Ausstellung „Sole survivors & rare editions“ vom 24. September bis 23. Dezember 2021
Idee und Konzept: Dr. Karl-Georg Pfändtner und Wolfgang Mayer
Ein begleitendes Katalogbuch erscheint in unserer Reihe Cimeliensaal als Band 7.
Seit der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg (um 1400-1468) konnten Texte in größerer Anzahl völlig gleichartig reproduziert werden, ohne dass man sie von Hand abschrieb. Die Buchstaben, in Blei gegossen, waren nicht nur normiert, die einzelnen Typen waren identisch. Die Schönheit der um 1454 gedruckten Gutenbergbibel wurde bereits kurz nach der Fertigstellung der ersten Exemplare ebenso gerühmt wie die Auflagenhöhe.
Man spricht bei diesen frühen Drucken bis exakt zum Jahr 1500 von Inkunabeln (lat. incunabula, dt. Windeln, Wiege; daher auch Wiegendrucke, d.h. Erzeugnisse aus dem frühesten Zeitalter des Buchdrucks).
Trotz der Vervielfältigung und teils hoher Auflagen haben von diesen frühen Druckwerken oft wenige, ja, hat häufig nur ein einziges Exemplar, mitunter gar nur ein Fragment von einem einzigen Exemplar, ‚überlebt‘. Das gilt insbesondere für Gebrauchsliteratur, etwa Unterrichtsmaterialien, Ablassbriefe, Almanache, Beichtbüchlein oder Reiseliteratur, und für andere Druckwerke mit späteren besseren Editionen oder solche, die einem Zeitgeschmack unterliegen, deren Texte inzwischen veraltet oder auch z.T. nicht mehr lesbar waren.
Die Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, hervorgegangen aus der 1537 gegründeten Stadtbibliothek, ist international vor allem wegen ihrer Altbestände bekannt. Unter ihrer reichen Inkunabel-Sammlung ragen neben einigen, teils erst jüngst entdeckten Druckfragmenten Johannes Gutenbergs vor allem die Unika, die ‚sole survivors‘, heraus, insgesamt 43 weltweit nur hier überlieferte Erzeugnisse des frühen Buchdrucks, sowie neun nur bei uns nachgewiesene vollständige Ausgaben. Diese werden jetzt zum allerersten Mal zusammen präsentiert und bearbeitet, ergänzt durch 18 weitere, in Deutschland nur aus Augsburg bekannte Stücke sowie reich illuminierte, d.h. mit Deckfarben, Gold und Silber von Hand ausgemalte, und somit ebenso in ihrer Ausstattung unikale Inkunabeln aus Augsburg, Deutschland und Europa.
Sämtliche Unika sind digitalisiert und nun kostenfrei einseh- und durchblätterbar – in Katalog und Ausstellung via QR-Code aufzurufen – und erlauben Interessierten in allen Ländern der Erde einen Blick in die Welt des Buchdrucks von vor mehr als 500 Jahren.
Ausstellung „Sole survivors & rare editions“ vom 24. September bis 23. Dezember 2021>
Idee und Konzept: Dr. Karl-Georg Pfändtner und Wolfgang Mayer
Ein begleitendes Katalogbuch erscheint in unserer Reihe Cimeliensaal als Band 7.
Seit der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg (um 1400-1468) konnten Texte in größerer Anzahl völlig gleichartig reproduziert werden, ohne dass man sie von Hand abschrieb. Die Buchstaben, in Blei gegossen, waren nicht nur normiert, die einzelnen Typen waren identisch. Die Schönheit der um 1454 gedruckten Gutenbergbibel wurde bereits kurz nach der Fertigstellung der ersten Exemplare ebenso gerühmt wie die Auflagenhöhe.
Man spricht bei diesen frühen Drucken bis exakt zum Jahr 1500 von Inkunabeln (lat. incunabula, dt. Windeln, Wiege; daher auch Wiegendrucke, d.h. Erzeugnisse aus dem frühesten Zeitalter des Buchdrucks).
Trotz der Vervielfältigung und teils hoher Auflagen haben von diesen frühen Druckwerken oft wenige, ja, hat häufig nur ein einziges Exemplar, mitunter gar nur ein Fragment von einem einzigen Exemplar, ‚überlebt‘. Das gilt insbesondere für Gebrauchsliteratur, etwa Unterrichtsmaterialien, Ablassbriefe, Almanache, Beichtbüchlein oder Reiseliteratur, und für andere Druckwerke mit späteren besseren Editionen oder solche, die einem Zeitgeschmack unterliegen, deren Texte inzwischen veraltet oder auch z.T. nicht mehr lesbar waren.
Die Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, hervorgegangen aus der 1537 gegründeten Stadtbibliothek, ist international vor allem wegen ihrer Altbestände bekannt. Unter ihrer reichen Inkunabel-Sammlung ragen neben einigen, teils erst jüngst entdeckten Druckfragmenten Johannes Gutenbergs vor allem die Unika, die ‚sole survivors‘, heraus, insgesamt 43 weltweit nur hier überlieferte Erzeugnisse des frühen Buchdrucks, sowie neun nur bei uns nachgewiesene vollständige Ausgaben. Diese werden jetzt zum allerersten Mal zusammen präsentiert und bearbeitet, ergänzt durch 18 weitere, in Deutschland nur aus Augsburg bekannte Stücke sowie reich illuminierte, d.h. mit Deckfarben, Gold und Silber von Hand ausgemalte, und somit ebenso in ihrer Ausstattung unikale Inkunabeln aus Augsburg, Deutschland und Europa.
Sämtliche Unika sind digitalisiert und nun kostenfrei einseh- und durchblätterbar – in Katalog und Ausstellung via QR-Code aufzurufen – und erlauben Interessierten in allen Ländern der Erde einen Blick in die Welt des Buchdrucks von vor mehr als 500 Jahren.