Cham
Der Burg- und Stadtname Cham bzw. Camma ist keltischen Ursprungs (Kambos) und bedeutet „an der Kurve“ oder „Krümmung“. Die „Mark Camma“ (erstmals 1055 genannt) ist zur Zeit der Agilolfinger (6. bis 8. Jahrhundert) Herzogsland und gehört zum bayerischen „Nordgau“. 748 gründen Benediktinermönche aus dem Regensburger Kloster St. Emmeram eine Zelle. „Aus drei Wurzeln“ (Hans Muggenthaler) entsteht später im 12. bzw. 13. Jahrhundert das heutige Cham: aus der Reichsburg Camma am Galgenberg, dem Kloster Chammünster und dem Bauern-Markt Altenmarkt.
Während der Hussitenkriege erleben die Chamer Bürger harte Zeiten. 1429 gelingt einem Ritterheer des Deutschen Ordens ein Sieg über die Hussiten. 1489 gründen Adelige im Bayerischen Wald den „Löwlerbund“, eine Adelsgesellschaft, die gegen den bayerischen Herzog Albrecht IV. gerichtet ist. Zahlreiche von der Ingolstädterin Emmi Böck (1932-2002) gesammelte Sagen aus Cham und dem Chamer Land (Sagen aus der Oberpfalz) lokalisieren die Handlungsorte (Cham, Chamerau, Chameregg, Chammünster).
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wird Cham zur „kleinen Festung“ an der Heeresstraße von Böhmen nach Süddeutschland. Im Österreichischen Erbfolgekrieg operieren hier die berüchtigten Panduren unter Franz Freiherr von der Trenck. In Waldmünchen erinnert alljährlich das Freilichtspiel Trenck der Pandur vor Waldmünchen 1742 von Karl Jentsch an das Ereignis.
Am 11. Januar 1722 wird in Cham der Gastwirtssohn Nikolaus Luckner geboren, der als künftiger Graf Nikolaus von Luckner und französischer Marschall (gest. 1794) von Leutnant Rouget de Lisle 1792 den „Chant de guerre pour l’armée du Rhin“ – den Kriegsgesang für die Rheinarmee – gewidmet erhält, der drei Jahre später zur französischen Nationalhymne „Marseillaise“ wird. Diese ertönt noch heute täglich um 12.05 Uhr vom Glockenspiel des Chamer Rathausturmes auf dem Marktplatz.
Aus Rötz/Lkr. Cham stammt Marcelin Sturm, zuletzt Pfarrprovisor in Hiltersried (Lieder zum Theil in baerischer Mundart, 1819). Auf der Schwarzenburg bei Rötz finden seit 1996 wieder die Schwarzenburger Freilichtspiele über den einstigen Burgherrn Heinrich von Guttenstein statt (Der Guttensteiner). 1809 veröffentlicht der Jurist, Regierungsbeamte und Verfasser vaterländischer Schauspiele Joseph von Destouches (1767-1832) seine Statistische Beschreibung der Oberpfalz, die u.a. Stimmungsbilder über die Flößerei auf dem Fluss Regen und die Bürger von Waldmünchen abgibt.
Im Mai 1833 muss der französische Dichter der Frühromantik und royalistische Politiker Francois René de Chateaubriand (1768-1848) mit seinem Sekretär Hyacinthe drei Tage in Waldmünchen zubringen („von Prag trennten mich lediglich noch fünfzig Meilen“), da er vom Zoll wegen einer fehlenden Aufenthaltsbescheinigung aufgehalten wird. Chateaubriand scheint es, „als bliebe die Sonne plötzlich stehen“. Sein Bericht Mémoires d´outre-tombe (dt. „Von jenseits des Grabes“, 1850) wird Weltliteratur. Eine Gedenktafel am Pfarramt, dem ehemaligen Post-Gasthof, erinnert noch heute daran. Am Palmsonntag vor Ostern 1845 erlebt der „Waldlerstudent“ Maximilian Schmidt, genannt Waldschmidt, auf dem Weg nach Cham einen „böhmischen Schneesturm“, wo ihn später die Familie des Zollbeamten Lammerer wieder reisetauglich macht (Clasmacherleut‘. Culturbild aus dem bayerischen Walde, 1869).
1861 erhält Cham einen Eisenbahnanschluss und die Industrialisierung nimmt ihren Lauf. Obgleich 1863 in Fürth geboren, ist August Sperl der Oberpfälzer Erzähler mit Chamer Vorfahren, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen, wo ein „Conrad Spörl“ Schultheiß war. Die Eisenbahn benutzen Friedrich Nietzsche und sein Freund Erwin Rohde auf ihrer „Reise in den Böhmerwald“. Vor Chammünster sind die beiden Wanderer von den „Totenbrettern“ angetan: „o wandrer stehe still, Bet‘ ein Vaterunser, ist nit viel“. Der Bahnhof von Cham findet zudem in Franz Kafkas Reisetagebüchern (August 1911 auf der Reise nach Lugano – von Pilsen aus kommend) Erwähnung: „Erinnerung an das strafhausähnliche Stationsgebäude in Cham, dessen Aufschrift in biblischem Ernst ausgeführt ist.“ Noch heute hält hier auf dem Weg nach Prag der „Franz-Kafka-Express“.
Im nahegelegenen Schloss Loifling bei Cham entsteht der historische Waldlerroman Elendsvolk des Malers und Heimatdichters Georg Achtelstetter (1883-1973). Karl Stern, späterer kanadischer Professor für Psychiatrie und Neurologie, verewigt in seiner romanhaften Autobiographie Die Feuerwolke (1954) seine Kindheit und Jugend in seinem Geburtsort Cham.
Vor Bombenangriffen Schutz suchend zieht der von den Nazis verfolgte Ewald Gerhard Seeliger (1877-1959), Freund von Richard Dehmel, nach Cham. Sein Handbuch des Schwindels (1932) sorgt für Furore. Sein größter Erfolg aber ist der Roman Peter Voss, der Millionendieb (1913), der bis 1945 dreimal erfolgreich verfilmt wird.
Der Zweite Weltkrieg macht auch vor Cham nicht halt. Im März und April 1945 erlebt die Stadt mehrere Tiefflieger- und Bombenangriffe. Viele Heimatvertriebene aus Schlesien und dem Sudetenland finden bald hier ihre neue Heimat. 1945 gerät so der Oberschlesier Heinz Piontek in Kötzting in US-Kriegsgefangenschaft und marschiert durch Cham, wo er „eine Zwischenstation“ einlegt („Schon der erste, bei dem wir anklopften, ließ uns gutmütig eintreten“), bis es weiter nach Waldmünchen geht, wo der spätere Dichter einige Zeit lebt. Im Sommer 1959 dreht der Schweizer Regisseur Bernhard Wicki nach der Romanvorlage von Manfred Gregor in Cham den gleichnamigen Anti-Kriegsfilm Die Brücke. Drehorte sind die alte Florian-Geyer-Brücke über dem Regen (1991 abgerissen), die Innenstadt und das damalige Gelände des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums.
1960 macht Herbert Achternbusch hier sein Abitur. 1966 wird in Cham der heute in Berlin lebende Kriminalschriftsteller Richard Fasten geboren. Für Thomas Dobler, Jahrgang 1960, Autor und späterer Journalist des Neuen Tages in der Redaktion Schwandorf, wird Cham (ab 1979) ebenfalls zum Katalysator. Er schreibt, fotografiert (1978 Ungeschriebene Texte, ungemalte Bilder, zus. mit Karl von Grafenstein), vor allem aber macht er dort 1980 sein Abitur. Aus zahlreichen seiner Texte (Kleinstadt-Literaturbeiträge, 1980) gestaltet der Bayerische Rundfunk die zwischen 1968 bis 1984 bestehende Literatur- und Musiksendung „Pop Sunday“. In der Chamer Stadtbibliothek findet zudem eine erste Autorenlesung statt.
Der Filmregisseur, Drehbuchautor und Illustrator Daniel Stieglitz (*1980) ist ebenfalls gebürtiger Chamer, 2003 wird sein Thriller Happy End – Jede Geschichte braucht ein Ende ebendort gedreht. 2015 entsteht die bayerische Filmkomödie De Überbliema oder ois bleibt besser nach dem Drehbuch von Gabriele Kiesl, die in Cham-Schachendorf das Literaturcafé „Tintenfassl“ betreibt. Aus Waffenbrunn/Lkr. Cham und Cham selbst stammt Thomas Muggenthaler (*1956), der als Autor und Journalist des Bayerischen Rundfunks für das Studio Ostbayern arbeitet. Im nahegelegenen Wald lebt und schreibt Harald Grill Mundartgedichte und Erzählungen.
Bernhard Setzwein arbeitet seit 1990 als bayerisch-böhmischer Grenzgänger in Waldmünchen/Lkr. Cham (jetzt wohnhaft in Cham). Um den Bereich des Forstamts Waldmünchen kreist auch der Roman Schweigend steht der Wald (2013) des Karlsruher Autors Wolfram Fleischhauer (*1961), worin die Forststudentin Anja Grimm nach dem Verschwinden ihres Vaters forscht und dabei im Waldstück „Haingries“ entdeckt, dass im April 1945 eine Dorf-Miliz sechzehn ehemalige KZ-Häftlinge erschlagen hat: „Diese Grimm liest den Wald so wie keiner von uns“, so der Roman.
Sekundärliteratur:
Baumeister, Franz (1982): Graf Nikolaus von Luckner. Der französische Marschall aus dem Bayerischen Wald. In: Oberpfälzer Heimat 26, S. 158-162.
Böck, Emmi (1986): Sagen aus der Oberpfalz. Aus der Literatur gesammelt und herausgegeben. Regensburg.
Bosl, Karl (1989): Cham. Die Geschichte der Stadt und des Umlandes in 1200 Jahren. Stuttgart.
Bullemer, Timo (2003): Die hiesigen Juden sind in Cham alteingesessen... Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Hg. vom Stadtarchiv Cham (Bausteine zur Geschichte und Kultur der Stadt Cham, 1). Cham.
Muggenthaler, Hans (1960): Das alte Cham. Skizze zur Entstehung der Stadt. In: Oberpfälzer Heimat 5, S. 44-56.
Muggenthaler, Hans; Gsellhofer, Franz Xaver (1967): Unser Cham. Kurzgefasste Darstellung der Chamer Stadtgeschichte von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Cham.
Oberhauser, Fred; Kahrs, Axel (2008): Literarischer Führer Deutschland. Frankfurt am Main/Leipzig, S. 283f.
Oker, Eugen (1983): Glockenkrieg um ein Kriegslied. In: Bayern, wo's kaum einer kennt. Bayerische Raritäten. Bd. 2. München.
Ostermann, Rainer (2015): Kriegsende in der Oberpfalz. Ein historisches Tagebuch. Mit einem Vorw. von Albert von Schirnding. Regensburg, S. 55, 71, 77, 131, 134, 148 und 169.
Setzwein, Bernhard; Hruby, Josef (1993): Zwischen Radbuza und Regen. Ein bayerisch-böhmisches Lesebuch. Amberg.
Externe Links:
Der Burg- und Stadtname Cham bzw. Camma ist keltischen Ursprungs (Kambos) und bedeutet „an der Kurve“ oder „Krümmung“. Die „Mark Camma“ (erstmals 1055 genannt) ist zur Zeit der Agilolfinger (6. bis 8. Jahrhundert) Herzogsland und gehört zum bayerischen „Nordgau“. 748 gründen Benediktinermönche aus dem Regensburger Kloster St. Emmeram eine Zelle. „Aus drei Wurzeln“ (Hans Muggenthaler) entsteht später im 12. bzw. 13. Jahrhundert das heutige Cham: aus der Reichsburg Camma am Galgenberg, dem Kloster Chammünster und dem Bauern-Markt Altenmarkt.
Während der Hussitenkriege erleben die Chamer Bürger harte Zeiten. 1429 gelingt einem Ritterheer des Deutschen Ordens ein Sieg über die Hussiten. 1489 gründen Adelige im Bayerischen Wald den „Löwlerbund“, eine Adelsgesellschaft, die gegen den bayerischen Herzog Albrecht IV. gerichtet ist. Zahlreiche von der Ingolstädterin Emmi Böck (1932-2002) gesammelte Sagen aus Cham und dem Chamer Land (Sagen aus der Oberpfalz) lokalisieren die Handlungsorte (Cham, Chamerau, Chameregg, Chammünster).
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wird Cham zur „kleinen Festung“ an der Heeresstraße von Böhmen nach Süddeutschland. Im Österreichischen Erbfolgekrieg operieren hier die berüchtigten Panduren unter Franz Freiherr von der Trenck. In Waldmünchen erinnert alljährlich das Freilichtspiel Trenck der Pandur vor Waldmünchen 1742 von Karl Jentsch an das Ereignis.
Am 11. Januar 1722 wird in Cham der Gastwirtssohn Nikolaus Luckner geboren, der als künftiger Graf Nikolaus von Luckner und französischer Marschall (gest. 1794) von Leutnant Rouget de Lisle 1792 den „Chant de guerre pour l’armée du Rhin“ – den Kriegsgesang für die Rheinarmee – gewidmet erhält, der drei Jahre später zur französischen Nationalhymne „Marseillaise“ wird. Diese ertönt noch heute täglich um 12.05 Uhr vom Glockenspiel des Chamer Rathausturmes auf dem Marktplatz.
Aus Rötz/Lkr. Cham stammt Marcelin Sturm, zuletzt Pfarrprovisor in Hiltersried (Lieder zum Theil in baerischer Mundart, 1819). Auf der Schwarzenburg bei Rötz finden seit 1996 wieder die Schwarzenburger Freilichtspiele über den einstigen Burgherrn Heinrich von Guttenstein statt (Der Guttensteiner). 1809 veröffentlicht der Jurist, Regierungsbeamte und Verfasser vaterländischer Schauspiele Joseph von Destouches (1767-1832) seine Statistische Beschreibung der Oberpfalz, die u.a. Stimmungsbilder über die Flößerei auf dem Fluss Regen und die Bürger von Waldmünchen abgibt.
Im Mai 1833 muss der französische Dichter der Frühromantik und royalistische Politiker Francois René de Chateaubriand (1768-1848) mit seinem Sekretär Hyacinthe drei Tage in Waldmünchen zubringen („von Prag trennten mich lediglich noch fünfzig Meilen“), da er vom Zoll wegen einer fehlenden Aufenthaltsbescheinigung aufgehalten wird. Chateaubriand scheint es, „als bliebe die Sonne plötzlich stehen“. Sein Bericht Mémoires d´outre-tombe (dt. „Von jenseits des Grabes“, 1850) wird Weltliteratur. Eine Gedenktafel am Pfarramt, dem ehemaligen Post-Gasthof, erinnert noch heute daran. Am Palmsonntag vor Ostern 1845 erlebt der „Waldlerstudent“ Maximilian Schmidt, genannt Waldschmidt, auf dem Weg nach Cham einen „böhmischen Schneesturm“, wo ihn später die Familie des Zollbeamten Lammerer wieder reisetauglich macht (Clasmacherleut‘. Culturbild aus dem bayerischen Walde, 1869).
1861 erhält Cham einen Eisenbahnanschluss und die Industrialisierung nimmt ihren Lauf. Obgleich 1863 in Fürth geboren, ist August Sperl der Oberpfälzer Erzähler mit Chamer Vorfahren, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen, wo ein „Conrad Spörl“ Schultheiß war. Die Eisenbahn benutzen Friedrich Nietzsche und sein Freund Erwin Rohde auf ihrer „Reise in den Böhmerwald“. Vor Chammünster sind die beiden Wanderer von den „Totenbrettern“ angetan: „o wandrer stehe still, Bet‘ ein Vaterunser, ist nit viel“. Der Bahnhof von Cham findet zudem in Franz Kafkas Reisetagebüchern (August 1911 auf der Reise nach Lugano – von Pilsen aus kommend) Erwähnung: „Erinnerung an das strafhausähnliche Stationsgebäude in Cham, dessen Aufschrift in biblischem Ernst ausgeführt ist.“ Noch heute hält hier auf dem Weg nach Prag der „Franz-Kafka-Express“.
Im nahegelegenen Schloss Loifling bei Cham entsteht der historische Waldlerroman Elendsvolk des Malers und Heimatdichters Georg Achtelstetter (1883-1973). Karl Stern, späterer kanadischer Professor für Psychiatrie und Neurologie, verewigt in seiner romanhaften Autobiographie Die Feuerwolke (1954) seine Kindheit und Jugend in seinem Geburtsort Cham.
Vor Bombenangriffen Schutz suchend zieht der von den Nazis verfolgte Ewald Gerhard Seeliger (1877-1959), Freund von Richard Dehmel, nach Cham. Sein Handbuch des Schwindels (1932) sorgt für Furore. Sein größter Erfolg aber ist der Roman Peter Voss, der Millionendieb (1913), der bis 1945 dreimal erfolgreich verfilmt wird.
Der Zweite Weltkrieg macht auch vor Cham nicht halt. Im März und April 1945 erlebt die Stadt mehrere Tiefflieger- und Bombenangriffe. Viele Heimatvertriebene aus Schlesien und dem Sudetenland finden bald hier ihre neue Heimat. 1945 gerät so der Oberschlesier Heinz Piontek in Kötzting in US-Kriegsgefangenschaft und marschiert durch Cham, wo er „eine Zwischenstation“ einlegt („Schon der erste, bei dem wir anklopften, ließ uns gutmütig eintreten“), bis es weiter nach Waldmünchen geht, wo der spätere Dichter einige Zeit lebt. Im Sommer 1959 dreht der Schweizer Regisseur Bernhard Wicki nach der Romanvorlage von Manfred Gregor in Cham den gleichnamigen Anti-Kriegsfilm Die Brücke. Drehorte sind die alte Florian-Geyer-Brücke über dem Regen (1991 abgerissen), die Innenstadt und das damalige Gelände des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums.
1960 macht Herbert Achternbusch hier sein Abitur. 1966 wird in Cham der heute in Berlin lebende Kriminalschriftsteller Richard Fasten geboren. Für Thomas Dobler, Jahrgang 1960, Autor und späterer Journalist des Neuen Tages in der Redaktion Schwandorf, wird Cham (ab 1979) ebenfalls zum Katalysator. Er schreibt, fotografiert (1978 Ungeschriebene Texte, ungemalte Bilder, zus. mit Karl von Grafenstein), vor allem aber macht er dort 1980 sein Abitur. Aus zahlreichen seiner Texte (Kleinstadt-Literaturbeiträge, 1980) gestaltet der Bayerische Rundfunk die zwischen 1968 bis 1984 bestehende Literatur- und Musiksendung „Pop Sunday“. In der Chamer Stadtbibliothek findet zudem eine erste Autorenlesung statt.
Der Filmregisseur, Drehbuchautor und Illustrator Daniel Stieglitz (*1980) ist ebenfalls gebürtiger Chamer, 2003 wird sein Thriller Happy End – Jede Geschichte braucht ein Ende ebendort gedreht. 2015 entsteht die bayerische Filmkomödie De Überbliema oder ois bleibt besser nach dem Drehbuch von Gabriele Kiesl, die in Cham-Schachendorf das Literaturcafé „Tintenfassl“ betreibt. Aus Waffenbrunn/Lkr. Cham und Cham selbst stammt Thomas Muggenthaler (*1956), der als Autor und Journalist des Bayerischen Rundfunks für das Studio Ostbayern arbeitet. Im nahegelegenen Wald lebt und schreibt Harald Grill Mundartgedichte und Erzählungen.
Bernhard Setzwein arbeitet seit 1990 als bayerisch-böhmischer Grenzgänger in Waldmünchen/Lkr. Cham (jetzt wohnhaft in Cham). Um den Bereich des Forstamts Waldmünchen kreist auch der Roman Schweigend steht der Wald (2013) des Karlsruher Autors Wolfram Fleischhauer (*1961), worin die Forststudentin Anja Grimm nach dem Verschwinden ihres Vaters forscht und dabei im Waldstück „Haingries“ entdeckt, dass im April 1945 eine Dorf-Miliz sechzehn ehemalige KZ-Häftlinge erschlagen hat: „Diese Grimm liest den Wald so wie keiner von uns“, so der Roman.
Baumeister, Franz (1982): Graf Nikolaus von Luckner. Der französische Marschall aus dem Bayerischen Wald. In: Oberpfälzer Heimat 26, S. 158-162.
Böck, Emmi (1986): Sagen aus der Oberpfalz. Aus der Literatur gesammelt und herausgegeben. Regensburg.
Bosl, Karl (1989): Cham. Die Geschichte der Stadt und des Umlandes in 1200 Jahren. Stuttgart.
Bullemer, Timo (2003): Die hiesigen Juden sind in Cham alteingesessen... Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Hg. vom Stadtarchiv Cham (Bausteine zur Geschichte und Kultur der Stadt Cham, 1). Cham.
Muggenthaler, Hans (1960): Das alte Cham. Skizze zur Entstehung der Stadt. In: Oberpfälzer Heimat 5, S. 44-56.
Muggenthaler, Hans; Gsellhofer, Franz Xaver (1967): Unser Cham. Kurzgefasste Darstellung der Chamer Stadtgeschichte von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Cham.
Oberhauser, Fred; Kahrs, Axel (2008): Literarischer Führer Deutschland. Frankfurt am Main/Leipzig, S. 283f.
Oker, Eugen (1983): Glockenkrieg um ein Kriegslied. In: Bayern, wo's kaum einer kennt. Bayerische Raritäten. Bd. 2. München.
Ostermann, Rainer (2015): Kriegsende in der Oberpfalz. Ein historisches Tagebuch. Mit einem Vorw. von Albert von Schirnding. Regensburg, S. 55, 71, 77, 131, 134, 148 und 169.
Setzwein, Bernhard; Hruby, Josef (1993): Zwischen Radbuza und Regen. Ein bayerisch-böhmisches Lesebuch. Amberg.