Paris: Schutzverband Deutscher Schriftsteller
Der 1910 in Berlin gegründete Schutzverband Deutscher Schriftsteller wird im Frühjahr 1933 gleichgeschaltet und in Reichsverband Deutscher Schriftsteller umbenannt. Den Vorsitz übernimmt der Schriftsteller Hanns Heinz Ewers. Noch im selben Jahr wird der Schutzverband Deutscher Schriftsteller, von emigrierten Schriftstellern wie Anna Seghers, Alfred Kantorowitz und Ludwig Marcuse in Paris neu gegründet. Der Schutzverband Deutscher Schriftsteller, eine Art Gewerkschaft für Autoren, vertritt nun die Interessen von Exilautoren unter anderem gegenüber Verlagen. 1934 gründen seine Mitglieder zum ersten Jahrestag der Bücherverbrennung in Paris die Freiheitsbibliothek. Ein Jahr später nimmt die Organisation am Ersten Internationalen Schriftstellerkongress zur Verteidigung der Kultur in Paris teil. Der Kampf gegen den Nationalsozialismus wird zur Hauptaufgabe dieser antifaschistischen Kulturorganisation im Exil.
Gerade jetzt, und jetzt mehr denn je, tut es not, der Welt und unserem Volk zu beweisen, dass es ein „anderes Deutschland“ gibt – und dass es sich tätig bemüht. Da unsere Kameraden im Reiche zu dieser Stunde noch stumm bleiben müssen oder nur im Verborgenen reden dürfen, liegt bei uns, den deutschen Intellektuellen im Exil, die ungeheure Verantwortung und Verpflichtung. Wir haben uns zu bewähren, vor unserem Volk wie auch vor der Welt. [...] Unser Wort ist Beitrag – mag es auch scheinbar von entlegenen Dingen handeln. Eines Tages wird alles geprüft und gewogen werden, was wir heute schreiben, von unserem Volke und von der Welt. Unser Ehrgeiz sei, dass künftige Geschlechter von uns sagen sollen: Als es ums Ganze ging und alles drauf ankam – da haben auch sie, die deutschen Schriftsteller im Exil, ihre Pflicht getan.
(Klaus Mann: Gruß an den Schutzverband Deutscher Schriftsteller. Paris, 13. September 1938. Klaus Mann Nachlass, KM M438, Monacensia)
1939 gründet sich ein amerikanischer Landesverband des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller dessen Vorsitz Oskar Maria Graf übernimmt. Thomas Mann wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
(Ernst Fischer: Der „Schutzverband deutscher Schriftsteller“. 1909-1933. Buchhändler-Vereinigung, Frankfurt a.M. 1980)
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Der 1910 in Berlin gegründete Schutzverband Deutscher Schriftsteller wird im Frühjahr 1933 gleichgeschaltet und in Reichsverband Deutscher Schriftsteller umbenannt. Den Vorsitz übernimmt der Schriftsteller Hanns Heinz Ewers. Noch im selben Jahr wird der Schutzverband Deutscher Schriftsteller, von emigrierten Schriftstellern wie Anna Seghers, Alfred Kantorowitz und Ludwig Marcuse in Paris neu gegründet. Der Schutzverband Deutscher Schriftsteller, eine Art Gewerkschaft für Autoren, vertritt nun die Interessen von Exilautoren unter anderem gegenüber Verlagen. 1934 gründen seine Mitglieder zum ersten Jahrestag der Bücherverbrennung in Paris die Freiheitsbibliothek. Ein Jahr später nimmt die Organisation am Ersten Internationalen Schriftstellerkongress zur Verteidigung der Kultur in Paris teil. Der Kampf gegen den Nationalsozialismus wird zur Hauptaufgabe dieser antifaschistischen Kulturorganisation im Exil.
Gerade jetzt, und jetzt mehr denn je, tut es not, der Welt und unserem Volk zu beweisen, dass es ein „anderes Deutschland“ gibt – und dass es sich tätig bemüht. Da unsere Kameraden im Reiche zu dieser Stunde noch stumm bleiben müssen oder nur im Verborgenen reden dürfen, liegt bei uns, den deutschen Intellektuellen im Exil, die ungeheure Verantwortung und Verpflichtung. Wir haben uns zu bewähren, vor unserem Volk wie auch vor der Welt. [...] Unser Wort ist Beitrag – mag es auch scheinbar von entlegenen Dingen handeln. Eines Tages wird alles geprüft und gewogen werden, was wir heute schreiben, von unserem Volke und von der Welt. Unser Ehrgeiz sei, dass künftige Geschlechter von uns sagen sollen: Als es ums Ganze ging und alles drauf ankam – da haben auch sie, die deutschen Schriftsteller im Exil, ihre Pflicht getan.
(Klaus Mann: Gruß an den Schutzverband Deutscher Schriftsteller. Paris, 13. September 1938. Klaus Mann Nachlass, KM M438, Monacensia)
1939 gründet sich ein amerikanischer Landesverband des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller dessen Vorsitz Oskar Maria Graf übernimmt. Thomas Mann wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
(Ernst Fischer: Der „Schutzverband deutscher Schriftsteller“. 1909-1933. Buchhändler-Vereinigung, Frankfurt a.M. 1980)