Literaturherbst Krumbach 2017 – 13. September bis 2. Dezember
Herz-OP, Flucht, Reformation, aber auch Krimis und gute Unterhaltung. Der Literaturherbst Krumbach findet 2017 vom 13. September bis zum 2. Dezember statt. Mit ingesamt 28 Veranstaltungen und Aktionen, unter anderem mit Lesungen von Frank Witzel und Asta Scheib oder Spoken-Word-Poesie mit der Poetry-Slam-Gruppe „iSlam“, wird an verschiedenen Veranstaltungsorten in der „lesenswerten Stadt“ über den gesamten Herbst Literarisches geboten.
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„Mit Bademantel“ werde er kommen, kündigt Sabine Turek an. Das lässt ahnen, dass beim Auftritt von Oliver Pötzsch am Mittwoch, 13. September, in der Krumbacher Raiffeisenbank der Humor wohl nicht zu kurz kommen wird. Humor hat viele Facetten, der vordergründige, auf schnellen Applaus zielende Gag ist in der digitalisierten Medienwelt der Gegenwart geradezu omnipräsent. Wir sehr der Humor aber bei einer Gratwanderung des Lebens zum Anker, mitunter auch zu einer Art Rettungsanker werden kann, wird bei einem Blick in das Buch „Meine Kur hat einen Schatten“, das Oliver Pötzsch zum Auftakt des Krumbacher Literaturherbstes 2017 in der Raiffeisenbank vorstellt, schnell sichtbar. Pötzsch, Jahrgang 1970, befand sich nach einer Herz-Bypass-Operation offensichtlich auf einer solchen Gratwanderung des Lebens. Sein Humor, auch umschrieben im vordergründig zweideutigen Titel „Meine Kur hat einen Schatten“, hilft ihm gewissermaßen oben zu bleiben auf dem Lebensgrat. Von vielen mitunter schwierigen Gratwanderungen des Lebens erzählt der kommende Literaturherbst mit seinen insgesamt 28 Veranstaltungen und Aktionen.
Einer Gratwanderung gleichen die gesellschaftlichen Verwerfungen der Gegenwart, die von Terrorismus, Armut und Flucht gezeichnet ist. Es ist nicht leicht, in dieser Zeit gegen Klischees anzukämpfen. Die Muslime der Gruppe „iSlam“, die am Freitag, 22. September, ab 20:00 Uhr im Stadtsaal beim Poetry Slam von Subkult auftreten, werden genau dies tun. Flucht ist kein ausschließliches Phänomen der Gegenwart. Das Leben der Heiligen Afra, die im dritten Jahrhundert ihre zypriotische Heimat verlassen musste und nach Augsburg kam, steht am Samstag, 23. September, ab 19:30 Uhr in der Veranstaltung mit Heiko Michael Hartmann und Stefan Barcsay im Krumbacher Schloss (Fachakademie) im Mittelpunkt. Sklaverei war in diesem dritten Jahrhundert allgegenwärtig. Dass sie es in anderer Form in vielen Ländern heute noch ist, schildert Benjamin Pütter „Kleine Hände – großer Profit“ am Freitag, 6. Oktober, ab 19:30 Uhr in der Stadtbücherei in einer Veranstaltung des Weltladens. Dieser gehört neben dem Mittelschwäbischen Heimatmuseum, der Stadtbücherei, dem VHS-Literaturkreis „lesen bildet“, der Volkshochschule, dem Kulturverein Kult mit Subkult, Bücher-Thurn, Lesen-Schenken-Vogt, dem abc-Büchershop, der Raiffeisenbank Krumbach und der Krumbacher Fachakademie für Sozialpädagogik inzwischen zu den Hauptorganisatoren des Literaturherbstes. Dieser wurde im Jahr 2006 ins Leben gerufen, und werde seitdem mit „viel Herzblut“ gestaltet, wie es Bürgermeister Hubert Fischer bei der Programmvorstellung formulierte. Krumbach sei durch den Literaturherbst buchstäblich auch zu einer „lesenswerten Stadt“ geworden.
Auch die bekannte Journalistin Maria von Welser („Kein Schutz – nirgends: Frauen und Kinder auf der Flucht“, Mittwoch, 18. Oktober, 19:30 Uhr, eine Veranstaltung, die maßgeblich von der Volkshochschule organisiert wird) und die Autorin und Historikerin Brigitte Riebe (Dienstag, 7. November, 19:30 Uhr, Stadtbücherei) greifen das Thema Flucht auf. Brigitte Riebe blickt dabei zurück auf einen Lebensneuanfang vor rund 70 Jahren am Bodensee. Eine Flucht – das war in vielerlei Hinsicht auch Martin Luthers Leben. In diesem Jahr steht das 500-jährige Jubiläum der Reformation im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Asta Scheib thematisiert dies bei ihrem Auftritt am Mittwoch, 29. November, ab 19:30 Uhr in der Apostelkirche. (Veranstalter sind die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde, die Volkshochschule und das Heimatmuseum).
Der Literaturherbst – das ist bis 2. Dezember auch heuer neben zahlreichen nachdenklich stimmenden Themen wieder gute Unterhaltung. Und natürlich gibt es Krimis wie etwa „Grand Prix“ von Martin Walker (Montag, 23. Oktober, 19:30 Uhr, Munding), Tina Schlegel („Die dunkle Seite des Sees“, Donnerstag, 12. Oktober, 19:00 Uhr, Lesen-Schenken-Vogt) oder auch Irmgard Braun („Verraten – Monika Trautners 2. Fall“, Freitag, 20. Oktober, 19:30 Uhr im Kletterzentrum Krumbach). Und dann gibt es in diesem Jahr noch eine besondere Aktion: Krumbach beteiligt sich am Projekt „StadtLeseStadt“ der Salzburger „Innovationswerkstatt Sebastian Mettler“.
Auf der Internetseite kann man sich für die Krumbacher Bewerbung einsetzen. Bei einer hohen Resonanz könnte es in Krumbach ein großes Lesefestival unter freiem Himmel geben, wie Museumsleiterin Anita Roth berichtet. Die Nominierungsfrist endet am 31. August. Das detaillierte Programm der verschiedenen Veranstalter des Literaturherbstes werden wir demnächst noch ausführlich vorstellen. Das neue Programmheft liegt unter anderem bei den Veranstaltern und in verschiedenen öffentlichen Gebäuden aus.
Literaturherbst Krumbach 2017 – 13. September bis 2. Dezember>
Herz-OP, Flucht, Reformation, aber auch Krimis und gute Unterhaltung. Der Literaturherbst Krumbach findet 2017 vom 13. September bis zum 2. Dezember statt. Mit ingesamt 28 Veranstaltungen und Aktionen, unter anderem mit Lesungen von Frank Witzel und Asta Scheib oder Spoken-Word-Poesie mit der Poetry-Slam-Gruppe „iSlam“, wird an verschiedenen Veranstaltungsorten in der „lesenswerten Stadt“ über den gesamten Herbst Literarisches geboten.
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„Mit Bademantel“ werde er kommen, kündigt Sabine Turek an. Das lässt ahnen, dass beim Auftritt von Oliver Pötzsch am Mittwoch, 13. September, in der Krumbacher Raiffeisenbank der Humor wohl nicht zu kurz kommen wird. Humor hat viele Facetten, der vordergründige, auf schnellen Applaus zielende Gag ist in der digitalisierten Medienwelt der Gegenwart geradezu omnipräsent. Wir sehr der Humor aber bei einer Gratwanderung des Lebens zum Anker, mitunter auch zu einer Art Rettungsanker werden kann, wird bei einem Blick in das Buch „Meine Kur hat einen Schatten“, das Oliver Pötzsch zum Auftakt des Krumbacher Literaturherbstes 2017 in der Raiffeisenbank vorstellt, schnell sichtbar. Pötzsch, Jahrgang 1970, befand sich nach einer Herz-Bypass-Operation offensichtlich auf einer solchen Gratwanderung des Lebens. Sein Humor, auch umschrieben im vordergründig zweideutigen Titel „Meine Kur hat einen Schatten“, hilft ihm gewissermaßen oben zu bleiben auf dem Lebensgrat. Von vielen mitunter schwierigen Gratwanderungen des Lebens erzählt der kommende Literaturherbst mit seinen insgesamt 28 Veranstaltungen und Aktionen.
Einer Gratwanderung gleichen die gesellschaftlichen Verwerfungen der Gegenwart, die von Terrorismus, Armut und Flucht gezeichnet ist. Es ist nicht leicht, in dieser Zeit gegen Klischees anzukämpfen. Die Muslime der Gruppe „iSlam“, die am Freitag, 22. September, ab 20:00 Uhr im Stadtsaal beim Poetry Slam von Subkult auftreten, werden genau dies tun. Flucht ist kein ausschließliches Phänomen der Gegenwart. Das Leben der Heiligen Afra, die im dritten Jahrhundert ihre zypriotische Heimat verlassen musste und nach Augsburg kam, steht am Samstag, 23. September, ab 19:30 Uhr in der Veranstaltung mit Heiko Michael Hartmann und Stefan Barcsay im Krumbacher Schloss (Fachakademie) im Mittelpunkt. Sklaverei war in diesem dritten Jahrhundert allgegenwärtig. Dass sie es in anderer Form in vielen Ländern heute noch ist, schildert Benjamin Pütter „Kleine Hände – großer Profit“ am Freitag, 6. Oktober, ab 19:30 Uhr in der Stadtbücherei in einer Veranstaltung des Weltladens. Dieser gehört neben dem Mittelschwäbischen Heimatmuseum, der Stadtbücherei, dem VHS-Literaturkreis „lesen bildet“, der Volkshochschule, dem Kulturverein Kult mit Subkult, Bücher-Thurn, Lesen-Schenken-Vogt, dem abc-Büchershop, der Raiffeisenbank Krumbach und der Krumbacher Fachakademie für Sozialpädagogik inzwischen zu den Hauptorganisatoren des Literaturherbstes. Dieser wurde im Jahr 2006 ins Leben gerufen, und werde seitdem mit „viel Herzblut“ gestaltet, wie es Bürgermeister Hubert Fischer bei der Programmvorstellung formulierte. Krumbach sei durch den Literaturherbst buchstäblich auch zu einer „lesenswerten Stadt“ geworden.
Auch die bekannte Journalistin Maria von Welser („Kein Schutz – nirgends: Frauen und Kinder auf der Flucht“, Mittwoch, 18. Oktober, 19:30 Uhr, eine Veranstaltung, die maßgeblich von der Volkshochschule organisiert wird) und die Autorin und Historikerin Brigitte Riebe (Dienstag, 7. November, 19:30 Uhr, Stadtbücherei) greifen das Thema Flucht auf. Brigitte Riebe blickt dabei zurück auf einen Lebensneuanfang vor rund 70 Jahren am Bodensee. Eine Flucht – das war in vielerlei Hinsicht auch Martin Luthers Leben. In diesem Jahr steht das 500-jährige Jubiläum der Reformation im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Asta Scheib thematisiert dies bei ihrem Auftritt am Mittwoch, 29. November, ab 19:30 Uhr in der Apostelkirche. (Veranstalter sind die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde, die Volkshochschule und das Heimatmuseum).
Der Literaturherbst – das ist bis 2. Dezember auch heuer neben zahlreichen nachdenklich stimmenden Themen wieder gute Unterhaltung. Und natürlich gibt es Krimis wie etwa „Grand Prix“ von Martin Walker (Montag, 23. Oktober, 19:30 Uhr, Munding), Tina Schlegel („Die dunkle Seite des Sees“, Donnerstag, 12. Oktober, 19:00 Uhr, Lesen-Schenken-Vogt) oder auch Irmgard Braun („Verraten – Monika Trautners 2. Fall“, Freitag, 20. Oktober, 19:30 Uhr im Kletterzentrum Krumbach). Und dann gibt es in diesem Jahr noch eine besondere Aktion: Krumbach beteiligt sich am Projekt „StadtLeseStadt“ der Salzburger „Innovationswerkstatt Sebastian Mettler“.
Auf der Internetseite kann man sich für die Krumbacher Bewerbung einsetzen. Bei einer hohen Resonanz könnte es in Krumbach ein großes Lesefestival unter freiem Himmel geben, wie Museumsleiterin Anita Roth berichtet. Die Nominierungsfrist endet am 31. August. Das detaillierte Programm der verschiedenen Veranstalter des Literaturherbstes werden wir demnächst noch ausführlich vorstellen. Das neue Programmheft liegt unter anderem bei den Veranstaltern und in verschiedenen öffentlichen Gebäuden aus.