Alexander Moritz Frey
Alexander Moritz Frey wird am 29. März 1881 in München geboren. Bereits mit seinem ersten Roman Solneman der Unsichtbare erweckt er die Aufmerksamkeit Thomas Manns. Sein Antikriegsroman Die Pflasterkästen gehört zu den aufsehenerregendsten Veröffentlichungen der Weimarer Republik. 1933 geht Frey nach Österreich, das er nach dem Anschluss im März 1938 verlassen muss. Da er bis Oktober 1939 über einen deutschen Pass verfügt, gelingt ihm die Einreise in die Schweiz. In der Folge erhält er mehrmals befristete Aufenthaltsbewilligungen der Eidgenössischen Fremdenpolizei. 1943 erhält er eine Toleranzbewilligung, die ihn jedoch zur „Vorbereitung der Ausreise“ verpflichtet. Im Sommer 1940 schreibt er an Thomas Mann:
Die eidgenössische Fremdenpolizei [...] arbeitet hartnäckig daran, uns aus dem Land zu bringen: mit fortwährenden Hinweisen darauf, dass wir uns hier nur vorübergehend aufhalten dürfen. Gerade bedrängt man mich von Bern aus wieder: was ich für meine Ausreise getan hätte, wie weit ich mit meinen Plänen, meinen Sprachkenntnissen usw. gediehen sei. Ich konnte nur unklare Auskünfte geben. Was soll ich anfangen, wer nimmt mich auf, wer lässt mich arbeiten?
(Alexander Frey an Thomas Mann 23. Juli 1940. In: Hans-Albert Walter: Der Meisterzeichner von Nachtstücken. Alexander Moritz Frey – wiederzuentdecken. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt a.M. 1998, S. 42)
Im Mai 1942 erteilt die Fremdenpolizei Frey Publikationsverbot: „[…] sehen wir uns veranlasst, Ihnen mit sofortiger Wirkung und bis auf weiteres jede Mitarbeit an schweizerischen oder ausländischen Zeitungen und Zeitschriften sowie jede Veröffentlichung Ihrer schriftstellerischen Arbeiten in irgendwelcher anderer Form, zu verbieten. Die Übertretung dieses Verbotes müsste strengste Folgen für sie haben.“ (Wende, Frank [2002]: Deutschsprachige Schriftsteller im Schweizer Exil 1933-1950. Eine Ausstellung des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 der Deutschen Bibliothek. Harrowitz, Wiesbaden, S. 181)
Stipendien der American Guild und Zahlungen der Basler Hilfsstelle für Flüchtlinge retten ihn vor dem Verhungern. Außer der Erzählung Der Mensch, die 1940 im Amsterdamer Exil-Verlag Querido erscheint, veröffentlicht Frey während des Krieges nichts mehr. Seine nach dem Krieg veröffentlichten Romane verbessern seine finanzielle Situation kaum. Eine Rückkehr nach Deutschland lehnt er strikt ab. Alexander Frey stirbt am 24. Januar 1957 in Basel.
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Alexander Moritz Frey wird am 29. März 1881 in München geboren. Bereits mit seinem ersten Roman Solneman der Unsichtbare erweckt er die Aufmerksamkeit Thomas Manns. Sein Antikriegsroman Die Pflasterkästen gehört zu den aufsehenerregendsten Veröffentlichungen der Weimarer Republik. 1933 geht Frey nach Österreich, das er nach dem Anschluss im März 1938 verlassen muss. Da er bis Oktober 1939 über einen deutschen Pass verfügt, gelingt ihm die Einreise in die Schweiz. In der Folge erhält er mehrmals befristete Aufenthaltsbewilligungen der Eidgenössischen Fremdenpolizei. 1943 erhält er eine Toleranzbewilligung, die ihn jedoch zur „Vorbereitung der Ausreise“ verpflichtet. Im Sommer 1940 schreibt er an Thomas Mann:
Die eidgenössische Fremdenpolizei [...] arbeitet hartnäckig daran, uns aus dem Land zu bringen: mit fortwährenden Hinweisen darauf, dass wir uns hier nur vorübergehend aufhalten dürfen. Gerade bedrängt man mich von Bern aus wieder: was ich für meine Ausreise getan hätte, wie weit ich mit meinen Plänen, meinen Sprachkenntnissen usw. gediehen sei. Ich konnte nur unklare Auskünfte geben. Was soll ich anfangen, wer nimmt mich auf, wer lässt mich arbeiten?
(Alexander Frey an Thomas Mann 23. Juli 1940. In: Hans-Albert Walter: Der Meisterzeichner von Nachtstücken. Alexander Moritz Frey – wiederzuentdecken. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt a.M. 1998, S. 42)
Im Mai 1942 erteilt die Fremdenpolizei Frey Publikationsverbot: „[…] sehen wir uns veranlasst, Ihnen mit sofortiger Wirkung und bis auf weiteres jede Mitarbeit an schweizerischen oder ausländischen Zeitungen und Zeitschriften sowie jede Veröffentlichung Ihrer schriftstellerischen Arbeiten in irgendwelcher anderer Form, zu verbieten. Die Übertretung dieses Verbotes müsste strengste Folgen für sie haben.“ (Wende, Frank [2002]: Deutschsprachige Schriftsteller im Schweizer Exil 1933-1950. Eine Ausstellung des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 der Deutschen Bibliothek. Harrowitz, Wiesbaden, S. 181)
Stipendien der American Guild und Zahlungen der Basler Hilfsstelle für Flüchtlinge retten ihn vor dem Verhungern. Außer der Erzählung Der Mensch, die 1940 im Amsterdamer Exil-Verlag Querido erscheint, veröffentlicht Frey während des Krieges nichts mehr. Seine nach dem Krieg veröffentlichten Romane verbessern seine finanzielle Situation kaum. Eine Rückkehr nach Deutschland lehnt er strikt ab. Alexander Frey stirbt am 24. Januar 1957 in Basel.