Zeichnerinnen und Zeichner: Uli Oesterle
Es ist Föhn, der Himmel präsentiert sich in feierlichem weissblau. An so einem herrlichen Frühsommertag denkt niemand etwas Böses. Doch selbst an solchen Tagen geschehen bisweilen mysteriöse Dinge.
(Hector Umbra, S. 38)
Uli Oesterle gehört zu den wenigen Münchner Comiczeichnern mit internationaler Reputation (seine Werke wurden bisher in sechs Sprachen übersetzt) und zu den noch selteneren, deren Geschichten im modernen München spielen. Zumindest der süddeutsche Leser kann Wahrzeichen der Stadt identifizieren bis hin zu Kneipen und U-Bahnhöfen. Oesterles Metropole hat aber auch eine dunkle phantastische Seite, die den Merkur dazu brachte seine Rezension zu Hector Umbra „Gotham City an der Isar“ zu betiteln. „Satire, Phantastik und eine gute Prise Trash“, so das Urteil von Thomas von Steinaecker in der SZ.
Oesterle wird 1966 in Karlsruhe geboren. Seine Ausbildung zum Grafiker absolviert er an der Akademie U5 in München, zu deren Lehrern er mittlerweile gehört. Seit Anfang der 1990er-Jahre ist er als freiberuflicher Illustrator, Grafiker und Comicautor tätig. 1995 gründet er gemeinsam mit Thomas von Kummant, Benjamin von Eckartsberg und anderen die Ateliergemeinschaft „Die Artillerie“. Bereits seit den frühen 1990er-Jahren veröffentlicht Uli Oesterle zahlreiche Comics für Magazine wie Strapazin und Men's Health oder die amerikanische Anthologie The Dark Horse Book of Hauntings. Bereits für sein Debütalbum Schläfenlappenphantasien (2000) wird er für den Max und Moritz-Preis nominiert, für Hector Umbra erhält er 2004 den ICOM Independent Comic Preis. Von 2010 bis 2012 leitet er das Comic-Seminar Erlangen zusammen mit Markus Huber und Reinhard Kleist.
Seine erfolgreichste Graphic Novel ist Hector Umbra (2009), ein Genre-Mix, der sich selbst nicht zu ernst nimmt, in der sich der Titelheld auf die Suche nach einem verschwundenen Freund begibt und dabei das abseitige München bis hin zum Totenreich durchstreift.
2018 erscheint sein zweibändiger grafischer Roman Vatermilch, für den er bereits 2016 den Comicbuchpreis der Berthold-Leibinger-Stiftung erhält und worin er Erfahrungen mit seinem eigenen Vater einfließen lässt. Im selben Jahr erhält er den Schwabinger Kunstpreis.
Raum spielt nicht nur in Oesterles Comics eine große Rolle, er gestaltet diesen mit seinen Werken auch mit. Im Michaeli-Gymnasium München befindet sich seit 2013 die digital gedruckte Illustration Deine Entscheidung auf der Glaswand des Treppenhauses, die im Rahmen des Projekts Kunst am Bau entstanden ist. Auf ihr wird der Lebensweg des jungen Menschen über Geburt, Schule bis zum Studium und den ersten Lebensentscheidungen thematisiert. Für das Comic Festival München 2017, das ihm eine Ausstellung widmet, hat Oesterle das Plakat entworfen. Zudem wurden auf dem Display der Kunst-Insel am Lenbachplatz großformatig Bilder des Zeichners projiziert, die extra für diesen Zweck angefertigt wurden.
Quelle:
Uli Oesterle: Hector Umbra. Carlsen, Hamburg 2009.
Externe Links:
Rezension zu Hector Umbra im Merkur
Besprechung von Hector Umbra von Thomas von Steinaecker
Artikel zu Oesterle in Die Welt
Weitere Kapitel:
Es ist Föhn, der Himmel präsentiert sich in feierlichem weissblau. An so einem herrlichen Frühsommertag denkt niemand etwas Böses. Doch selbst an solchen Tagen geschehen bisweilen mysteriöse Dinge.
(Hector Umbra, S. 38)
Uli Oesterle gehört zu den wenigen Münchner Comiczeichnern mit internationaler Reputation (seine Werke wurden bisher in sechs Sprachen übersetzt) und zu den noch selteneren, deren Geschichten im modernen München spielen. Zumindest der süddeutsche Leser kann Wahrzeichen der Stadt identifizieren bis hin zu Kneipen und U-Bahnhöfen. Oesterles Metropole hat aber auch eine dunkle phantastische Seite, die den Merkur dazu brachte seine Rezension zu Hector Umbra „Gotham City an der Isar“ zu betiteln. „Satire, Phantastik und eine gute Prise Trash“, so das Urteil von Thomas von Steinaecker in der SZ.
Oesterle wird 1966 in Karlsruhe geboren. Seine Ausbildung zum Grafiker absolviert er an der Akademie U5 in München, zu deren Lehrern er mittlerweile gehört. Seit Anfang der 1990er-Jahre ist er als freiberuflicher Illustrator, Grafiker und Comicautor tätig. 1995 gründet er gemeinsam mit Thomas von Kummant, Benjamin von Eckartsberg und anderen die Ateliergemeinschaft „Die Artillerie“. Bereits seit den frühen 1990er-Jahren veröffentlicht Uli Oesterle zahlreiche Comics für Magazine wie Strapazin und Men's Health oder die amerikanische Anthologie The Dark Horse Book of Hauntings. Bereits für sein Debütalbum Schläfenlappenphantasien (2000) wird er für den Max und Moritz-Preis nominiert, für Hector Umbra erhält er 2004 den ICOM Independent Comic Preis. Von 2010 bis 2012 leitet er das Comic-Seminar Erlangen zusammen mit Markus Huber und Reinhard Kleist.
Seine erfolgreichste Graphic Novel ist Hector Umbra (2009), ein Genre-Mix, der sich selbst nicht zu ernst nimmt, in der sich der Titelheld auf die Suche nach einem verschwundenen Freund begibt und dabei das abseitige München bis hin zum Totenreich durchstreift.
2018 erscheint sein zweibändiger grafischer Roman Vatermilch, für den er bereits 2016 den Comicbuchpreis der Berthold-Leibinger-Stiftung erhält und worin er Erfahrungen mit seinem eigenen Vater einfließen lässt. Im selben Jahr erhält er den Schwabinger Kunstpreis.
Raum spielt nicht nur in Oesterles Comics eine große Rolle, er gestaltet diesen mit seinen Werken auch mit. Im Michaeli-Gymnasium München befindet sich seit 2013 die digital gedruckte Illustration Deine Entscheidung auf der Glaswand des Treppenhauses, die im Rahmen des Projekts Kunst am Bau entstanden ist. Auf ihr wird der Lebensweg des jungen Menschen über Geburt, Schule bis zum Studium und den ersten Lebensentscheidungen thematisiert. Für das Comic Festival München 2017, das ihm eine Ausstellung widmet, hat Oesterle das Plakat entworfen. Zudem wurden auf dem Display der Kunst-Insel am Lenbachplatz großformatig Bilder des Zeichners projiziert, die extra für diesen Zweck angefertigt wurden.
Quelle:
Uli Oesterle: Hector Umbra. Carlsen, Hamburg 2009.
Externe Links:
Rezension zu Hector Umbra im Merkur
Besprechung von Hector Umbra von Thomas von Steinaecker
Artikel zu Oesterle in Die Welt