Christoph Süß: Der philosophische Querdenker
Wir versuchen eine Gratwanderung zwischen der bloßen Information über ein bestimmtes Thema, das regional verankert ist – wir gehen ja oft sehr weit in die Region hinein, gehen also von irgendwelchen kleinen Gemeinden aus –, und dem größeren Kontext, in den wir dieses Thema dann einordnen. Dabei benützen wir, was ja im Fernsehen inzwischen unüblich geworden ist, oft so etwas wie Ironie: Wir sind lustig.
(Quelle: BR-Alpha-Forum. Christoph Süß, Moderator der Sendung quer, Kabarettist und Musiker im Gespräch mit Isabella Schmid, Sendung vom 8. März 2011, 20.15 Uhr.)
Christoph Süß, Jahrgang 1967, aufgewachsen in Sendling und Moosach, beschreibt so das Konzept der von ihm seit 1998 moderierten und entscheidend geprägten BR-Erfolgssendung quer. Süß ist äußerst vielseitig, als Kabarettist, Moderator, Schauspieler, Musiker und Autor. Nach einem nicht abgeschlossenen Studium der Philosophie bis Mitte der 1990er-Jahre, ersten Bühnenerfahrungen im Schul- und Laientheater und als Rocksänger wendet sich Süß dem Kabarett zu. Mit seinem ersten Soloprogramm tritt Süß ab Mitte der 1990-Jahre auf Münchner und bayerischen Kleinkunstbühnen auf.
Ende der 1990-Jahre engagiert ihn der Bayerische Rundfunk für die Sendung quer, die Themen aus Politik, Zeitgeist, Gesellschaft, Szene und Kultur satirisch aufbereitet.
Zu den festen Bestandteilen der Sendung gehört die Rubrik Querschläger, eine kabarettistische Einlage Süß', der im virtuellen Studio ein zweites Mal verkleidet hineinprojiziert wird und doppelt präsent ein Zwiegespräch zu einem aktuellen Thema mit sich selbst führt. Inspiriert ist Süß von Sokrates, wie er auch mit Bezug auf sein Buch Ich denke, also bin ich verwirrt erklärt. In diesem sinniert er über Philosophiegeschichte, Renaissance sowie über Freud und Wittgenstein und führt ein Interview mit dem antiken Denker Sokrates:
Sokrates taucht ja nur in Dialogen auf, weil es eben nur die überlieferten Dialoge von Platon gibt, in denen Sokrates als Figur vorkommt. [...] Der Sokrates kommt immer in Dialogen vor, das mache ich jetzt auch.
(Quelle: Ebda.)
In seiner zweiten Publikation Morgen letzter Tag! begegnet er der weitverbreiteten Angst gegenüber Weltuntergängen und vielem weiterem vor allem mit Humor. Im Jahr 2015 erhält der Kabarettist und Schriftsteller Christoph Süß den Ernst-Hoferichter-Preis, der, so die Jury, Münchner Künstlerinnen und Künstler aus dem Bereich Literatur und Kabarett auszeichnet, die wie Hoferichter Originalität mit Weltoffenheit und Humor verbinden. Süß steht in einer Reihe mit vorherigen Preisträgern, wie Jörg Hube, Bruno Jonas, Luise Kinseher, Erwin Pelzig und Gerhard Polt. Die Jury-Begründung beginnt folgendermaßen:
Christoph Süß ist so was wie der Quertreiber in bayrischen Medien und auf hiesigen Brettern, ein Satiriker, der verhockten Politpygmäen und Abzockerriesen Dampf macht. Elegant tänzelt er im Ring seines Magazins quer, fintenreich und ohne Mundschutz schickt er mit gnadenlosen Uppercuts in Linksauslage die politischen Leicht- und Schwergewichte zu Boden.
(Quelle: Jurybegründung Ernst-Hoferichter-Preis 2015, URL: http://www.muenchen.de/aktuell/christoph-suess-ernst-hoferichter-preis.html, 06.08.2015)
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Wir versuchen eine Gratwanderung zwischen der bloßen Information über ein bestimmtes Thema, das regional verankert ist – wir gehen ja oft sehr weit in die Region hinein, gehen also von irgendwelchen kleinen Gemeinden aus –, und dem größeren Kontext, in den wir dieses Thema dann einordnen. Dabei benützen wir, was ja im Fernsehen inzwischen unüblich geworden ist, oft so etwas wie Ironie: Wir sind lustig.
(Quelle: BR-Alpha-Forum. Christoph Süß, Moderator der Sendung quer, Kabarettist und Musiker im Gespräch mit Isabella Schmid, Sendung vom 8. März 2011, 20.15 Uhr.)
Christoph Süß, Jahrgang 1967, aufgewachsen in Sendling und Moosach, beschreibt so das Konzept der von ihm seit 1998 moderierten und entscheidend geprägten BR-Erfolgssendung quer. Süß ist äußerst vielseitig, als Kabarettist, Moderator, Schauspieler, Musiker und Autor. Nach einem nicht abgeschlossenen Studium der Philosophie bis Mitte der 1990er-Jahre, ersten Bühnenerfahrungen im Schul- und Laientheater und als Rocksänger wendet sich Süß dem Kabarett zu. Mit seinem ersten Soloprogramm tritt Süß ab Mitte der 1990-Jahre auf Münchner und bayerischen Kleinkunstbühnen auf.
Ende der 1990-Jahre engagiert ihn der Bayerische Rundfunk für die Sendung quer, die Themen aus Politik, Zeitgeist, Gesellschaft, Szene und Kultur satirisch aufbereitet.
Zu den festen Bestandteilen der Sendung gehört die Rubrik Querschläger, eine kabarettistische Einlage Süß', der im virtuellen Studio ein zweites Mal verkleidet hineinprojiziert wird und doppelt präsent ein Zwiegespräch zu einem aktuellen Thema mit sich selbst führt. Inspiriert ist Süß von Sokrates, wie er auch mit Bezug auf sein Buch Ich denke, also bin ich verwirrt erklärt. In diesem sinniert er über Philosophiegeschichte, Renaissance sowie über Freud und Wittgenstein und führt ein Interview mit dem antiken Denker Sokrates:
Sokrates taucht ja nur in Dialogen auf, weil es eben nur die überlieferten Dialoge von Platon gibt, in denen Sokrates als Figur vorkommt. [...] Der Sokrates kommt immer in Dialogen vor, das mache ich jetzt auch.
(Quelle: Ebda.)
In seiner zweiten Publikation Morgen letzter Tag! begegnet er der weitverbreiteten Angst gegenüber Weltuntergängen und vielem weiterem vor allem mit Humor. Im Jahr 2015 erhält der Kabarettist und Schriftsteller Christoph Süß den Ernst-Hoferichter-Preis, der, so die Jury, Münchner Künstlerinnen und Künstler aus dem Bereich Literatur und Kabarett auszeichnet, die wie Hoferichter Originalität mit Weltoffenheit und Humor verbinden. Süß steht in einer Reihe mit vorherigen Preisträgern, wie Jörg Hube, Bruno Jonas, Luise Kinseher, Erwin Pelzig und Gerhard Polt. Die Jury-Begründung beginnt folgendermaßen:
Christoph Süß ist so was wie der Quertreiber in bayrischen Medien und auf hiesigen Brettern, ein Satiriker, der verhockten Politpygmäen und Abzockerriesen Dampf macht. Elegant tänzelt er im Ring seines Magazins quer, fintenreich und ohne Mundschutz schickt er mit gnadenlosen Uppercuts in Linksauslage die politischen Leicht- und Schwergewichte zu Boden.
(Quelle: Jurybegründung Ernst-Hoferichter-Preis 2015, URL: http://www.muenchen.de/aktuell/christoph-suess-ernst-hoferichter-preis.html, 06.08.2015)