Wer war Josefa Halbinger?
Josefa Halbinger wurde am 6. Januar 1900 in Erching bei Freising geboren, von wo aus sie schon bald nach München zog. Sie war das dritte Kind von Vater Theodor und Mutter Anna Halbinger – der Vater war von Beruf Maurer, die Mutter arbeitete als Putzfrau. Nach dem Tod ihres Vaters 1911 begann für die junge Josefa der Einzug ins Klosterleben. Als sie es bei den „Englischen Fräulein“ nicht mehr aushielt, zog sie zu ihrer Mutter nach München.
Als Modistin und Putzmacherin wurde ihre Arbeitskraft schamlos ausgenützt. Zu dieser Zeit wurde Josefa Mitglied im Katholischen Arbeiterinnenverein und in der Jungfrauenkongregation. Im katholischen Milieu lernte sie 1929 den Kürschner Franz Praun kennen, den sie heiratete und von dem sie ein Kind bekam. Im kleinen Handwerksbetrieb ihres Mannes arbeitete sie von nun an mit. Ihre Tochter und sich selbst musste sie jedoch allein durchbringen, da ihr Mann schon bald an der Front des Zweiten Weltkrieges starb.
Josefas entbehrungsreiches, mitunter humorig geschildertes Leben erstreckte sich von der Arbeit als Munitionsarbeiterin, Hopfenzupferin, Hilfsarbeiterin, Kindsmagd und Kunststopferin bis hin zur Tätigkeit als Bürokraft, Wäscherin, Zeitungsausträgerin, Spülerin und Putzfrau. Niedergeschrieben wurde diese „Lebensgeschichte eines Münchner Arbeiterkindes“ von ihrer eigenen Tochter, der Schauspielerin und Autorin Carlamaria Heim, die die Erinnerungen der Mutter auf Tonbandprotokollen aufgezeichnet hatte. Am 3. November 1973, elf Jahre vor dem Freitod Carlamaria Heims, starb Josefa Halbinger in München.
Krafft, Sybille (1993): „An der Heimatfront“. Frauen im Ersten Weltkrieg 1914-1918. In: dies. (Hg.): Frauenleben in Bayern von der Jahrhundertwende bis zur Trümmerzeit. München, S. 119-170, hier S. 121.
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Josefa Halbinger wurde am 6. Januar 1900 in Erching bei Freising geboren, von wo aus sie schon bald nach München zog. Sie war das dritte Kind von Vater Theodor und Mutter Anna Halbinger – der Vater war von Beruf Maurer, die Mutter arbeitete als Putzfrau. Nach dem Tod ihres Vaters 1911 begann für die junge Josefa der Einzug ins Klosterleben. Als sie es bei den „Englischen Fräulein“ nicht mehr aushielt, zog sie zu ihrer Mutter nach München.
Als Modistin und Putzmacherin wurde ihre Arbeitskraft schamlos ausgenützt. Zu dieser Zeit wurde Josefa Mitglied im Katholischen Arbeiterinnenverein und in der Jungfrauenkongregation. Im katholischen Milieu lernte sie 1929 den Kürschner Franz Praun kennen, den sie heiratete und von dem sie ein Kind bekam. Im kleinen Handwerksbetrieb ihres Mannes arbeitete sie von nun an mit. Ihre Tochter und sich selbst musste sie jedoch allein durchbringen, da ihr Mann schon bald an der Front des Zweiten Weltkrieges starb.
Josefas entbehrungsreiches, mitunter humorig geschildertes Leben erstreckte sich von der Arbeit als Munitionsarbeiterin, Hopfenzupferin, Hilfsarbeiterin, Kindsmagd und Kunststopferin bis hin zur Tätigkeit als Bürokraft, Wäscherin, Zeitungsausträgerin, Spülerin und Putzfrau. Niedergeschrieben wurde diese „Lebensgeschichte eines Münchner Arbeiterkindes“ von ihrer eigenen Tochter, der Schauspielerin und Autorin Carlamaria Heim, die die Erinnerungen der Mutter auf Tonbandprotokollen aufgezeichnet hatte. Am 3. November 1973, elf Jahre vor dem Freitod Carlamaria Heims, starb Josefa Halbinger in München.
Krafft, Sybille (1993): „An der Heimatfront“. Frauen im Ersten Weltkrieg 1914-1918. In: dies. (Hg.): Frauenleben in Bayern von der Jahrhundertwende bis zur Trümmerzeit. München, S. 119-170, hier S. 121.