Das Jahr ohne Sommer
Mary Shelley liefert selbst eine genaue Schilderung der Entstehung ihres Romans. 1816 reiste sie mit ihrer Stiefschwester Claire Clairmont und ihrem zukünftigen Ehemann Percy Bysshe Shelley an den Genfer See und verbrachte den Sommer in der Villa Diodati bei Lord Byron und seinem Leibarzt John Polidori. Der Ausbruch eines Vulkans in Indonesien wirkte sich weltweit auf das Klima aus, so dass 1816 als „Jahr ohne Sommer“ in die Geschichte einging. Die illustre Gesellschaft musste wegen des schlechten Wetters die meiste Zeit in Lord Byrons Domizil verbringen.
Ein feuchter, unfreundlicher Sommer fesselte uns viel ans Haus. Da fielen uns gelegentlich einige Bände deutscher Gespenstergeschichten in die Hände.
Der Vorschlag, eine Gespenstergeschichte zu schreiben, wurde von Mary und Percy Bysshe Shelley begeistert aufgenommen. Während die beiden Männer umgehend mit der Arbeit begannen, zögerte Mary Shelley.
Oft und lange diskutierten Lord Byron und Shelley, während ich als bescheidene, aber aufmerksame Zuhörerin dabei saß. Eine der philosophischen Hauptfragen, die diskutiert wurden, war die nach dem Ursprünge des Lebens und ob es je möglich sei, ihm auf den Grund zu kommen.
Diskussionsthemen waren auch die Lehren und Experimente Charles Darwins, denen die neunzehnjährige Mary Shelley skeptisch gegenüber stand. Ihre Assoziationen bewegten sich in andere Richtungen:
Aber vielleicht wäre es denkbar, einen Leichnam wieder zu beleben, was ja auf galvanischem Wege bereits geschehen ist, oder die Bestandteile eines Lebewesens zusammenzufügen und ihm lebendigen Odem einzuhauchen.
Sie setzte sich zum Ziel, eine Geschichte zu verfassen, „die das tiefste Entsetzen im Leser hervorrufen, das Blut stocken und das Herz heftiger klopfen lassen sollte“.
Weitere Kapitel:
Mary Shelley liefert selbst eine genaue Schilderung der Entstehung ihres Romans. 1816 reiste sie mit ihrer Stiefschwester Claire Clairmont und ihrem zukünftigen Ehemann Percy Bysshe Shelley an den Genfer See und verbrachte den Sommer in der Villa Diodati bei Lord Byron und seinem Leibarzt John Polidori. Der Ausbruch eines Vulkans in Indonesien wirkte sich weltweit auf das Klima aus, so dass 1816 als „Jahr ohne Sommer“ in die Geschichte einging. Die illustre Gesellschaft musste wegen des schlechten Wetters die meiste Zeit in Lord Byrons Domizil verbringen.
Ein feuchter, unfreundlicher Sommer fesselte uns viel ans Haus. Da fielen uns gelegentlich einige Bände deutscher Gespenstergeschichten in die Hände.
Der Vorschlag, eine Gespenstergeschichte zu schreiben, wurde von Mary und Percy Bysshe Shelley begeistert aufgenommen. Während die beiden Männer umgehend mit der Arbeit begannen, zögerte Mary Shelley.
Oft und lange diskutierten Lord Byron und Shelley, während ich als bescheidene, aber aufmerksame Zuhörerin dabei saß. Eine der philosophischen Hauptfragen, die diskutiert wurden, war die nach dem Ursprünge des Lebens und ob es je möglich sei, ihm auf den Grund zu kommen.
Diskussionsthemen waren auch die Lehren und Experimente Charles Darwins, denen die neunzehnjährige Mary Shelley skeptisch gegenüber stand. Ihre Assoziationen bewegten sich in andere Richtungen:
Aber vielleicht wäre es denkbar, einen Leichnam wieder zu beleben, was ja auf galvanischem Wege bereits geschehen ist, oder die Bestandteile eines Lebewesens zusammenzufügen und ihm lebendigen Odem einzuhauchen.
Sie setzte sich zum Ziel, eine Geschichte zu verfassen, „die das tiefste Entsetzen im Leser hervorrufen, das Blut stocken und das Herz heftiger klopfen lassen sollte“.