Auftakt zum Literaturaustausch zwischen Polen und Bayern
Mit der Einladung an Andrzej Stasiuk, der als Polens wichtigster Gegenwartsschriftsteller der jüngeren Generation gilt und dessen Werk in vielen Titeln auf Deutsch vorliegt, soll ein anhaltender Austausch zwischen der Literatur aus Polen und Bayern initiiert werden. Um den Austauschgedanken zu signalisieren, wurden für die zwei Auftritte Andrzej Stasiuks zwei bayerische Schriftsteller gebeten – Dagmar Leupold in München und Franz Dobler in Sulzbach-Rosenberg – in Gespräch und Lesung der deutschen Texte als Gastgeber aufzutreten. Beide befassen sich schon länger mit der Literatur aus Polen und den Büchern Stasiuks. In kommenden Programmen, die in Polen und in Bayern durchgeführt werden, sollen weitere Schriftsteller, Übersetzer, Verlage und Literatureinrichtungen Mitspieler dieses Austauschs werden, der benachbarte Literaturlandschaften zusammenführen will.
Andrzej Stasiuk wurde 1960 in Warschau geboren und lebt heute in den Beskiden im südlichen Polen. In seinem legendären Debüt, dem Erzählband Mury Hebronu (Die Mauer von Hebron) von 1992, schreibt er über die Gewalt, die er im Gefängnis erlebte. Stasiuk war 1980 zur Armee eingezogen worden und nach neun Monaten desertiert, was ihm eine Haftzeit in Militär- und Zivilgefängnissen einbrachte. 1986 zog er nach Czarne, ein Bergdorf in den Beskiden. Gemeinsam mit seiner Frau gründete er dort den heute renommierten Czarne Verlag, der seit 1992 polnische und internationale Literatur und auch Stasiuks Bücher veröffentlicht. Auf Deutsch erscheinen sie seit 2000 im Suhrkamp Verlag. Neben anderen internationalen Preisen wurde Stasiuk 2005 der erstmals verliehene Adalbert-Stifter-Preis des Münchner Adalbert-Stifter-Vereins zuerkannt.
Stasiuk ist ein ruheloser Reisender, ein Wanderer, der sein Land immer wieder Richtung Süden und Osten verlässt und das Verschwinden der einstigen Welt in den Ländern des Balkan und Osteuropas in anklagender, trauernder, ironischer und selbstironischer Prosa festhält, für die er bei uns bekannt wurde. Von nicht abreißender literarischer Produktivität, lässt er ein Buch auf das andere folgen. Zuletzt erschienen der Roman Hinter der Blechwand (deutsch 2011) und die Aufzeichnungen Tagebuch, danach geschrieben (deutsch 2012). Hier setzt Stasiuk seine scharfen Beobachtungen der dramatischen Veränderung und unaufhaltsamen Auflösung gewachsener Strukturen in den Ländern des Balkan und Osteuropas fort. Gesprächspartner für Andrzej Stasiuk sind zwei bayerische Schriftsteller, Dagmar Leupold in München am 4. Februar und Franz Dobler am 6. Februar in Sulzbach-Rosenberg, die auch die Lesung der Texte übernehmen. Das Programm eröffnet den Literaturaustausch zwischen der Literatur aus Polen und Bayern.
Zum Projekt erscheint Anfang Januar 2013 ein Flyer. Weiter Infos unter kulturallmende.org.
Veranstalter: Kulturallmende gUG, Münchner Stadtbibliothek, Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg | Literaturhaus Oberpfalz, Suhrkamp Verlag, Adalbert-Stifter-Verein e.V.
Gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst aus Mitteln der Bayerischen Staatskanzlei
Auftakt zum Literaturaustausch zwischen Polen und Bayern>
Mit der Einladung an Andrzej Stasiuk, der als Polens wichtigster Gegenwartsschriftsteller der jüngeren Generation gilt und dessen Werk in vielen Titeln auf Deutsch vorliegt, soll ein anhaltender Austausch zwischen der Literatur aus Polen und Bayern initiiert werden. Um den Austauschgedanken zu signalisieren, wurden für die zwei Auftritte Andrzej Stasiuks zwei bayerische Schriftsteller gebeten – Dagmar Leupold in München und Franz Dobler in Sulzbach-Rosenberg – in Gespräch und Lesung der deutschen Texte als Gastgeber aufzutreten. Beide befassen sich schon länger mit der Literatur aus Polen und den Büchern Stasiuks. In kommenden Programmen, die in Polen und in Bayern durchgeführt werden, sollen weitere Schriftsteller, Übersetzer, Verlage und Literatureinrichtungen Mitspieler dieses Austauschs werden, der benachbarte Literaturlandschaften zusammenführen will.
Andrzej Stasiuk wurde 1960 in Warschau geboren und lebt heute in den Beskiden im südlichen Polen. In seinem legendären Debüt, dem Erzählband Mury Hebronu (Die Mauer von Hebron) von 1992, schreibt er über die Gewalt, die er im Gefängnis erlebte. Stasiuk war 1980 zur Armee eingezogen worden und nach neun Monaten desertiert, was ihm eine Haftzeit in Militär- und Zivilgefängnissen einbrachte. 1986 zog er nach Czarne, ein Bergdorf in den Beskiden. Gemeinsam mit seiner Frau gründete er dort den heute renommierten Czarne Verlag, der seit 1992 polnische und internationale Literatur und auch Stasiuks Bücher veröffentlicht. Auf Deutsch erscheinen sie seit 2000 im Suhrkamp Verlag. Neben anderen internationalen Preisen wurde Stasiuk 2005 der erstmals verliehene Adalbert-Stifter-Preis des Münchner Adalbert-Stifter-Vereins zuerkannt.
Stasiuk ist ein ruheloser Reisender, ein Wanderer, der sein Land immer wieder Richtung Süden und Osten verlässt und das Verschwinden der einstigen Welt in den Ländern des Balkan und Osteuropas in anklagender, trauernder, ironischer und selbstironischer Prosa festhält, für die er bei uns bekannt wurde. Von nicht abreißender literarischer Produktivität, lässt er ein Buch auf das andere folgen. Zuletzt erschienen der Roman Hinter der Blechwand (deutsch 2011) und die Aufzeichnungen Tagebuch, danach geschrieben (deutsch 2012). Hier setzt Stasiuk seine scharfen Beobachtungen der dramatischen Veränderung und unaufhaltsamen Auflösung gewachsener Strukturen in den Ländern des Balkan und Osteuropas fort. Gesprächspartner für Andrzej Stasiuk sind zwei bayerische Schriftsteller, Dagmar Leupold in München am 4. Februar und Franz Dobler am 6. Februar in Sulzbach-Rosenberg, die auch die Lesung der Texte übernehmen. Das Programm eröffnet den Literaturaustausch zwischen der Literatur aus Polen und Bayern.
Zum Projekt erscheint Anfang Januar 2013 ein Flyer. Weiter Infos unter kulturallmende.org.
Veranstalter: Kulturallmende gUG, Münchner Stadtbibliothek, Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg | Literaturhaus Oberpfalz, Suhrkamp Verlag, Adalbert-Stifter-Verein e.V.
Gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst aus Mitteln der Bayerischen Staatskanzlei