Hans Pleschinski: auch ein Herausgeber
Hans Pleschinski kennt man natürlich zuallererst als Autor seiner Romane. Dass er auch als Herausgeber tätig ist, wissen dagegen viel weniger Menschen. Obwohl er das nicht nur einmal getan hat: Bereits im Jahr 1992 gab er den Briefwechsel zwischen Voltaire und Friedrich dem Großen heraus (und übersetzte ihn zuvor auch); keine Neuauflage, sondern eine Neuausgabe erscheint offenbar demnächst bei dtv. 1999 folgten die Briefe der Madame Pompadour, ein Jahr später Hoffmanns Erzählungen (E.T.A. ist gemeint). Das 18. Jahrhundert und seine Ausläufer haben es ihm zweifelsohne angetan. Genau jene Zeit also, da man den Brief gerade als das Medium entdeckt hatte, das wie kein anderes dazu diente, den Schein von Intimität auch und gerade in der Öffentlichkeit zu wahren und zu etablieren.
Es erscheint demnach recht konsequent, wie sich Pleschinskis Karriere als Herausgeber fortsetzte: 2008 erschien eine Auswahl der Pompadour-Briefe als Hörbuch, gelesen von Krista Posch, Gert Heidenreich und Horst Sachtleben. So ein Hörbuch eignet sich natürlich bestens, um das dem Brief eigene Zusammenspiel von Nähe und Ferne als akustisches Ereignis vorzustellen. Weshalb es kaum verwundert, dass in diesem Jahr die CD Liselotte von der Pfalz – Ein Leben in Briefen folgte, ebenfalls herausgegeben von Hans Pleschinski. Liselotte war zwar eine Deutsche des 17. Jahrhunderts, lebte aber ein Gutteil ihres Lebens in Frankreich. Frankophil oder wenigstens franko-kundig ist Pleschinski also auch.
Was die beiden Hörbücher außerdem auszeichnet: Bei Madame de Pomadour wie bei Liselotte von der Pfalz handelt es sich um zwei Frauen, deren Namen man wohl schon mal gehört hat, worüber man allerdings meist die Menschen dahinter vergessen hat. In meinen Kinder- und Jugendtagen jedenfalls galt Madame de Pompadour als Inbegriff der spätbarocken Hure. Die Erkenntnis, wie furchtbar falsch ich damit lag, verdanke ich Hans Pleschinskis Pompadour-Hörbuch Ich werde niemals vergessen, Sie zärtlich zu lieben. Diese Frau nämlich schien über ihre politische wie feminine Macht sehr genau Bescheid zu wissen und hatte eine stets elegante, aber mindestens ebenso spitze Zunge. Die Liselotte-CD habe ich leider noch nicht gehört, der BR hat allerdings am Dienstag darüber berichtet. Der Podcast soll demnächst herunter zu laden sein. Bin gespannt. Und werde wohl kaum enttäuscht werden.
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Hans Pleschinski kennt man natürlich zuallererst als Autor seiner Romane. Dass er auch als Herausgeber tätig ist, wissen dagegen viel weniger Menschen. Obwohl er das nicht nur einmal getan hat: Bereits im Jahr 1992 gab er den Briefwechsel zwischen Voltaire und Friedrich dem Großen heraus (und übersetzte ihn zuvor auch); keine Neuauflage, sondern eine Neuausgabe erscheint offenbar demnächst bei dtv. 1999 folgten die Briefe der Madame Pompadour, ein Jahr später Hoffmanns Erzählungen (E.T.A. ist gemeint). Das 18. Jahrhundert und seine Ausläufer haben es ihm zweifelsohne angetan. Genau jene Zeit also, da man den Brief gerade als das Medium entdeckt hatte, das wie kein anderes dazu diente, den Schein von Intimität auch und gerade in der Öffentlichkeit zu wahren und zu etablieren.
Es erscheint demnach recht konsequent, wie sich Pleschinskis Karriere als Herausgeber fortsetzte: 2008 erschien eine Auswahl der Pompadour-Briefe als Hörbuch, gelesen von Krista Posch, Gert Heidenreich und Horst Sachtleben. So ein Hörbuch eignet sich natürlich bestens, um das dem Brief eigene Zusammenspiel von Nähe und Ferne als akustisches Ereignis vorzustellen. Weshalb es kaum verwundert, dass in diesem Jahr die CD Liselotte von der Pfalz – Ein Leben in Briefen folgte, ebenfalls herausgegeben von Hans Pleschinski. Liselotte war zwar eine Deutsche des 17. Jahrhunderts, lebte aber ein Gutteil ihres Lebens in Frankreich. Frankophil oder wenigstens franko-kundig ist Pleschinski also auch.
Was die beiden Hörbücher außerdem auszeichnet: Bei Madame de Pomadour wie bei Liselotte von der Pfalz handelt es sich um zwei Frauen, deren Namen man wohl schon mal gehört hat, worüber man allerdings meist die Menschen dahinter vergessen hat. In meinen Kinder- und Jugendtagen jedenfalls galt Madame de Pompadour als Inbegriff der spätbarocken Hure. Die Erkenntnis, wie furchtbar falsch ich damit lag, verdanke ich Hans Pleschinskis Pompadour-Hörbuch Ich werde niemals vergessen, Sie zärtlich zu lieben. Diese Frau nämlich schien über ihre politische wie feminine Macht sehr genau Bescheid zu wissen und hatte eine stets elegante, aber mindestens ebenso spitze Zunge. Die Liselotte-CD habe ich leider noch nicht gehört, der BR hat allerdings am Dienstag darüber berichtet. Der Podcast soll demnächst herunter zu laden sein. Bin gespannt. Und werde wohl kaum enttäuscht werden.