaterbesucherin. Diesmal geht mehr vor als nur ein inszenierter Trost.
(Heinrich Mann: Ein Zeitalter wird besichtigt. Erinnerungen. Fischer Verlag, Frankfurt a.M. 1988, S. 547)
Nachdem sich seine Frau Nelly 1944 das Leben nimmt, lebt er bis zu seinem Tode 1950 zurückgezogen in Santa Monica. Seine Sympathien galten der DDR, dem neuen Deutschland, auf das er so viel Hoffnung setzt. Kurz vor seinem Tod beschließt er, dorthin zu übersiedeln. 1961 wird seine Urne nach Europa überführt und in Ost-Berlin beigesetzt.
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Nach verschiedenen Umzügen lässt sich Heinrich Mann 1942 in einem Haus am S. Swall Drive nieder. Er ist in Los Angeles sehr produktiv, schreibt unter anderem die Romane Lidice, Der Atem, Empfang bei der Welt und seine Autobiografie Ein Zeitalter wird besichtigt.
Was alles gegen die menschliche Natur zeugen möchte, ihre monströsen Erkrankungen, ihre Wirrnis und Schwäche – dieses Zeitalter verdient Dank, dass es zum Schluß die bessere Seite freigelegt hat, die rechte, die sich sehen lassen kann. Die Arbeit war unverhältnißmäßig teuer, die Handwerker kamen spät und sind längst nicht fertig geworden. Gleichviel: „Man kann einander wieder in die Augen sehen“ sagte im vorigen Krieg eine Theaterbesucherin. Diesmal geht mehr vor als nur ein inszenierter Trost.
(Heinrich Mann: Ein Zeitalter wird besichtigt. Erinnerungen. Fischer Verlag, Frankfurt a.M. 1988, S. 547)
Nachdem sich seine Frau Nelly 1944 das Leben nimmt, lebt er bis zu seinem Tode 1950 zurückgezogen in Santa Monica. Seine Sympathien galten der DDR, dem neuen Deutschland, auf das er so viel Hoffnung setzt. Kurz vor seinem Tod beschließt er, dorthin zu übersiedeln. 1961 wird seine Urne nach Europa überführt und in Ost-Berlin beigesetzt.