Ausschreibung zum 26. Schwäbischen Kunstsommer vom 3. bis 11. August 2013
Lyrik von der Welt – ins Gedicht und zurück: „Meine Imagination ist ein Kloster, und ich bin der Mönch darin“, schreibt der große englische Romantiker John Keats in einem Brief an P. B. Shelley – und liefert damit ein Motto für sieben Tage lyrischen Schreibens in Irsee. Wie aber geschieht es, dass in diesem abgeschlossenen Rückzugsort plötzlich eine Welt, das große Ganze, enthalten ist – und dass umgekehrt etwas, das in Abgeschiedenheit und Stille entstand, einen Leser zu erreichen, zu berühren vermag? Das Gedicht als Klosterzelle, als eng umgrenzter Raum, in dem paradoxerweise plötzlich alles seinen Platz haben kann – und als Zelle auch in einem zweiten Sinn: Denn wie erwächst aus dem ersten Gedanken, dem ersten Bild, aus jener Keim-Zelle ein Gedicht, das diesen Namen verdient? Das Naheliegende ist oft das poetisch Ergiebigste; deshalb soll das Gelände genutzt werden, an dem wir uns aufhalten, die Details des Gebäudes und die seiner natürlichen Umgebung, Geschichten und Geschichte – und so in barocker Kulisse zu barocker Spielfreude gefunden werden.
Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf begrenzt. Jan Wagner leitet die Meisterklasse, täglich 9–12 Uhr und 15–18 Uhr, führt Arbeitsgespräche und unterstützt die Vorbereitung wie Begleitung der Teilnehmerlesungen während der Kunst-Sommernacht am Samstag, 10. August 17–23 Uhr.
Teilnahmebedingungen
Offenheit und Neugier, die Bereitschaft, eigene und fremde Texte vorzutragen, den Texten anderer zu lauschen und ein Gespräch über diese Gedichte und Dichtung generell zu führen.
Bewerbungsunterlagen
Maximal zehn Gedichte auf nicht mehr als zehn Seiten sowie sehr knappe biographische und (sofern vorhanden) bibliographische Angaben. Bewerbungsschluss ist der 13. Mai 2013.
Jan Wagner, 1971 in Hamburg geboren, lebt als Lyriker, Essayist und Übersetzer englischsprachiger Lyrik in Berlin; im Berlin Verlag erschienen die Gedichtbände Probebohrung im Himmel (2001), Guerickes Sperling (2004), Achtzehn Pasteten (2007), Australien (2010) sowie der Essayband Die Sandale des Propheten. Beiläufige Prosa (2011), bei Hanser Berlin Die Eulenhasser in den Hallenhäusern. Drei Verborgene (2012) sowie Bände mit Übersetzungen ausgewählter Gedichte von James Tate Der falsche Weg nach Hause (2004) von Matthew Sweeney Rosa Milch (2008) von Simon Armitage Zoom! (2011) und die Anthologie Lyrik von Jetzt (2003) zusammen mit Björn Kuhligk. Auszeichnungen: 2004 Mondseer Lyrikpreis, Anna-Seghers-Preis; 2005 Ernst-Meister-Preis; 2009 Wilhelm-Lehmann-Preis; 2011 Stipendium der Akademie Rom/Villa Massimo; Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Tübingen; Kranichsteiner Literaturpreis. Mehr über Jan Wagner unter www.literaturport.de.
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Lyrik von der Welt – ins Gedicht und zurück: „Meine Imagination ist ein Kloster, und ich bin der Mönch darin“, schreibt der große englische Romantiker John Keats in einem Brief an P. B. Shelley – und liefert damit ein Motto für sieben Tage lyrischen Schreibens in Irsee. Wie aber geschieht es, dass in diesem abgeschlossenen Rückzugsort plötzlich eine Welt, das große Ganze, enthalten ist – und dass umgekehrt etwas, das in Abgeschiedenheit und Stille entstand, einen Leser zu erreichen, zu berühren vermag? Das Gedicht als Klosterzelle, als eng umgrenzter Raum, in dem paradoxerweise plötzlich alles seinen Platz haben kann – und als Zelle auch in einem zweiten Sinn: Denn wie erwächst aus dem ersten Gedanken, dem ersten Bild, aus jener Keim-Zelle ein Gedicht, das diesen Namen verdient? Das Naheliegende ist oft das poetisch Ergiebigste; deshalb soll das Gelände genutzt werden, an dem wir uns aufhalten, die Details des Gebäudes und die seiner natürlichen Umgebung, Geschichten und Geschichte – und so in barocker Kulisse zu barocker Spielfreude gefunden werden.
Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf begrenzt. Jan Wagner leitet die Meisterklasse, täglich 9–12 Uhr und 15–18 Uhr, führt Arbeitsgespräche und unterstützt die Vorbereitung wie Begleitung der Teilnehmerlesungen während der Kunst-Sommernacht am Samstag, 10. August 17–23 Uhr.
Teilnahmebedingungen
Offenheit und Neugier, die Bereitschaft, eigene und fremde Texte vorzutragen, den Texten anderer zu lauschen und ein Gespräch über diese Gedichte und Dichtung generell zu führen.
Bewerbungsunterlagen
Maximal zehn Gedichte auf nicht mehr als zehn Seiten sowie sehr knappe biographische und (sofern vorhanden) bibliographische Angaben. Bewerbungsschluss ist der 13. Mai 2013.
Jan Wagner, 1971 in Hamburg geboren, lebt als Lyriker, Essayist und Übersetzer englischsprachiger Lyrik in Berlin; im Berlin Verlag erschienen die Gedichtbände Probebohrung im Himmel (2001), Guerickes Sperling (2004), Achtzehn Pasteten (2007), Australien (2010) sowie der Essayband Die Sandale des Propheten. Beiläufige Prosa (2011), bei Hanser Berlin Die Eulenhasser in den Hallenhäusern. Drei Verborgene (2012) sowie Bände mit Übersetzungen ausgewählter Gedichte von James Tate Der falsche Weg nach Hause (2004) von Matthew Sweeney Rosa Milch (2008) von Simon Armitage Zoom! (2011) und die Anthologie Lyrik von Jetzt (2003) zusammen mit Björn Kuhligk. Auszeichnungen: 2004 Mondseer Lyrikpreis, Anna-Seghers-Preis; 2005 Ernst-Meister-Preis; 2009 Wilhelm-Lehmann-Preis; 2011 Stipendium der Akademie Rom/Villa Massimo; Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Tübingen; Kranichsteiner Literaturpreis. Mehr über Jan Wagner unter www.literaturport.de.