Bamberg
Von 1808 bis 1813 lebte E.T.A. Hoffmann in Bamberg – fünf Jahre, die für seine schriftstellerische Arbeit entscheidend waren. Er eignete sich grundlegende Kenntnisse in den Bereichen Psychologie, Psychiatrie und Magnetismus an, die in seine literarischen Werke einflossen. Die Bibliothek seines Freundes Carl Friedrich Kunz ermöglichte ihm den Zugang zu den Werken der Klassiker Goethe und Kleist sowie der Romantiker Schlegel, Novalis, Schelling, Tieck, Arnim. Im Hause des Weinhändlers, Bibliothekars und Schriftstellers Kunz, das Treffpunkt von Wissenschaftlern und Künstlern war, lernte er den Dichter Jean Paul kennen. In Bamberg wird heute auf vielfältige Weise an Hoffmann erinnert: Es gibt ein E.T.A. Hoffmann-Theater, eine E.T.A. Hoffmann-Gymnasium, einen E.T.A. Hoffmann-Platz. Im ehemaligen Wohnhaus am Schillerplatz 26 ist eine Erinnerungsstätte eingerichtet.
Begonnen hatte Hoffmann als Musik-Direktor am Bamberger Theater. In der Stadt, die ihm anfangs sehe gefiel, begannen sich erste literarische Erfolge abzuzeichnen. Doch schon zwei Monate nach seiner Ankunft wurde er zum Theaterkomponisten degradiert. Um sein geringes Einkommen aufzubessern, erteilte er höheren Töchtern Klavier- und Gesangsunterricht. Nachdem das Theater bankrott gegangen war, lebten er und seine Frau ausschließlich von diesem Privatunterricht. Als Hoffmann im Januar 1909 die Nachricht erhielt, dass seine Erzählung Ritter Gluck gedruckt werden sollte, verkündete er im Tagebuch, seine literarische Karriere scheine „beginnen zu wollen“. Die Liebe zu seiner fünfzehnjährigen Gesangsschülerin Julia inspirierte ihn fortan nicht nur zu einigen – idealisierten – literarischen Frauengestalten, sondern brachte ihn zunehmend aus dem Gleichgewicht. 1910, als das Bamberger Theater als Aktiengesellschaft neu gegründet wurde, wurde seine materielle Existenz gesichert. Er erhielt eine feste Anstellung als Direktionsgehilfe, Komponist und Bühnenbildner. Doch als seine angebetete Schülerin einen reichen Hamburger Kaufmann heiratete, stürzte er in eine psychische Krise. Er sei im Innersten überzeugt, Bamberg so schnell wie möglich verlassen zu müssen, um nicht „auf immer verloren“ zu sein, schrieb er einem Bamberger Freund und ging 1813 als Kapellmeister nach Leipzig.
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Von 1808 bis 1813 lebte E.T.A. Hoffmann in Bamberg – fünf Jahre, die für seine schriftstellerische Arbeit entscheidend waren. Er eignete sich grundlegende Kenntnisse in den Bereichen Psychologie, Psychiatrie und Magnetismus an, die in seine literarischen Werke einflossen. Die Bibliothek seines Freundes Carl Friedrich Kunz ermöglichte ihm den Zugang zu den Werken der Klassiker Goethe und Kleist sowie der Romantiker Schlegel, Novalis, Schelling, Tieck, Arnim. Im Hause des Weinhändlers, Bibliothekars und Schriftstellers Kunz, das Treffpunkt von Wissenschaftlern und Künstlern war, lernte er den Dichter Jean Paul kennen. In Bamberg wird heute auf vielfältige Weise an Hoffmann erinnert: Es gibt ein E.T.A. Hoffmann-Theater, eine E.T.A. Hoffmann-Gymnasium, einen E.T.A. Hoffmann-Platz. Im ehemaligen Wohnhaus am Schillerplatz 26 ist eine Erinnerungsstätte eingerichtet.
Begonnen hatte Hoffmann als Musik-Direktor am Bamberger Theater. In der Stadt, die ihm anfangs sehe gefiel, begannen sich erste literarische Erfolge abzuzeichnen. Doch schon zwei Monate nach seiner Ankunft wurde er zum Theaterkomponisten degradiert. Um sein geringes Einkommen aufzubessern, erteilte er höheren Töchtern Klavier- und Gesangsunterricht. Nachdem das Theater bankrott gegangen war, lebten er und seine Frau ausschließlich von diesem Privatunterricht. Als Hoffmann im Januar 1909 die Nachricht erhielt, dass seine Erzählung Ritter Gluck gedruckt werden sollte, verkündete er im Tagebuch, seine literarische Karriere scheine „beginnen zu wollen“. Die Liebe zu seiner fünfzehnjährigen Gesangsschülerin Julia inspirierte ihn fortan nicht nur zu einigen – idealisierten – literarischen Frauengestalten, sondern brachte ihn zunehmend aus dem Gleichgewicht. 1910, als das Bamberger Theater als Aktiengesellschaft neu gegründet wurde, wurde seine materielle Existenz gesichert. Er erhielt eine feste Anstellung als Direktionsgehilfe, Komponist und Bühnenbildner. Doch als seine angebetete Schülerin einen reichen Hamburger Kaufmann heiratete, stürzte er in eine psychische Krise. Er sei im Innersten überzeugt, Bamberg so schnell wie möglich verlassen zu müssen, um nicht „auf immer verloren“ zu sein, schrieb er einem Bamberger Freund und ging 1813 als Kapellmeister nach Leipzig.