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21.10.2019, 11:40 Uhr
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Fünftes deutsch-ukrainisches Schriftstellertreffen – 21. bis 29. Oktober 2019

EINE BRÜCKE AUS PAPIER steht für den Austausch mit Schriftsteller*innen und Künstler*innen in einem Land, von dem wir zu wenig wissen, das uns aber schnell vertraut werden kann. Nach vier deutsch-ukrainischen Schriftstellertreffen in der Ukraine stellt sich „Eine Brücke aus Papier“ 2019 erstmals in München vor. Dabei treten vom 21. bis 25. Oktober 2019 ukrainische und deutschsprachige Akteure aus Literatur und Kunst an verschiedenen Orten auf. Der Eintritt ist weitgehend frei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Am 28. und 29. Oktober wird das Projekt im Literaturhaus in Berlin fortgeführt.

Das Projekt entstand, als die Ukraine 2013/14 den Euromaidan, ein kämpferisches Bekenntnis zu Europa und zur Unabhängigkeit durchlebte, dann 2014 in einen bis heute andauernden Krieg gezwungen wurde, von dem man hierzulande nur wenig spricht. Dank der Beziehungen zu ukrainischen Schriftsteller*innen und Übersetzer*innen entwickelte sich ein intensiver Literaturaustausch über Sprachgrenzen hinweg: In jährlichen Treffen erfindet sich die „Brücke aus Papier“ immer wieder neu. Mehrheitlich sucht sie ostukrainische Städte auf – eine von den Teilnehmenden selbst getroffene Wahl. Sie wünschen sich, mit Kultur den Alltag der Menschen, die in der Nähe des Krieges leben, zu durchbrechen und wollen erfahren, was sie bewegt. Die diesjährige „Brücke aus Papier“, die sich mit Lesungen, Lyrik-Konzerten, Gesprächen, Vorträgen und einer Szenischen Lesung erstmals in Deutschland vorstellt, ist aus dieser Annäherung hervorgegangen. Es herrscht der Krieg als Thema vor. Die junge ukrainische Literatur hat eine Sprache für das Unsagbare gefunden hat. Eine Sprache, in der sie leuchtet und Mut macht. Die deutschsprachigen Schriftsteller*innen antworten im literarischen Zusammenschluss.

Die ukrainisch-deutsche Lyriknacht und die tagsüber stattfin­denden Veranstaltungen bei den Projektpartnern Stiftung Lyrik Kabinett werden simultan gedolmetscht. Auch bei den Auftritten in der Buchhandlung Lehmkuhl, im Muffatcafé und im Import Export werden Übersetzungen geleistet. Literaturübersetzer*innen gehören sichtbar diesem Bündnis ebenso an wie das Kunstprojekt von Lesja Zajac in München, die Kunstaktion „Single Star“ von Christian Schnurer in Mariupol, München und Berlin, und die Ausstellung einzigartiger Papierarbeiten von Olena Turyanska aus Lwiw im Literaturhaus Berlin.

Bernd Sibler, bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, betonte anlässlich dieses 5. Deutsch-Ukrainischen Schriftstellertreffens: „Literatur öffnet Türen, erweitert Horizonte und baut Brücken! Sie lädt uns ein zum Dialog und zur Diskussion. Dabei lernen wir uns selbst, unsere Haltungen, Einstellungen und Werte und auch die anderer Kulturen und Nationen kennen. Ich freue mich sehr, dass dieses deutsch-ukrainische Literatur- und Kunstprojekt mit seiner fünften Auflage nun in München Station macht und hier Menschen zusammenführt, bewegt und mitreißt.“

Schriftsteller:

UKRAINISCH:

Victoria Amelina
Juri Andruchowytsch
Oleh Kozarew
Taras Prochasko
Andrej Kurkow
Wladimir Rafejenko
Grigory Sementschuk
Oksana Sabuschko
Oleg Senzow
Olena Stiazhkina
Natalka Sniadanko
Oksana Stomina
Serhij Zhadan
Natalia Voroschbit

DEUTSCH:

Guido Hausmann
Nancy Hünger
Esther Kinsky
Alexander Milstein
Petra Morsbach
Bianca Kos
Kerstin Preiwuß
Noemi Schneider
Marion Poschmann

Übersetzer:

DEUTSCH – UKRAINISCH

Juri Durkot, Lwiw.
Chrystyna Nazarkewytsch, Lwiw.
Ludmila Nor, Lwiw.
Sofiya Onuvriv, Berlin.
Jurko Prochasko, Lwiw.
Natalka Sniadanko, Lwiw.
Natalija Schymon, Uschhorod.
Nelia Vakhovska, Kiew.
und weitere.

UKRAINISCH – DEUTSCH \ RUSSISCH – DEUTSCH

Claudia Dathe, Berlin.
David Drevs, München.
Juri Durkot, Lwiw.
Margarita Grinko, Siegen.
Beatrix Kersten, Amsterdam, Annahütte.
Alexander Kratochvil, Berlin.
Stefaniya Ptashnyk, Wien, Heidelberg, Lwiw.
Lydia Nagel, Berlin.
Sabine Stöhr, Berlin.
Maria Weissenböck, Wien.

Kooperations- und Projektpartner sind die Stiftung des Lyrik Kabinetts, die Buchhandlung Lehmkuhl, das Muffatwerk, die HALLE 6, das Import Export, die Münchner Volkshochschule, das Generalkonsulat der Ukraine München, das Valentin Karlstadt Musäum, das Goethe-Institut Ukraine, Kiew, die Kultura medialna, Dnipro, die Platforma TJU, Mariupol, das Halabuda N.G.O., Mariupol, die Stadt Mariupol und die Stadtbibliothek Mariupol sowie das Deutsche Generalkonsulat von Donezk.

Gefördert wird das Projekt vom Auswärtigen Amt, vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München. Die Buch­handlung Lentner sorgt für Büchertische.

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