42. Erlanger Poetenfest vom 25. bis 28. August 2022
Literatur und Politik gehen traditionell am letzten Augustwochenende in Erlangen eine enge Verbindung ein: Vom 25. bis 28. August findet das 42. Erlanger Poetenfest statt – über 100 Gäste werden in diesem Jahr erwartet. Nach zwei coronabedingten Sonderausgaben wird das Literaturfestival wieder in gewohnter Weise rund um den Schlossgarten veranstaltet. An den langen Lesenachmittagen präsentieren unter anderem Fatma Aydemir, Thommie Bayer, Theresia Enzensberger, Abbas Khider, Shelly Kupferberg, Simone Lappert, Ana Marwan, Jürgen Nendza, Katerina Poladjan, Ronja von Rönne, Julia Schoch und Ernest Wichner ihre Neuerscheinungen. Autor*innenporträts sind Helga Schubert und Norbert Gstrein gewidmet. Die Gespräche und Diskussionen sind vom Krieg in der Ukraine geprägt, es geht um mediale Vermittlung, neue Waffensysteme und Pazifismus, aber auch um neue Männerbilder und pandemische Lehren. Die traditionelle Sonntagsmatinee beschäftigt sich mit Freiheit und Europa, das Aktuelle Podium mit dem Thema Verzicht. Zu Sonderveranstaltungen kommen die Nobelpreisträgerin Herta Müller, der Journalist Can Dündar, der Schriftsteller Wladimir Kaminer sowie die Journalistin Petra Gerster und der Publizist Christian Nürnberger, die sich mit diskriminierungsfreier Sprache und Identitätspolitik befassen. Zum Programm des Festivals, zu dem rund 12.000 Besucher*innen erwartet werden, zählen auch die Bayern 2-Nacht der Poesie, die Erlanger Übersetzer*innenwerkstatt, Ausstellungen, Filme und ein Programm für Kinder und Familien.
Zum Auftakt des 42. Erlanger Poetenfests präsentiert der Bayerische Rundfunk die Bayern 2-Nacht der Poesie, diesmal unter dem Motto „Poesie und Politik“. Ulrike Draesner, Thomas Gsella, Julia Mantel, Olga Radetzkaja und Edgar Wasser sind im Markgrafentheater zu Gast. Der zweite Poetenfest-Abend (26.8., 20:30 Uhr) ist der Schriftstellerin Helga Schubert gewidmet, die mit Dirk Kruse über Leben und Werk sowie über ihre späte Bachmannpreis-Ehrung spricht. Mit dem österreichischen Schriftsteller Norbert Gstrein, der frisch zum Poetenfest einen neuen Roman mitbringt, unterhält sich Maike Albath (27.8., 20:30 Uhr) und zum Abschluss des Poetenfests sprechen Petra Gerster und Christian Nürnberger über diskriminierungsfreies Sprechen und die Abbildung pluraler Wirklichkeit in unserer Sprache (28.8., 20:00 Uhr).
An den langen Lesenachmittagen im Schlossgarten (27.8. und 28.8.) werden im halbstündigen Rhythmus aus ihren Neuerscheinungen vortragen: Fatma Aydemir, Thommie Bayer, Daniela Dröscher, Theresia Enzensberger, Alexa Hennig von Lange, Behzad Karim Khani, Abbas Khider, Martin Kordić, Shelly Kupferberg, Simone Lappert, die Gewinnerin des Ingeborg-Bachmann-Preises Ana Marwan, Jürgen Nendza, Katerina Poladjan, Ronja von Rönne, Slata Roschal, Julia Schoch, Stefanie vor Schulte, Gün Tank, Ernest Wichner und Judith Zander. Für Kinder und Jugendliche lesen Franziska Biermann, Akram El-Bahay, Sven Gerhardt, Kirsten Reinhardt, Jens Sparschuh, Susanne Weber sowie Dita Zipfel und Bea Davies. Bei POEDU können Kinder in einer Werkstatt Gedichte schreiben und beim Poetenfest vortragen. Zu Gast in der Achtzehnten Erlanger Übersetzer*innenwerkstatt sind Ali Abdollahi, Alexandru Bulucz, Friederike von Criegern, Stefan Moster, Alla Paslawaska, Halyna Petrosanyak, Luis Ruby, Jörg Schulte und Alois Woldan.
Beim aktuellen Podium diskutieren in diesem Jahr Christoph Antweiler, Brigitte Knopf (angefr.), Philipp Lepenies und Veronika Settele über „Verzicht“. „Freiheit und Europa“ lautet der Titel der von Nana Brink moderierten Sonntagsmatinee mit Donatella Di Cesare, Herfried Münkler, Katja Petrowskaja und Krzysztof Wojciechowski. Über sein Verhältnis zur russischen Heimat spricht der Schriftsteller Wladimir Kaminer. Thomas Dworzak, Annekathrin Kohout und Gabriele Riedle beschäftigen sich mit der medialen Vermittlung von Krieg; Lehren aus zweieinhalb Jahren Corona-Management sind Gegenstand eines Gesprächs mit Sabine Rennefanz und Jakob Maske. Tobias Haberl und Boris von Heesen untersuchen, was „toxische Männlichkeit“ weltweit anrichtet. Über moderne Waffensysteme und ethische Fragen sprechen Nora Bossong und Sönke Neitzel; bei „Kein Pazifismus nirgends?“ fragen sich Donatella Di Cesare, Ralf Fücks (angefr.) und Herfried Münkler, ob die Utopie noch zu retten ist.
Die deutschsprachige Literatur war noch nie so bunt wie heute. Darüber sprechen Sharon Dodua Otoo, Sasha Marianna Salzmann und Mithu Sanyal mit Anne-Dore Krohn. Der Journalist Can Dündar und der Zeichner Mohamed Anwar dokumentieren in ihrer Graphic Novel Erdoğan den Weg der Türkei zu einem autoritären islamistischen Staat. Vor dem Hintergrund ihrer eigenen Erfahrungen spricht Herta Müller mit Florian Felix Weyh über „Muster der Diktatur, die die Menschen kaputt machen“. Bei „Aber ich lebe“ liest die Holocaust-Überlebende Emmie Arbel aus ihren Erinnerungen, im Anschluss zeigt Barbara Yelin ihre gleichnamige Graphic Novel und spricht mit Matthias Heyl. Dass Literatur nicht kompliziert oder verrätselt sein muss, beweisen Tonio Schachinger und Julia Schoch mit Literatur in Einfacher Sprache. Beim Podcast „Das Lesen der Anderen“ von Christian Möller ist Nora Bossong zu Gast.
Bettina Flitner erzählt von ihrer Beziehung zu ihrer Schwester, die sich das Leben nahm. Gabriele Riedle lässt eine Kriegsreporterin über ihren Beruf reflektieren. Beide Gespräche führt Herbert Heinzelmann. Florian Felix Weyh fragt Christoph Antweiler, ob man angesichts der Einflüsse des Menschen auf die Erde von einem „Anthropozän“ sprechen muss; in Ines Geipels „Schöner neuer Himmel“ geht es hingegen um die Eroberung des Weltraums. Der Open Air Poetry Slam präsentiert einige der besten Literatur-Performer*innen und das Bayern 2-Büchermagazin „Diwan“ macht wieder in Erlangen Station. In Zusammenarbeit mit den Lamm-Lichtspielen wird eine Reihe von Literaturverfilmungen gezeigt, Grace Ellen Barkey/Needcompany gastiert im Experimentiertheater und Pavel Semchenko, Mitglied der Theatergruppe Akhe, performt „Visual Poetry“ im öffentlichen Raum. Musikalisch umrahmt wird das 42. Erlanger Poetenfest vom New Global Ensemble.
Dem Wandel der Sprache ist die Ausstellung „Vielfraß meets Butterkeks – Von der Reiselust der Wörter“ im Stadtmuseum Erlangen gewidmet. Die für den Internationalen Comic-Salon erstellte und bundesweit beachtete Dokumentation „Aber ich lebe. Den Holocaust erinnern“ zeichnet ein Buchprojekt nach, für das renommierte internationale Comic-Künstler*innen und Holocaust-Überlebende zusammengearbeitet haben. Ebenfalls vom Internationalen Comic-Salon übernommen ist die Ausstellung „TONTO: Bohren in Welt“. Im Kunstverein zeigt die Fotografin Bettina Flitner „Boatpeople“, bibliophile Kostbarkeiten bietet die Ausstellung „Druck & Buch“.
Die Moderator*innen des 42. Erlanger Poetenfests sind Maike Albath, Martina Boette-Sonner, Michael Braun, Nana Brink, Herbert Heinzelmann, Hauke Hückstädt, Adil Kaya, Anne-Dore Krohn, Dirk Kruse, Adrian La Salvia, Stephanie Metzger, Hajo Steinert und Florian Felix Weyh.
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Literatur und Politik gehen traditionell am letzten Augustwochenende in Erlangen eine enge Verbindung ein: Vom 25. bis 28. August findet das 42. Erlanger Poetenfest statt – über 100 Gäste werden in diesem Jahr erwartet. Nach zwei coronabedingten Sonderausgaben wird das Literaturfestival wieder in gewohnter Weise rund um den Schlossgarten veranstaltet. An den langen Lesenachmittagen präsentieren unter anderem Fatma Aydemir, Thommie Bayer, Theresia Enzensberger, Abbas Khider, Shelly Kupferberg, Simone Lappert, Ana Marwan, Jürgen Nendza, Katerina Poladjan, Ronja von Rönne, Julia Schoch und Ernest Wichner ihre Neuerscheinungen. Autor*innenporträts sind Helga Schubert und Norbert Gstrein gewidmet. Die Gespräche und Diskussionen sind vom Krieg in der Ukraine geprägt, es geht um mediale Vermittlung, neue Waffensysteme und Pazifismus, aber auch um neue Männerbilder und pandemische Lehren. Die traditionelle Sonntagsmatinee beschäftigt sich mit Freiheit und Europa, das Aktuelle Podium mit dem Thema Verzicht. Zu Sonderveranstaltungen kommen die Nobelpreisträgerin Herta Müller, der Journalist Can Dündar, der Schriftsteller Wladimir Kaminer sowie die Journalistin Petra Gerster und der Publizist Christian Nürnberger, die sich mit diskriminierungsfreier Sprache und Identitätspolitik befassen. Zum Programm des Festivals, zu dem rund 12.000 Besucher*innen erwartet werden, zählen auch die Bayern 2-Nacht der Poesie, die Erlanger Übersetzer*innenwerkstatt, Ausstellungen, Filme und ein Programm für Kinder und Familien.
Zum Auftakt des 42. Erlanger Poetenfests präsentiert der Bayerische Rundfunk die Bayern 2-Nacht der Poesie, diesmal unter dem Motto „Poesie und Politik“. Ulrike Draesner, Thomas Gsella, Julia Mantel, Olga Radetzkaja und Edgar Wasser sind im Markgrafentheater zu Gast. Der zweite Poetenfest-Abend (26.8., 20:30 Uhr) ist der Schriftstellerin Helga Schubert gewidmet, die mit Dirk Kruse über Leben und Werk sowie über ihre späte Bachmannpreis-Ehrung spricht. Mit dem österreichischen Schriftsteller Norbert Gstrein, der frisch zum Poetenfest einen neuen Roman mitbringt, unterhält sich Maike Albath (27.8., 20:30 Uhr) und zum Abschluss des Poetenfests sprechen Petra Gerster und Christian Nürnberger über diskriminierungsfreies Sprechen und die Abbildung pluraler Wirklichkeit in unserer Sprache (28.8., 20:00 Uhr).
An den langen Lesenachmittagen im Schlossgarten (27.8. und 28.8.) werden im halbstündigen Rhythmus aus ihren Neuerscheinungen vortragen: Fatma Aydemir, Thommie Bayer, Daniela Dröscher, Theresia Enzensberger, Alexa Hennig von Lange, Behzad Karim Khani, Abbas Khider, Martin Kordić, Shelly Kupferberg, Simone Lappert, die Gewinnerin des Ingeborg-Bachmann-Preises Ana Marwan, Jürgen Nendza, Katerina Poladjan, Ronja von Rönne, Slata Roschal, Julia Schoch, Stefanie vor Schulte, Gün Tank, Ernest Wichner und Judith Zander. Für Kinder und Jugendliche lesen Franziska Biermann, Akram El-Bahay, Sven Gerhardt, Kirsten Reinhardt, Jens Sparschuh, Susanne Weber sowie Dita Zipfel und Bea Davies. Bei POEDU können Kinder in einer Werkstatt Gedichte schreiben und beim Poetenfest vortragen. Zu Gast in der Achtzehnten Erlanger Übersetzer*innenwerkstatt sind Ali Abdollahi, Alexandru Bulucz, Friederike von Criegern, Stefan Moster, Alla Paslawaska, Halyna Petrosanyak, Luis Ruby, Jörg Schulte und Alois Woldan.
Beim aktuellen Podium diskutieren in diesem Jahr Christoph Antweiler, Brigitte Knopf (angefr.), Philipp Lepenies und Veronika Settele über „Verzicht“. „Freiheit und Europa“ lautet der Titel der von Nana Brink moderierten Sonntagsmatinee mit Donatella Di Cesare, Herfried Münkler, Katja Petrowskaja und Krzysztof Wojciechowski. Über sein Verhältnis zur russischen Heimat spricht der Schriftsteller Wladimir Kaminer. Thomas Dworzak, Annekathrin Kohout und Gabriele Riedle beschäftigen sich mit der medialen Vermittlung von Krieg; Lehren aus zweieinhalb Jahren Corona-Management sind Gegenstand eines Gesprächs mit Sabine Rennefanz und Jakob Maske. Tobias Haberl und Boris von Heesen untersuchen, was „toxische Männlichkeit“ weltweit anrichtet. Über moderne Waffensysteme und ethische Fragen sprechen Nora Bossong und Sönke Neitzel; bei „Kein Pazifismus nirgends?“ fragen sich Donatella Di Cesare, Ralf Fücks (angefr.) und Herfried Münkler, ob die Utopie noch zu retten ist.
Die deutschsprachige Literatur war noch nie so bunt wie heute. Darüber sprechen Sharon Dodua Otoo, Sasha Marianna Salzmann und Mithu Sanyal mit Anne-Dore Krohn. Der Journalist Can Dündar und der Zeichner Mohamed Anwar dokumentieren in ihrer Graphic Novel Erdoğan den Weg der Türkei zu einem autoritären islamistischen Staat. Vor dem Hintergrund ihrer eigenen Erfahrungen spricht Herta Müller mit Florian Felix Weyh über „Muster der Diktatur, die die Menschen kaputt machen“. Bei „Aber ich lebe“ liest die Holocaust-Überlebende Emmie Arbel aus ihren Erinnerungen, im Anschluss zeigt Barbara Yelin ihre gleichnamige Graphic Novel und spricht mit Matthias Heyl. Dass Literatur nicht kompliziert oder verrätselt sein muss, beweisen Tonio Schachinger und Julia Schoch mit Literatur in Einfacher Sprache. Beim Podcast „Das Lesen der Anderen“ von Christian Möller ist Nora Bossong zu Gast.
Bettina Flitner erzählt von ihrer Beziehung zu ihrer Schwester, die sich das Leben nahm. Gabriele Riedle lässt eine Kriegsreporterin über ihren Beruf reflektieren. Beide Gespräche führt Herbert Heinzelmann. Florian Felix Weyh fragt Christoph Antweiler, ob man angesichts der Einflüsse des Menschen auf die Erde von einem „Anthropozän“ sprechen muss; in Ines Geipels „Schöner neuer Himmel“ geht es hingegen um die Eroberung des Weltraums. Der Open Air Poetry Slam präsentiert einige der besten Literatur-Performer*innen und das Bayern 2-Büchermagazin „Diwan“ macht wieder in Erlangen Station. In Zusammenarbeit mit den Lamm-Lichtspielen wird eine Reihe von Literaturverfilmungen gezeigt, Grace Ellen Barkey/Needcompany gastiert im Experimentiertheater und Pavel Semchenko, Mitglied der Theatergruppe Akhe, performt „Visual Poetry“ im öffentlichen Raum. Musikalisch umrahmt wird das 42. Erlanger Poetenfest vom New Global Ensemble.
Dem Wandel der Sprache ist die Ausstellung „Vielfraß meets Butterkeks – Von der Reiselust der Wörter“ im Stadtmuseum Erlangen gewidmet. Die für den Internationalen Comic-Salon erstellte und bundesweit beachtete Dokumentation „Aber ich lebe. Den Holocaust erinnern“ zeichnet ein Buchprojekt nach, für das renommierte internationale Comic-Künstler*innen und Holocaust-Überlebende zusammengearbeitet haben. Ebenfalls vom Internationalen Comic-Salon übernommen ist die Ausstellung „TONTO: Bohren in Welt“. Im Kunstverein zeigt die Fotografin Bettina Flitner „Boatpeople“, bibliophile Kostbarkeiten bietet die Ausstellung „Druck & Buch“.
Die Moderator*innen des 42. Erlanger Poetenfests sind Maike Albath, Martina Boette-Sonner, Michael Braun, Nana Brink, Herbert Heinzelmann, Hauke Hückstädt, Adil Kaya, Anne-Dore Krohn, Dirk Kruse, Adrian La Salvia, Stephanie Metzger, Hajo Steinert und Florian Felix Weyh.