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Literaturweg und Wanderausstellung zur Gruppe 47

Der „Literaturweg Gruppe 47“ in Waischenfeld (Fränkische Schweiz) ist ein Ergebnis des „Pulvermühlen-Jubiläums“ vom Oktober 2017. Die thematischen Metall-Stelen führen ab Sommer 2018 vom Ortszentrum Waischenfeld – am Fraunhofer Forschungscampus und der Hammermühle vorbei – in 5 Stationen bis zur Pulvermühle. Dort fand 1967 das offiziell letzte Treffen der berühmten „Gruppe 47“ statt. Sie hielt mit damals über 100 Teilnehmern (etwa 80 Autoren sowie Verleger, Kritiker, Journalisten und Gäste) – auf Einladung von Hans Werner Richter – ihr 29. Treffen ab. Mediengerecht spektakulär wurde es, weil zeitgleich eine Abordnung der Erlanger Studenten (SDS) auftrat, um die Literaten als „Dichtergreise“ anzupöbeln und aufzufordern, eine Anti-Springer-Resolution für mehr Meinungsfreiheit zu unterschreiben. Aber die Dichter waren längst selber an der Arbeit.

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Der Literaturweg greift die Arbeitsergebnisse der Jubiläumsausstellung (4 Stationen) auf und ergänzt sie um 1 Station, die das Jubiläumswochenende selbst zum Thema hat. Da das Pulvermühlenjahr 1967 durch den Aufmarsch der Erlanger SDS-Studenten politischen Charakter hatte und auch das offiziell letzte Treffen war, nimmt die Themenstruktur diesen Aspekt mit auf und ergänzt damit die charakteristischen Wesenszüge der Gruppengeschichte. Es wurde damit aber nicht nur Nachhaltigkeit für die Ergebnisse des ansonsten kurzen Jubiläums-Wochenendes geschaffen, sondern auch ein in Deutschland einmaliger Erinnerungsplatz an die Gruppe 47, die für die Nachkriegsliteratur und den Aufbau der noch jungen Demokratie eine so wichtige Rolle spielte.

Dieser Literaturweg steht in Form von 5x3 Roll-Ups (1.20 breit x 2m hoch) auch als Wanderausstellung für Ausleihzwecke zur Verfügung.

Ausstellung und Literaturweg wurden konzipiert von der (ehrenamtlichen) Kuratorin des Jubiläumswochenendes Dr. Karla Fohrbeck, die als Kulturpublizistin und Kulturpolitikerin biografisch und fachlich vielfache Berührungspunkte mit einzelnen Schriftstellern und der Berufspolitik von und für Schriftsteller aufzuweisen hat. U.a. verfasste sie 1970-1972 (mit Andreas J. Wiesand) im Auftrag von Rudolf Augstein und Fritz J. Raddatz beim damaligen SPIEGEL-Institut für Projektstudien den Autorenreport als empirische Basis für den Aufbau von Altersversorgung und Berufspolitik für Schriftsteller.

Dank an dieser Stelle auch für Kooperation und Beratung durch Michael Peter Hehl vom Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg, Dr. Frank Piontek und Patrick Ziegler. Das Copyright liegt bei Karla Fohrbeck.

Zu verweisen ist hier auf die  www.gruppe47.de, wo Sie die Kurzbiografien der beim Jubiläum 2017 anwesenden Autoren, Fotos, Protokolle, das ausführliche Programm, die Medienberichterstattung und Literaturhinweise finden (am besten gleich oben in die http-Zeile eingeben, das erspart eine längere Google-Suche).