Lion Feuchtwanger - Mit „Erfolg“ durch München
Lion Feuchtwanger wurde am 7. Juli 1884 in München geboren und lebte bis zu seinem Umzug nach Berlin im Jahr 1925 in seiner Heimatstadt. Ende Januar 1933 erfuhr er während einer Vortragsreise in den USA von der Machtergreifung der Nationalsozialisten, kehrte nicht nach Deutschland zurück und wurde im Sommer desselben Jahres ausgebürgert. Er ging ins Exil nach Sanary-sur-Mer in Südfrankreich, wurde dort 1940 interniert und floh über Spanien und Portugal in die USA. Er ließ sich in Pacific Palisades in Kalifornien nieder und kehrte bis zu seinem Tod am 21. Dezember 1958 nicht mehr nach Deutschland zurück.
In dem Artikel Der Autor über sich selbst, der am 18. März 1928 in der Frankfurter Zeitung erschien und häufig nachgedruckt wurde, blickt er zurück auf seine Heimatstadt mit Hilfe einer Statistik der besonderen Art:
Was die Stadt München anlangt, in der der Schriftsteller L. F. viele Jahre seines Lebens verbrachte, so wurde in ihr die Feuerwehr von allen Städten der Welt am relativ häufigsten aus bloßem Unfug herbeigerufen. Auch produzierte und konsumierte die Stadt von allen Städten der Welt das relativ meiste Bier. Die Zeitschrift Friedrich von Schillers Die Horen hatte in ihr 3 Subskribenten gefunden, der Roman König Ludwig II. oder Der Märtyrer im Purpurhermelin 109 853. Die Stadt zählte im letzten Jahr, das der Schriftsteller L. F. in ihr verbrachte [1925, e. A.], 137 Begabte, 1012 über Mittelmaß, 9002 normal, 537 284 unternormal Veranlagte und 122 963 Voll-Antisemiten. Es beweist die ungewöhnliche Vitalität des Schriftstellers L. F., dass er in der Luft dieser Stadt 407 263 054 Atemzüge tun konnte, ohne an seiner geistigen Gesundheit erkennbaren Schaden zu nehmen.
(Lion Feuchtwanger: Centum Opuscula. Hg. von Wolfgang Berndt. Greifenverlag, Rudolfstadt 1956, S. 375ff.)
Sekundärliteratur:
http://www.literaturhaus-muenchen.de/ausstellung/items/140/vars/id-2014-feuchtwangerausstellung.html, (07.07.2015).
http://www.villa-aurora.org/de/marta-und-lion-feuchtwanger.html, (07.07.2015).
Arens, Hans (1968): Unsterbliches München. Streifzüge durch 200 Jahre literarischen Lebens der Stadt. Bechtle Verlag, München.
Flügge, Mandred (2008): Die vier Leben der Marta Feuchtwanger. Aufbau Verlag, Berlin.
Jaretzky, Reinhold (1984): Lion Feuchtwanger. Rowohlt Verlag, Reinbek.
Moser, Dietz-Rüdiger (2008): Das Verhältnis von Fiktion und Realität in Lion Feuchtwangers Roman Exil. Ein Beitrag zum Bild der Stadt München in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts. In: Hirmer, Simone; Schellong, Marcel (Hg.): München Lesen. Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg, S. 91-105.
Stephan, Michael: Feuchtwanger, Lion: Erfolg. Drei Jahre Geschichte einer Provinz, 1930. In: Historisches Lexikon Bayerns, URL: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44374, (16.07.2013).
Sternburg, Wilhelm von (1984): Lion Feuchtwanger. Ein deutsches Schriftstellerleben. Athenäum Verlag, Königstein.
Tworek-Müller, Elisabeth (1985): Kleinbürgertum und Literatur. Zum Bild des Kleinbürgers im bayerischen Roman der Weimarer Republik. tuduv Verlag, München.
Quellen:
Lion Feuchtwanger: Centum Opuscula. Hg. von Wolfgang Berndt. Greifenverlag, Rudolfstadt 1956.
– : Erfolg. Drei Jahre Geschichte einer Provinz. Aufbau Verlag, Berlin 2013.
– : Briefwechsel mit Freunden 1933-1958. Aufbau Verlag, Berlin 1991.
Lion Feuchtwanger und Arnold Zweig: Briefwechsel 1933-1958. Fischer Verlag, Frankfurt 1986.
Marta Feuchtwanger: Leben mit Lion. Gespräch mit Reinhard Hoffmeister in der Reihe „Zeugen des Jahrhunderts“. Lamuv Verlag, Göttingen 1991.
– : Nur eine Frau. Jahre-Tage-Stunden. Knaur Verlag, München 1983.
Weitere Kapitel:
Lion Feuchtwanger wurde am 7. Juli 1884 in München geboren und lebte bis zu seinem Umzug nach Berlin im Jahr 1925 in seiner Heimatstadt. Ende Januar 1933 erfuhr er während einer Vortragsreise in den USA von der Machtergreifung der Nationalsozialisten, kehrte nicht nach Deutschland zurück und wurde im Sommer desselben Jahres ausgebürgert. Er ging ins Exil nach Sanary-sur-Mer in Südfrankreich, wurde dort 1940 interniert und floh über Spanien und Portugal in die USA. Er ließ sich in Pacific Palisades in Kalifornien nieder und kehrte bis zu seinem Tod am 21. Dezember 1958 nicht mehr nach Deutschland zurück.
In dem Artikel Der Autor über sich selbst, der am 18. März 1928 in der Frankfurter Zeitung erschien und häufig nachgedruckt wurde, blickt er zurück auf seine Heimatstadt mit Hilfe einer Statistik der besonderen Art:
Was die Stadt München anlangt, in der der Schriftsteller L. F. viele Jahre seines Lebens verbrachte, so wurde in ihr die Feuerwehr von allen Städten der Welt am relativ häufigsten aus bloßem Unfug herbeigerufen. Auch produzierte und konsumierte die Stadt von allen Städten der Welt das relativ meiste Bier. Die Zeitschrift Friedrich von Schillers Die Horen hatte in ihr 3 Subskribenten gefunden, der Roman König Ludwig II. oder Der Märtyrer im Purpurhermelin 109 853. Die Stadt zählte im letzten Jahr, das der Schriftsteller L. F. in ihr verbrachte [1925, e. A.], 137 Begabte, 1012 über Mittelmaß, 9002 normal, 537 284 unternormal Veranlagte und 122 963 Voll-Antisemiten. Es beweist die ungewöhnliche Vitalität des Schriftstellers L. F., dass er in der Luft dieser Stadt 407 263 054 Atemzüge tun konnte, ohne an seiner geistigen Gesundheit erkennbaren Schaden zu nehmen.
(Lion Feuchtwanger: Centum Opuscula. Hg. von Wolfgang Berndt. Greifenverlag, Rudolfstadt 1956, S. 375ff.)
http://www.literaturhaus-muenchen.de/ausstellung/items/140/vars/id-2014-feuchtwangerausstellung.html, (07.07.2015).
http://www.villa-aurora.org/de/marta-und-lion-feuchtwanger.html, (07.07.2015).
Arens, Hans (1968): Unsterbliches München. Streifzüge durch 200 Jahre literarischen Lebens der Stadt. Bechtle Verlag, München.
Flügge, Mandred (2008): Die vier Leben der Marta Feuchtwanger. Aufbau Verlag, Berlin.
Jaretzky, Reinhold (1984): Lion Feuchtwanger. Rowohlt Verlag, Reinbek.
Moser, Dietz-Rüdiger (2008): Das Verhältnis von Fiktion und Realität in Lion Feuchtwangers Roman Exil. Ein Beitrag zum Bild der Stadt München in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts. In: Hirmer, Simone; Schellong, Marcel (Hg.): München Lesen. Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg, S. 91-105.
Stephan, Michael: Feuchtwanger, Lion: Erfolg. Drei Jahre Geschichte einer Provinz, 1930. In: Historisches Lexikon Bayerns, URL: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44374, (16.07.2013).
Sternburg, Wilhelm von (1984): Lion Feuchtwanger. Ein deutsches Schriftstellerleben. Athenäum Verlag, Königstein.
Tworek-Müller, Elisabeth (1985): Kleinbürgertum und Literatur. Zum Bild des Kleinbürgers im bayerischen Roman der Weimarer Republik. tuduv Verlag, München.
Quellen:
Lion Feuchtwanger: Centum Opuscula. Hg. von Wolfgang Berndt. Greifenverlag, Rudolfstadt 1956.
– : Erfolg. Drei Jahre Geschichte einer Provinz. Aufbau Verlag, Berlin 2013.
– : Briefwechsel mit Freunden 1933-1958. Aufbau Verlag, Berlin 1991.
Lion Feuchtwanger und Arnold Zweig: Briefwechsel 1933-1958. Fischer Verlag, Frankfurt 1986.
Marta Feuchtwanger: Leben mit Lion. Gespräch mit Reinhard Hoffmeister in der Reihe „Zeugen des Jahrhunderts“. Lamuv Verlag, Göttingen 1991.
– : Nur eine Frau. Jahre-Tage-Stunden. Knaur Verlag, München 1983.